Start | Industriekletterer/-kletterin

Tätigkeitsmerkmale

IndustriekletterInnen führen Arbeiten in großen Höhen oder an schwer zugänglichen Stellen, wo keine Gerüste oder Kräne verwendet werden können, durch. Unter anderem montieren sie Antennen, reinigen und warten Dächer, Fenster und Fassaden, und führen Ausbesserungsarbeiten an Gebäuden durch.

Für ihre Arbeit sichern sie sich z.B. mit einer Zwei-Seil-Technik ab und seilen sich von oben zu der Stelle ab, an der sie die Arbeiten durchführen. Die Prüfung des Einsatzbereichs, der Ausrüstung und der erforderlichen Sicherheitstechnik gehören ebenfalls zu den Aufgaben der IndustriekletterInnen. Das Erkennen und Beobachten der Wetterlage ist besonders wichtig, da ein Sturm die Arbeit erschwert und das Absturzrisiko erhöht.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Einsatzbereich begutachten und vorbereiten
  • Zu- und Abstieg genau planen
  • Sicherheitsausrüstung kontrollieren
  • Sicherungssysteme planen und montieren
  • Höhenmontagen an Baustellen durchführen
  • Reinigungs- und Wartungsarbeiten in Höhen durchführen
  • Schutzvorschriften einhalten
  • Schäden und Montagearbeiten dokumentieren
Siehe auch:
  • Gerne bei jedem Wetter im Freien arbeiten
  • Gleichgewichtsgefühl
  • Handwerkliche Geschicklichkeit
  • Körperliche Fitness
  • Reaktionsfähigkeit
  • Schwindelfreiheit
  • Technisches Verständnis

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B.:

  • Bauunternehmen im Hochbau, Brücken- und Tunnelbau
  • Energieversorgungsunternehmen
  • Gartenbaubetriebe
  • Reinigungsfirmen
  • Bauunternehmen für Schornstein- und Industrieofenbau
  • Unternehmen, die gerüstlose Höhenarbeiten an Fassaden und Dachkonstruktionen anbieten
  • Werbeunternehmen im Bereich Leuchtreklame oder Großplakate
  • Gemeinden

Die österreichische Baubranche entwickelte sich bis zur COVID-19-Pandemie sehr positiv. Dieser Trend wurde jedoch durch die Corona-Maßnahmen stark unterbrochen. Viele Bauprojekte konnten nicht oder nur sehr eingeschränkt weitergeführt werden, sodass viele Bauunternehmen Kurzarbeit beantragten sowie Personal kündigen mussten. Viele Unternehmen rechnen für das laufende Jahr wieder mit einer positiven Entwicklung, allerdings bestehen aufgrund der Corona-Krise weiterhin viele Unsicherheiten, ein bauwirtschaftlicher Aufschwung zeichnet sich dennoch bereits ab.

Hilfstätigkeiten werden im Baubereich zunehmend von höher qualifizierten Personen mitübernommen. Zudem sind gering qualifizierte Arbeitskräfte im Baubereich überdurchschnittlich oft von Beschäftigungsschwankungen betroffen. Die Berufsaussichten für IndustriekletterInnen sind eingeschränkt. Insbesondere für angelernte Arbeitskräfte ist eine Höherqualifizierung - beispielsweise durch das Nachholen eines Lehrabschlusses im Rahmen einer FacharbeiterInnen-Intensivausbildung - empfehlenswert.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "DachdeckerIn", dem der Beruf "Industriekletterer/-kletterin" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Es gibt keine gesetzlich geregelte Ausbildung für diesen Beruf. Die nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten werden betriebsintern und in Sicherheitsschulungen vermittelt. Kurzausbildungen für Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, die entsprechende körperliche und geistige Eignung besitzen, bereits Berufserfahrung oder eine handwerkliche bzw. technische Ausbildung vorweisen können, werden auch von Erwachsenenbildungseinrichtungen angeboten, z.B.:

  • WIFI: "Industrieklettern - Ausbildung zum Höhenarbeiter"
    Dauer: 44 Lehreinheiten
  • Bauakademie: "Basiskurs für Höhenarbeiter"
    Dauer: 40 Lehreinheiten

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