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Tätigkeitsmerkmale

Medizinische BiometrikerInnen befassen sich mit der Planung, Durchführung und Auswertung von statistischen Daten im Rahmen von klinischen Studien oder anderen medizinischen Forschungsprojekten. Typische Themen sind dabei häufig die Wirksamkeit und Sicherheit von neuen Medikamenten, Therapien oder Diagnoseverfahren. Medizinische BiometrikerInnen arbeiten eng mit ÄrztInnen, PharmakologInnen oder BiologInnen sowie anderen ExpertInnen zusammen, um die Studienziele zu definieren und geeignete statistische Methoden zu wählen. 

Im Vorfeld von Studien stellen sie sicher, dass genug TeilnehmerInnen vorhanden sind, um statistisch aussagekräftige und wissenschaftlich fundierte Ergebnisse zu erzielen. Sie überwachen die Datenqualität während des gesamten Forschungsprozesses und stellen sicher, dass alle statistischen Parameter der Studie oder des Forschungsprojekts erfüllt sind. Sie identifizieren potenzielle Störfaktoren in der Datenanalyse und entwickeln Methoden, um diese zu minimieren. Nach der Analyse der gesammelten Daten mithilfe spezieller statistischen Methoden interpretieren sie die Ergebnisse und stellen sie in einer für medizinische Fachleute verständlichen Weise dar. 

Medizinische BiometrikerInnen verfassen Berichte über ihre Forschungsergebnisse und arbeiten an wissenschaftlichen Publikationen mit. Sie bewerten außerdem die Relevanz der Ergebnisse und geben Empfehlungen für die klinische Praxis oder weitere Forschungsarbeiten ab. Für die Erstellung von Tabellen, Listen, Grafiken sowie komplexen Datenanalysen nutzen sie spezialisierte Statistiksoftware. Häufig programmieren sie auch eigene Anwendungen oder passen die bestehende Software an die Anforderungen der Studie an. 

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Forschungsprojekte planen und durchführen
  • Datenqualität laufend kontrollieren
  • Statistische Daten auswerten und analysieren
  • Ergebnisse interpretieren
  • Berichte verfassen
  • An wissenschaftlichen Publikationen mitwirken
  • Softwaretools verwenden und anpassen
Siehe auch:
  • Englischkenntnisse
  • Gute Kenntnisse in Mathematik
  • IT-Kenntnisse
  • Interesse für Biologie
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Sinn für genaues Arbeiten
  • Verantwortungsbewusstsein

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Forschungsinstitute
  • Unternehmen der Pharmaindustrie
  • Unternehmen der Biotechnologie
  • Öffentliche Institutionen im Gesundheitswesen
  • Institutionen im Bereich Statistik
  • Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen
  • Universitäten
  • Zulassungsbehörden für Arzneimittel
  • Versicherungen

Die Sammlung und Analyse von Daten spielen in vielen Bereichen und Branchen eine wichtige Rolle – ob in der Wirtschaft, in der Politik, im Umwelt- und Klimaschutz oder eben im Gesundheitswesen. Medizinische BiometrikerInnen nehmen dabei eine wichtige Rolle ein, um klinische Studien zu interpretieren und an der Entwicklung von neuen Therapien oder Medikamenten mitzuarbeiten, da deren Zulassung von statistisch fundierten Nachweisen über Wirksamkeit und Sicherheit abhängt.

Auch im öffentlichen Gesundheitswesen und in der Epidemiologie werden Medizinische BiometrikerInnen benötigt, um Krankheitsmuster zu erkennen, die Effektivität von Präventionsmaßnahmen zu bewerten und Gesundheitsdaten zu analysieren. Durch die Zunahme chronischer Erkrankungen und die zusehends älter werdende Bevölkerung wird die Analyse von Gesundheitsdaten immer wichtiger. Die Berufsaussichten für Medizinische BiometrikerInnen sind daher gut. Zusätzliche Kenntnisse in den Bereichen Datensicherheit und Programmierung sind vorteilhaft. 

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "MedizinerIn", dem der Beruf "MedizinischeR BiometrikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden Bachelor- und Masterstudiengänge an Universitäten und Fachhochschulen, z.B. in Gesundheitsinformatik, Medical Engineering oder Statistik und Data Science. Ebenso besteht die Möglichkeit, ein Doktoratsstudium zu absolvieren.

Bachelorstudien im Bereich Statistik und Data Science vermitteln z.B. Ausbildungsinhalte wie Statistik, Data Science, Künstliche Intelligenz (AI), Maschinelles Lernen, Data Mining, Mathematik, Informatik und Programmiersprachen. Im Rahmen von aufbauenden Masterstudien werden die Kompetenzen im jeweiligen Fachgebiet nochmals vertieft, spezialisiert und erweitert. 

Voraussetzung für ein Bachelorstudium ist die Hochschulreife, die entweder durch eine erfolgreich abgeschlossene Matura, eine Studienberechtigungsprüfung oder eine Berufsreifeprüfung erlangt werden kann. An Fachhochschulen ist es teilweise auch Personen ohne Hochschulreife möglich, ein Studium zu beginnen, sofern sie über eine einschlägige berufliche Qualifikation verfügen und Zusatzprüfungen in bestimmten Fächern ablegen.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen insbesondere an Universitäten und Fachhochschulen, z.B. in Form von Lehrgängen sowie Seminaren in Bereichen wie Medizintechnik, Datensicherheit und Datenschutz, Clinical Research und Gesundheitsinformation.

Weiterbildungen können auch bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI oder WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. in Projektmanagement. 

Medizinische BiometrikerInnen können z.B. zu Gruppen- oder AbteilungsleiterInnen sowie ProjektmanagerInnen aufsteigen. Zudem bestehen nach entsprechender fachlicher Vertiefung und Weiterbildung Entwicklungsmöglichkeiten in Bereichen wie Qualitätsmanagement. 

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen des freien Gewerbes "Dienstleistungen in der automatischen Datenverarbeitung und Informationstechnik" möglich.

Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich die Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen zur Anmeldung eines Gewerbes.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der freien Gewerbe.

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