Start | Vermessungs- und GeoinformationstechnikerIn - Schwerpunkt Vermessungstechnik

Hinweis

Ältere Berufsbezeichnung(en): VermessungstechnikerIn

 


Dieser Lehrberuf gehört zum Schwerpunkt-Lehrberuf "Vermessungs- und GeoinformationstechnikerIn", der seit 1.7.2024 mit folgenden zwei Schwerpunkten erlernt werden kann:

  • Geoinformationstechnik
  • Vermessungstechnik

Diese beiden Schwerpunkte waren bisher eigenständige Lehrberufe ("GeoinformationstechnikerIn", "VermessungstechnikerIn"), die aber nun wegen der teilweise sehr ähnlichen Ausbildungsinhalte zu einem Lehrberuf zusammengefasst wurden. Lehrlinge, die gerade eine Lehre in einem dieser beiden Vorläufer-Lehrberufe absolvieren, können diese Lehre nach der alten Ausbildungs- und Prüfungsordnung fertig machen.

Tätigkeitsmerkmale

Die Aufgabe des Vermessungswesens ist die genaue Erfassung und Aufzeichnung von Grundstücksgrenzen, Bauwerksmaßen, Straßenverläufen, Waldgrenzen, Leitungen (z.B. Strom-, Gas- und Wasserleitungen) usw. Die Vermessungs- und GeoinformationstechnikerInnen mit Schwerpunkt Vermessungstechnik führen Lage- und Höhenvermessungen im Gelände durch und werten die gewonnenen Daten aus. Die Vermessungsarbeiten führen sie mit Satellitennavigationsverfahren (GPS) sowie mit verschiedenen elektronischen Vermessungsinstrumenten durch, wobei die Instrumente entweder vom Boden aus oder auch in der Luft (z.B. auf Drohnen montiert) eingesetzt werden. Die gewonnenen Messdaten werden (teils automatisch) in EDV-Datenbanken übertragen und daraus mit speziellen Computerprogrammen (geodätische Auswerte- und Konstruktionsprogramme) dreidimensionale Modelle, Karten und Pläne erstellt; dabei werden vor allem CAD-Programme (CAD = Computer Aided Design bzw. rechnerunterstütztes Konstruieren) verwendet. Benötigt werden diese Karten und Pläne für die Planung von Straßen, Autobahnen und Bauwerken, für die Klärung von Rechtsansprüchen von Grundbesitzern, für die Bodenstatistik und für die Flächenwidmung (Festlegung der Art der erlaubten Flächennutzung). Einige der benötigten Daten müssen bei Behörden oder Unternehmen beschafft werden (z.B. Vermessungsamt, Grundbuchgericht, Baubehörden, Versorgungsunternehmen, die Leitungen bauen und betreiben); das erfordert gute Kenntnisse der entsprechenden Gesetzesbestimmungen, z.B. Bauordnung, Raumordnungsgesetz, Grundbuchsgesetz, Vermessungsgesetz oder Liegenschaftsteilungsgesetz.

Kollektivvertragliche Mindest-Sätze (Brutto *), alle Beträge in Euro
* Brutto = Wert VOR Abzug der Abgaben (Versicherungen, Steuern)

Schwerpunkt Tabelle
Vermessungs- und GeoinformationstechnikerIn - Schwerpunkt Vermessungstechnik
Kollektivvertrag (Brutto-Einkommen) gültig ab
Architekten, Ingenieurkonsulenten, Ziviltechniker (Angestellte)
gültig ab 01.01.2024
01.01.2024
Technische Büros, Ingenieurbüros (Kollektivvertrag für die Angestellten in Information und Consulting) (Angestellte)
gültig ab 01.01.2024
01.01.2024
Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (Vermessungsämter, Eichämter) (Angestellte)
gültig ab 01.01.2024
01.01.2024
Gemeinde WIEN (gemäß Dienstvorschrift für Lehrlinge) (Gemeindebedienstete)
gültig ab 01.01.2024
01.01.2024
  • körperliche Ausdauer: Vermessungstätigkeit im Außendienst, oft in schwierigem Gelände;
  • Handgeschicklichkeit: präzises Einstellen und Bedienen der Messgeräte;
  • Fingerfertigkeit: Bedienen der Computertastatur beim Auswerten der Messdaten und beim Planzeichnen;
  • Auge-Hand-Koordination: Einrichten der Messgeräte; Erstellen und Überprüfen von Plänen am Computer;
  • Sehvermögen: Einrichten der Messgeräte; Ablesen der Messwerte; Planzeichnen;
  • räumliche Vorstellungsfähigkeit: Vermessen und Erfassen von Geländeformationen, Bauwerken usw.;
  • mathematisch-rechnerische Fähigkeit: Durchführen und Kontrollieren zahlreicher Berechnungen bei der Datenerfassung und -auswertung; Erkennen von Messfehlern;
  • Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Arbeiten im Team, vor allem bei Vermessungsarbeiten im Außendienst;
  • logisch-analytisches Denken: Auswerten und Darstellen der Vermessungsdaten;
  • generelle Lernfähigkeit: rasches Einstellen auf die Erfordernisse unterschiedlicher Vermessungsprojekte; regelmäßige Weiterbildung über neue Entwicklungen im Vermessungswesen.

Betriebe/Lehrbetriebe:
Vermessungs- und GeoinformationstechnikerInnen mit Schwerpunkt Vermessungstechnik arbeiten in Vermessungsbüros und Vermessungsämtern sowie in Unternehmen mit Vermessungsabteilungen. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es auch in Verkehrsbetrieben, z.B. bei den Österreichischen Bundesbahnen, oder in Ingenieur- und Ziviltechnikbüros.

Lehrstellensituation:
Die jährliche Gesamtzahl der Lehrlinge im Lehrberuf "Vermessungs- und GeoinformationstechnikerIn - Schwerpunkt Vermessungstechnik" bzw. "VermessungstechnikerIn" lag Mitte der 2010-Jahre noch bei durchschnittlich 150 Personen, ist aber in den letzten Jahren stark gestiegen (auf über 260 Personen). Lehrstellen gibt es in allen Bundesländern, die meisten in Niederösterreich und Oberösterreich (zusammen die Hälfte aller Lehrstellen).

Unterschiede nach Geschlecht:
Dieser Lehrberuf wird großteils von Männern erlernt. Aber der Anteil der weiblichen Lehrlinge ist in den letzten Jahren auf über 25 Prozent gestiegen.

Berufsaussichten:
Die Nachfrage nach Fachkräften im Vermessungswesen wird in den nächsten Jahren leicht zunehmen.

Beschäftigungsaussichten:
Vermessungs- und GeoinformationstechnikerInnen mit Schwerpunkt Vermessungstechnik können mit einer stabilen Nachfrage rechnen. Auf dem Arbeitsmarkt stehen VermessungstechnikerInnen mit Lehrabschluss in starker Konkurrenz zu AbsolventInnen von HTL, Fachhochschulen oder Universitäten. Sehr gute CAD- und EDV-Kenntnisse können die Beschäftigungsaussichten verbessern.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "VermessungstechnikerIn", dem der Beruf "Vermessungs- und GeoinformationstechnikerIn - Schwerpunkt Vermessungstechnik" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

offene Lehrstellen

Lehrlingszahlen Tabelle
Vermessungs- und GeoinformationstechnikerIn - Schwerpunkt Vermessungstechnik (inkl. Doppellehren)
Dieser Lehrberuf kann seit 1.7.2024 erlernt werden! Die angeführten Werte der Vorjahre stammen vom Vorläufer-Lehrberuf "VermessungstechnikerIn" (auslaufend seit 1.7.2024)!
Anz./Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
männlich 128 133 130 120 155 151 189 212 208 195
weiblich 19 16 19 21 36 46 43 43 56 70
gesamt 147 149 149 141 191 197 232 255 264 265
Frauenanteil 12,9% 10,7% 12,8% 14,9% 18,8% 23,4% 18,5% 16,9% 21,2% 26,4%
Quelle: WKÖ - Wirtschaftskammer Österreich
Verwandte Lehrberufe Tabelle
Vermessungs- und GeoinformationstechnikerIn - Schwerpunkt Vermessungstechnik
Verwandte Lehrberufe LAP-Ersatz *
Bautechnisch(er/e) ZeichnerIn nein
Technisch(er/e) ZeichnerIn nein
* LAP-Ersatz = Lehrabschlussprüfungs-Ersatz

Folgende berufsbildende Schulen bieten eine ähnliche Ausbildung wie der Lehrberuf:

  • Fachschule für Mediengestaltung und digitale Druckproduktion mit Betriebspraxis
  • Höhere Lehranstalt für Grafik- und Kommunikationsdesign
  • Höhere Lehranstalt für Medien, Ausbildungsschwerpunkt Multimedia
  • Höhere Lehranstalt für Medieningenieure und Printmanagement

(Diese Schulformen werden nur an der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt in Wien geführt.

Vermessungs- und GeoinformationstechnikerInnen mit Schwerpunkt Vermessungstechnik müssen sich auf dem Gebiet der Bautechnik, Elektrotechnik, EDV und CAD regelmäßig weiterbilden. Möglichkeiten dazu bieten Weiterbildungskurse des Berufsförderungsinstitutes (BFI) und des Wirtschaftsförderungsinstitutes (WIFI). Weiterführende Bildungsmöglichkeiten zur Erreichung höherer Bildungsabschlüsse bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs sind vor allem die Werkmeisterschule für Berufstätige mit der Fachrichtung "Bauwesen" (2 Jahre, Abendunterricht) und die folgenden zur Reife- und Diplomprüfung führenden Schulen: Aufbaulehrgang für Bautechnik (2-4 Jahre); Höhere Lehranstalt für Berufstätige für Bautechnik (4 Jahre).

Selbstständige Berufsausübung:
Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung besteht für Vermessungs- und GeoinformationstechnikerInnen mit Schwerpunkt Vermessungstechnik im reglementierten Gewerbe "Ingenieurbüros (BeratendeR IngenieurIn)" (Befähigungsnachweis erforderlich).

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