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Tätigkeitsmerkmale

Kristallografen und Kristallografinnen untersuchen und erforschen die Entstehung und Zusammensetzung von Mineralien und kristallbildenden Gesteinen sowie deren Struktur.

Die Arbeit von KristallografInnen umfassst auch die Erforschung der Entstehungsgeschichte der Erdkruste und deren Prozesse. Das am häufigsten vorkommende kristallbildende Mineral der Alpen sind die Quarze (z.B. Bergkristall). Quarze zählen neben den Feldspaten zu den am weitesten verbreiteten Mineralien der Erdkruste. Bekannte kristalline Materialien sind Mineralien, Kochsalz, Zucker, Schneeflocken und sogar Metalle.

Quarzkristalle werden auch für die Produktion von Schwingquarzen verwendet. Außerdem ist Quarzsand der wichtigste Rohstoff zur Herstellung von Glas. Diamanten finden Anwendung in der Bohrtechnik. Silicium dient der Erzeugung elektronischer Bauelemente, Pigmente für Farben und Lacke. Unterschiedliche Edelsteine werden z.B. für Schmuck verarbeitet, Rubine auch für Laser. Metalle sowie keramische Werkstoffe werden für Glaskeramik und Hochleistungskeramik verwendet.

Siehe auch den Kernberuf GeologIn sowie WerkstofftechnikerIn-Metallkeramik, Keramik-TechnikerIn oder HochleistungswerkstofftechnikerIn.

Grundlegende Fähigkeiten sind bereits in der Ausbildung wichtig: Analytisches Denkvermögen, mathematische Begabung (Berechnungen), räumliches Vorstellungsvermögen, Schwindelfreiheit, Teamfähigkeit.

Wichtig ist auch körperliche Fitness und Ausdauer für Untersuchungen und Messungen im Freien. Arbeitsplätze befinden sich zum Teil in klimatisch belastenden Zonen.

Im Beruf sind oft Englischkenntnisse nötig und der Umgang mit GIS- und CAD-Systemen.

Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen an den Universitätsinstituten, bei den geologischen Gesellschaften, an den Bundesversuchs- und Forschungsanstalten sowie in Museen. Bei entsprechender Spezialisierung bestehen berufliche Möglichkeiten bei Bergbaubetrieben und im Tiefbaubereich (Straßen-, Kraftwerks-, Tunnelbau).

Kristallografie ist die Basis vieler technologischer Neuentwicklungen, denn die Funktion eines Materials kann mit seiner Struktur in Verbindung gebracht werden. Kristallografie spielt in unterschiedlichen Bereichen eine Rolle, z.B. bei der Erzeugung von Speicherchips, Flugzeugturbinen und Medikamenten sowie in den Materialwissenschaften (vgl. Onlineartikel der technischen Hochschule Aachen).

Die Entdeckung der periodischen Anordnung von Atomen in Kristallen im Jahr 1912 führte zu gravierenden Änderungen im Weltbild der Physik und Geowissenschaften. Die erste durch Kristallografie analysierte Struktur war die von Kochsalz, wofür Forscher im Jahr 1915 den Physiknobelpreis erhielten.

In den Geowissenschaften tragen kristallographischen Forschungen zum Verständnis des Aufbaus der Erdkruste und des oberen Erdmantels, des Mondes und der Meteoriten bei. Die Technische Mineralogie setzt kristallographische Methoden und Vorstellungen zur Verbesserung technischer Stoffe und Verfahren ein.

In nationalen und internationalen Projekten können GeologInnen dieses Bereichs mit Fachleuten aus der Molekularbiologie, Medizin, Physik, Chemie, Optik, Technik und Bioinformatik (z.B. Algorithmen am Computer für die Röntgenkristallografie, optische Speicher) zusammenarbeiten.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "GeowissenschafterIn", dem der Beruf "KristallografIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Neben einschlägigen Studiengängen werden Studiengänge angeboten, die Module oder Schwerpunkte aus dem Bereich Geologie bieten. Dazu ein Beispiel:

Das Bachelorstudium "Rohstoffingenieurwesen" bietet unter anderem die Schwerpunkte Rohstoffgewinnung, Aufbereitung und Veredlung mineralischer Rohstoffe und Grundlagen der Geowissenschaften.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Die Fort- und Weiterbildung erfolgt oft unternehmensintern. Deren Besuch von Fachseminaren und das Studium (internationaler) Fachliteratur ist ebenso zu empfehlen. Die Mineralogie ist die Lehre von den Mineralien, die Lehre von ihrer Verwendung und Bearbeitung ist die Lithurgik.

Zweckmäßig erscheinen auch Ausbildungen, die technisch-industrielle Fähigkeiten vermitteln. Zum Umgang mit Geografischen Informationssystemen (GIS) gibt es Kurse sowie Uni- und FH-Lehrgänge.

Der FH-Studiengang Geoinformation und Umwelt vermittelt Kenntnisse über räumliche Wissensverarbeitung und Informatik von Geografischen Informationssystemen - GIS.

Karrieremöglichkeiten bestehen - je nach Interesse und Qualifikation - in vielfältigen Bereichen, z.B. Materialwissenschaften, Data Science, Qualitätsmanagement oder Röntgenkristallografie. Fachleute können sich auch auf die kristallografische Untersuchung von Materialien spezialisieren: Normales Kochsalz besteht z.B. aus zwei Atomsorten, auch Moleküle mit mehreren Hunderttausend Atomen können kristallografisch analysiert werden.

Voraussetzungen für eine entsprechende Karriere sind üblicherweise entsprechende Qualifikationen sowie mehrjährige Berufserfahrung und Managementkenntnisse.

Für AbsolventInnen bestimmter Studienrichtungen besteht die Möglichkeit zur selbstständigen Tätigkeit als ZiviltechnikertIn. Nähere Infos zur selbstständigen Berufsausübung im Rahmen eines Gewerbes bietet z.B. Wirtschaftskammer Österreich WKO.

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