Start | GlasbläserIn und GlasinstrumentenerzeugerIn

Tätigkeitsmerkmale

GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen stellen Apparate (z.B. Destillationsapparate) und Instrumente für den Laborbedarf sowie Thermometer und Neonschriften her. Die Erzeugung von Glasprodukten aus der Glasschmelze mit der Glasmacherpfeife fällt nicht in ihren Aufgabenbereich. GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen verarbeiten Glasstäbe und Glasröhren zu bestimmten Endprodukten. Sie fertigen Werkzeichnungen an und wählen die erforderlichen Glasstäbe und Glasröhren aus. Für Neonröhren wird z.B. Normalglas verwendet. Für Apparate und Instrumente, die bei der Verwendung starker Hitze und Chemikalien ausgesetzt sind, dient Hartglas als Ausgangsprodukt. Quarzglas ist besonders hitzebeständig, es wird z.B. für Verbrennungsröhren verwendet. Bei der Glasbearbeitung wenden die GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen verschiedene Techniken der Kalt- und Warmbehandlung an. Bei der Kaltbearbeitung schneiden sie das Glas mit speziellen Glasmessern bzw. Abschneidemaschinen, schleifen es und bohren Löcher in die Werkstücke. Bei der Warmbearbeitung wird das Glas mit einem Gasbrenner in einen zähflüssigen Zustand gebracht, damit es verformbar wird. An der Farbe des erhitzten Glases erkennen die GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen die richtige Bearbeitungstemperatur. Nun nehmen sie mit verschiedenen Werkzeugen (aus Kohle oder Messing) durch Feilen, Blasen, Biegen und anderen Arbeitstechniken die gewünschte Verformung vor. Beim sogenannten "Spitzenziehen" ziehen die GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen die erwärmten Glasröhren unter ständigem Drehen in die Länge. Beim Erweitern von Glasröhren zu Kugeln verschmelzen sie das eine Ende der Röhre und erhitzen die zu erweiternde Stelle. Durch Hineinblasen von Luft dehnen sie das zähflüssige Glas zu einer Kugel. Beim "Auftreiben" erweitern die GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen das erhitzte Ende des Werkstückes mit einem Werkzeug aus Messing oder Kohle trichterförmig. Beim Biegen wird die zu biegende Werkstücklänge über der Flamme geformt, wobei leicht in die am anderen Ende verschlossene Röhre geblasen wird, um einen gleich bleibenden Durchmesser zu gewährleisten. Beim Zusammensetzen von zwei Glasteilen werden die entsprechenden Stellen nach dem Erwärmen sofort aneinandergefügt; nach dem Erstarren sind die Glasteile dauerhaft miteinander verbunden. Die Erzeugung von Apparaten und Instrumenten erfordert die Kombination verschiedener Warmbearbeitungstechniken. Vielfach erzeugen die GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen nicht mehr alle Apparateteile selbst, sondern verwenden Fertigteile aus der industriellen Produktion. Bei der Herstellung von Messgeräten bringen sie auf den fertig geformten Apparaten und Instrumenten Teilungen (Graduierungen, Skalen) an. Zur Beseitigung von Spannungen im Kristallgefüge werden die Werkstücke im Temperofen entspannt, um die Bruchsicherheit zu erhöhen. Mit optischen Spannungsprüfern kontrollieren die GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen die Spannungsfreiheit der gläsernen Werkstücke. Sie verwenden dieses Gerät auch bei Reparaturarbeiten. An der Verfärbung des Glases ist erkennbar, an welchen Stellen Spannungen vorhanden sind (Gelbfärbung) und welche Stellen spannungsfrei sind (Rosafärbung).

GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen stellen Apparate (z.B. Destillationsapparate) und Instrumente für den Laborbedarf sowie Thermometer und Neonschriften her. Die Erzeugung von Glasprodukten aus der Glasschmelze mit der Glasmacherpfeife fällt nicht in ihren Aufgabenbereich. GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen verarbeiten Glasstäbe und Glasröhren zu bestimmten Endprodukten. Sie fertigen Werkzeichnungen an und wählen die erforderlichen Glasstäbe und Glasröhren aus. Für Neonröhren wird z.B. Normalglas verwendet. Für Apparate und Instrumente, die bei der Verwendung starker Hitze und Chemikalien ausgesetzt sind, dient Hartglas als Ausgangsprodukt. Quarzglas ist besonders hitzebeständig, es wird z.B. für Verbrennungsröhren verwendet. Bei der Glasbearbeitung wenden die GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen verschiedene Techniken der Kalt- und Warmbehandlung an. Bei der Kaltbearbeitung schneiden sie das Glas mit speziellen Glasmessern bzw. Abschneidemaschinen, schleifen es und bohren Löcher in die Werkstücke. Bei der Warmbearbeitung wird das Glas mit einem Gasbrenner in einen zähflüssigen Zustand gebracht, damit es verformbar wird. An der Farbe des erhitzten Glases erkennen die GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen die richtige Bearbeitungstemperatur. Nun nehmen sie mit verschiedenen Werkzeugen (aus Kohle oder Messing) durch Feilen, Blasen, Biegen und anderen Arbeitstechniken die gewünschte Verformung vor. Beim sogenannten "Spitzenziehen" ziehen die GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen die erwärmten Glasröhren unter ständigem Drehen in die Länge. Beim Erweitern von Glasröhren zu Kugeln verschmelzen sie das eine Ende der Röhre und erhitzen die zu erweiternde Stelle. Durch Hineinblasen von Luft dehnen sie das zähflüssige Glas zu einer Kugel. Beim "Auftreiben" erweitern die GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen das erhitzte Ende des Werkstückes mit einem Werkzeug aus M…

Kollektivvertragliche Mindest-Sätze (Brutto *), alle Beträge in Euro
* Brutto = Wert VOR Abzug der Abgaben (Versicherungen, Steuern)

Schwerpunkt Tabelle
GlasbläserIn und GlasinstrumentenerzeugerIn
Kollektivvertrag (Brutto-Einkommen) gültig ab
Glasbläser- und Glasinstrumentenerzeugergewerbe (Arbeiter)
gültig ab 01.01.2024
01.01.2024
Glas bearbeitende/verarbeitende Industrie einschließlich der Flachglasschleiferbetriebe (Arbeiter)
gültig ab 01.06.2024
01.06.2024
  • Handgeschicklichkeit: Kalt- und Warmbehandeln von Glas
  • Fingerfertigkeit: Bauen von Mikrogeräten
  • Auge-Hand-Koordination: Schneiden, Schleifen und Bohren, Warmbehandeln mit verschiedenen Werkzeugen
  • Sehvermögen: Formen des zähflüssigen Glases, Erkennen von Materialfehlern
  • räumliche Vorstellungsfähigkeit: Arbeiten nach Mustern und Zeichnungen

Betriebe/Lehrbetriebe:
GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen finden fast ausschließlich in hochspezialisierten Betrieben der Hohlglaserzeugung Beschäftigung, denen meist ein eigener Handelsbetrieb angeschlossen ist.

Lehrstellensituation:
Dieser Lehrberuf wird sehr selten erlernt; jährlich gibt es meist nur 1 bis 5 Lehrlinge. Die derzeit einzigen zwei Lehrstellen finden sich in der Steiermark.

Unterschiede nach Geschlecht:
Dieser Lehrberuf wird über einen längeren Zeitraum gesehen etwas häufiger von Männern als von Frauen erlernt.

Berufsaussichten:
Die stabile Nachfrage nach individuell angefertigten Instrumenten und Apparaten sowie die als krisenfest eingestufte Labor- und Medizintechnik sichern die zukünftige Auftragslage der Betriebe der Hohlglaserzeugung. Allerdings sind die Beschäftigungszahlen der Glasindustrie leicht rückläufig.

Beschäftigungsaussichten:
Die Beschäftigungsaussichten für GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen sind stabil. Die geringe Anzahl an Lehrstellen ist an den Bedarf in diesem Bereich angepasst. Zusatzqualifikationen, zum Beispiel in der Verfahrenstechnik, werden aufgrund der zunehmenden Technisierung und Automatisierung der Produktion von Hohlglasprodukten künftig eine wichtige Rolle spielen.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "GlasbläserIn und GlasveredlerIn", dem der Beruf "GlasbläserIn und GlasinstrumentenerzeugerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

offene Lehrstellen

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:
Lehrlingszahlen Tabelle
GlasbläserIn und GlasinstrumentenerzeugerIn (inkl. Doppellehren)
Anz./Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
männlich 2 2 2 1 1 3 2 1 1 1
weiblich 0 0 0 0 1 3 3 2 0 1
gesamt 2 2 2 1 2 6 5 3 1 2
Frauenanteil 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 50,0% 50,0% 60,0% 66,7% 0,0% 50,0%
Quelle: WKÖ - Wirtschaftskammer Österreich
Verwandte Lehrberufe Tabelle
GlasbläserIn und GlasinstrumentenerzeugerIn
Verwandte Lehrberufe LAP-Ersatz *
GlasbautechnikerIn - Hauptmodul Glasbau nein
GlasbautechnikerIn - Hauptmodul Glaskonstruktionen nein
GlasmacherIn nein
HohlglasveredlerIn - Gravur nein
HohlglasveredlerIn - Kugeln nein
* LAP-Ersatz = Lehrabschlussprüfungs-Ersatz

Folgende berufsbildende Schulen bieten eine ähnliche Ausbildung wie der Lehrberuf: Fachschule für Glastechnik, Ausbildungszweige "Flachglas", "Hohlglas" oder "Technisches Glas" (Kramsach/Mariatal, Tirol).

Eine weiterführende Bildungsmöglichkeit zur Erreichung eines höheren Bildungsabschlusses bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs ist der Aufbaulehrgang für Glastechnik, der an der Glasfachschule in Kramsach/Mariatal (Tirol) geführt wird.

Aufstiegsmöglichkeiten:

Da die Beschäftigungsbetriebe sehr klein sind, gibt es kaum Aufstiegsmöglichkeiten in diesem Beruf. Nur in seltenen Fällen ist ein Aufstieg in Positionen wie "MeisterIn" und "WerkstättenleiterIn" möglich.

Selbstständige Berufsausübung:

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für GlasbläserInnen und GlasinstrumentenerzeugerInnen im reglementierten Gewerbe "GlaserIn, GlasbelegerIn und FlachglasschleiferIn, HohlglasschleiferIn und HohlglasveredlerIn, GlasbläserIn und Glasinstrumentenerzeugung" (verbundenes Handwerk, Befähigungsnachweis erforderlich).

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