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Tätigkeitsmerkmale

FahrzeugelektronikerInnen beschäftigen sich mit elektronischen Bauteilen und Komponenten von Fahrzeugen. Sie entwickeln, konstruieren, installieren, überprüfen, warten und reparieren elektronische Schaltungen, Steuerungseinheiten und Bauteile für Fahrzeuge aller Art. Dazu zählen z.B. Lichtanlagen, Antiblockiersysteme, Bordcomputer, Zentralverrieglungen, Klimaanlagen oder Navigationssysteme. Zudem befassen sie sich mit elektrisch betriebenen Motoren.

Im Bereich Entwicklung konstruieren FahrzeugelektronikerInnen elektronische Bauteile und Systeme meist mit Hilfe der Konstruktionssoftware CAD (Computer Aided Design) oder CAM (Computer Aided Manufacturing) und erstellen Konstruktions- und Detailzeichnungen sowie technische Pläne. Sie führen Simulationen durch und testen Prototypen auf ihre Funktionsweise. Weiters sind FahrzeugelektronikerInnen für den Einbau und die Einstellung der elektronischen Bauteile in die Fahrzeuge zuständig. Sie verkabeln die elektronischen Systeme, prüfen sie, stellen sie ein bzw. programmieren sie.

Zudem führen FahrzeugelektronikerInnen Wartungsarbeiten an fahrzeugelektronischen Systemen durch und reparieren defekte Bauteile. Dazu führen sie Fehler- und Störungsanalysen meist mit Hilfe von Computern durch, tauschen defekte Bauteile aus oder nehmen Änderungen an der Programmierung bzw. Einstellung vor.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Fahrzeugelektronik entwickeln und bauen
  • Elektromotoren optimieren und einbauen
  • Messungen und Berechnungen durchführen
  • Technische Pläne erstellen und lesen
  • Schaltkreise entwerfen
  • Test- und Prüfverfahren durchführen
  • Elektronische Fahrzeugkomponenten warten und reparieren
  • Qualität kontrollieren
  • KundInnen beraten
Siehe auch:
  • Auge-Hand-Koordination
  • EDV-Anwendungskenntnisse
  • Handwerkliche Geschicklichkeit
  • Interesse für Autos
  • Interesse für Elektrotechnik
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Serviceorientierung
  • Technisches Verständnis

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Betriebe der Fahrzeugindustrie
  • Betriebe der Elektroindustrie
  • Serviceunternehmen für Fahrzeugelektronik
  • Ingenieurbüros
  • Kfz-Werkstätten
  • Zulieferbetriebe für die Fahrzeugindustrie
  • Verkehrsbetriebe
  • Fahrzeugunternehmen mit eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung

Die Fahrzeug- und Zulieferindustrie stellt einen bedeutenden Wirtschaftszweig in Österreich dar. Die Branche befindet sich in einem stetigen Wandel. So ist ein Trend zu Fahrzeugen mit alternativen Antriebssystemen, z.B. Hybrid- oder E-Autos, zu verzeichnen, der sich noch weiter verstärken wird. Im Bereich der Forschung und Entwicklung von Elektromobilität wird auch von staatlicher Seite investiert. Zudem wird erwartet, dass die Weiterentwicklung und Produktion von selbstfahrenden Autos die gesamte Fahrzeugindustrie in den nächsten Jahrzehnten verändern werden, wodurch auch Anpassungen im Service- und Wartungsbereich erforderlich sein werden.

Aufgrund des Trends zu alternativen Antriebstechnologien liegen die größten Beschäftigungspotenziale in Hinblick auf Fahrzeugkomponenten unter anderem in den Bereichen Leistungselektronik, Batteriemanagementsystemen und Elektromotoren. Insgesamt ist der Anteil der elektronischen und digitalen Bauteile in Elektroautos weitaus höher als in herkömmlichen Autos, wodurch die Nachfrage nach Fachkräften im Bereich der Fahrzeugelektronik wächst. 

Die Berufsaussichten für FahrzeugelektronikerInnen sind daher gut. Vertiefte Kenntnisse in den Bereichen Elektromotoren, alternative Antriebsysteme, Simulation, Halbleitertechnik sowie Mess- und Prüftechnik sind sehr gefragt und können die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich erhöhen.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "ElektronikerIn", dem der Beruf "FahrzeugelektronikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden Ausbildungen an Fachschulen und höheren technischen Lehranstalten in den Bereichen Elektronik und Technische Informatik, Elektrotechnik oder Mechatronik. Ausbildungen im Bereich Elektronik und Technische Informatik umfassen meist Fächer wie Hardwareentwicklung, Messtechnik und Regelungssysteme, Digitale Systeme und Computertechnik, Netzwerktechnik, Kommunikationselektronik, Softwaretechnik, Elektronik-Design und Prototypenbau.

Im Zuge der Ausbildungen werden oftmals Kenntnisse in den Bereichen SMD-Technik, Digitaltechnik, Fertigungstechnik und PCB-Design vermittelt. Weiters werden praktische Erfahrungen in schuleigenen Werkstätten und Laboratorien sowie im Rahmen von mehrwöchigen betrieblichen Pflichtpraktika erworben.

Dieser Beruf kann auch im Rahmen einer Lehrausbildung im Bereich Kraftfahrzeugtechnik sowie auf akademischem Niveau erlernt werden, siehe dazu z.B. die Berufe KraftfahrzeugtechnikerIn - Hauptmodul Personenkraftwagentechnik (Lehre) und FahrzeugelektronikerIn (UNI/FH/PH).

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten für AbsolventInnen von Fachschulen bieten beispielsweise Aufbaulehrgänge, die zur Matura führen, sowie eine Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung. Diese ermöglichen den Zugang zu Kollegs und Universitäten, z.B. im Bereich Mechatronik. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Ablegung einer Werkmeisterprüfung.

Auf der Website des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie finden Sie aktuelle Informationen aus der Branche sowie Hinweise zu Workshops und Weiterbildungen im elektrotechnischen und elektronischen Bereich.

Weiterbildungs- und Zertifizierungsmöglichkeiten im Bereich Elektrotechnik bieten auch das Kuratorium für Elektrotechnik sowie das Schulungszentrum Fohnsdorf.

Zudem können Weiterbildungen auch bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Elektromobilität
  • Mikrocomputertechnik
  • Kfz-Elektronik
  • Digitaltechnik
  • Messtechnik
  • Hydraulik
  • Simulationstechnik
  • Projektmanagement
  • Technische Qualitätskontrolle

Personen mit technischer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit können den Berufstitel "IngenieurIn" erwerben. Es handelt sich dabei um einen international vergleichbaren Bildungsabschluss, der seit Inkrafttreten des Ingenieurgesetzes 2017 als berufliche Qualifikation, entsprechend dem Bachelor-Niveau (NQR 6), anerkannt ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Verbands Österreichischer Ingenieure sowie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft.

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Aufstiegsmöglichkeiten bestehen in leitenden Funktionen wie ProjektmanagerIn, TeamleiterIn oder WerkstättenleiterIn sowie im Bereich Forschung und Entwicklung, z.B. als leitendeR KonstrukteurIn oder IngenieurIn.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe "Ingenieurbüros (Beratende IngenieurInnen)", "MechatronikerIn für Maschinen- und Fertigungstechnik; MechatronikerIn für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik; MechatronikerIn für Elektromaschinenbau und Automatisierung; MechatronikerIn für Medizingerätetechnik (verbundenes Handwerk)" und "Kommunikationselektronik" sowie des Rechtskraftgewerbes "Elektrotechnik" möglich.

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Bei Rechtskraftgewerben benötigt man zusätzlich die Genehmigung durch die Gewerbebehörde.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe.

Zudem ist eine selbstständige Berufsausübung nach Abschluss einer Ziviltechnikerprüfung als IngenieurkonsulentIn möglich. Nähere Informationen zur Ziviltechnikerprüfung finden Sie auf der Website der Kammer der ZiviltechnikerInnen, ArchitektInnen und IngenieurInnen.

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