Start | EvangelischeR PfarrerIn

Tätigkeitsmerkmale

In der evangelischen Kirche werden nur voll theologisch ausgebildete Geistliche als Pfarrer bzw. PfarrerIn bezeichnet. Hier können auch Frauen das Pfarramt ausüben. Evangelische Pfarrer/Pfarrerinnen müssen nicht unbedingt eine Gemeinde leiten.

PfarrerInnen begleiten bei Taufen, Trauungen oder Begräbnissen und bereiten den Gottesdienst vor. Zu Arbeit der PfarrerInnen zählt die Seelsorge, die Verkündigung der Religionsinhalte und die Abhaltung der Liturgie. PfarrerInnen setzen sich mit dem sozialen Leben in der Gemeinde auseinander und versuchen, die Gemeindemitglieder zu einem den christlichen Grundsätzen entsprechenden sozialen Handeln zu motivieren.

Die Leitung einer Pfarre erfordert auch Geschick in wirtschaftlichen und organisatorischen Bereichen. Denn auch Verwaltungsagenden wie die Aufteilung der zur Verfügung stehenden Geldmittel gehören zu ihrem Aufgabenbereich. Sie sind auch für die Instandhaltung der Kirche und der religiösen Kulturgegenstände zuständig.

Siehe auch die Berufe SozialforscherIn und SozialgerontologIn.

Das Studium Theologie sind sehr anspruchsvoll. Neben Bibelkunde, Kirchenrecht und Philosophie gehören drei Sprachen, nämlich Hebräisch, Altgriechisch und Latein zur Ausbildung.

Der Tagesablauf ist oft mit rascher Abfolge geprägt (Religionsunterricht, Gespräche mit Vertretern der Kommune, Beerdigung, Telefongespräche verschiedenen Inhaltes, Konfirmandenunterricht oder Hausbesuche und Vorbereitung. Dazu sind neben Text- und Sprachkompetenz auch analytischen Fähigkeiten sowie Belastbarkeit und Eigenverantwortlichkeit nötig.

Die Arbeit in der Seelsorge setzt eine gute Menschenkenntnis, Empathiefähigkeit, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit voraus.

Eine Anstellung in der Kirche erfolgt üblicherweise als Pfarrer/in, die in manchen Regionen als Pastor bezeichnet werden. "Pfarrer/in" ist allerdings die offzielle Berufsbezeichung. Für Berufe in der Kirche (Schule und Pastoral) gelten die verpflichtenden Anstellungsbedingungen der einzelnen Diözesen.

Außerdem besteht die Möglichkeit, in Schulen, Universitäten, Krankenhäusern, Gefängnissen, in der Notfallseelsorge oder der therapeutischen Begleitung zu arbeiten.

TheologInnen als QuereinsteigerInnen beliebt

Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil werden seelsorgliche Aufgaben vermehrt von LaientheologInnen übernommen. Die österreichische Bischofskonferenz hat die Anstellungsbedingungen für einen kirchlichen Beruf formuliert. Dazu sind nach/neben dem Theologiestudium diözesane Ausbildungsprogramme an den Studienorten geschaffen.

Die im Studium erworbenen Kompetenzen befähigen TheologInnen, sich schnell in fremde Kontexte einzuarbeiten. Die Fähigkeit zum Analysieren lässt sich auch außerhalb der Theologie anwenden, z.B. bei Problemen der Wirtschaftsinformatik. In anderen Fachbereichen und Systemen sind TheologInnen daher oft als QuereinsteigerInnen beliebt.

Mit einer zusätzlichen nichttheologischen Qualifikation wie etwa Sozialmanagement, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Heimleiterqualifikation, Erwachsenenbildung oder Öffentlichkeitsarbeit wird das Spektrum deutlich größer (vgl. https://stefanhund/Berufsperspektiven.pdf, S.28).

Zunehmend werden „Freie Theologische Praxen“ eröffnet. Zu den Dienstleistungen zählen neben allgemeinen seelsorgerliche Angeboten auch Passage-Riten, Sterbe- und Trauerbegleitung. Als Dienstleister übernehmen sie etwa für Pfarrgemeinden diverse Ausarbeitungen sowie die Planung und Durchführung von Gemeindeveranstaltungen und Freizeiten. Als UnternehmensethikerIn können sie z.B. in der Industrie, in Chemieunternehmen oder im Rahmen der Industrie 4.0 tätig sein.

Die Altersstruktur bei den Männerorden: 27 Prozent sind über 75 Jahre alt, 18 Prozent zwischen 65 und 75, 40 Prozent zwischen 40 und 65 und 15 Prozent sind jünger als 40. Stichtag für die Statistik war der 31. Dezember 2017.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "GeistlicheR", dem der Beruf "EvangelischeR PfarrerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Studierende, deren Berufsziel eine Anstellung im kirchlichen Bereich, z.B. als Pfarrer, ist, sollten am besten zu Beginn ihres Studiums, mit der Ausbildungsleitung der jeweiligen Heimatdiözese Kontakt aufnehmen. So können sie sich beizeiten über die Anstellungsbedingungen und das Ausbildungsprogramm informieren.

In der evangelischen Kirche werden nur voll theologisch ausgebildete Geistliche als Pfarrer bezeichnet. Evangelische Frauen und Männer werden nach ihrem Universitätsstudium der Evangelischen Theologie und der anschließenden dreijährigen praktischen Ausbildung zu Evangelischen PfarrerInnen „ordiniert“, nicht geweiht. Katholische TheologInnen werden nach dem Studium als Priester geweiht.

Katholische oder Evangelische Theologie wird an verschiedenen Universitäten angeboten: Graz, Innsbruck, Linz, Salzburg und Wien sowie in Kirchlichen Pädagogischen Hochschulen. Die Fakultät für Evangelische Theologie befindet sich in Wien, URL: http://etf.univie.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Es werden Masterstudien und Doktoratsstudien angeboten: Z.B. Masterstudium Theologische Spezialisierung - Advanced Theological Studies; Evangelische Fachtheologie; Ethik für Schule und Beruf oder Religionswissenschaft. AbsolventInnen können sich in einem interdisziplinären Gebiet der Theologie vertiefen z.B. Religionsphilosophie, Medizinethik oder Fragen des Religionenrechts.

Der Studienabschluss mit Bachelor und Master of Education befähigt dich zur Erteilung des Religionsunterrichts. Die neuen Lehramtsstudien ermöglichen vielfältige Qualifikationen.

Aufstiegsmöglichkeiten bestehen entsprechend der kirchlichen Hierarchie, in den anderen kirchlichen Arbeitsfeldern entsprechend der jeweils geltenden Organisationsschemata (z.B. Abteilungsleitung, Management).

Der Amtstitel „Superintendent” kennzeichnet in der evangelischen Kirche den leitenden Geistlichen eines Kirchenkreises.

Bei entsprechendem Engagement können Pfarrer als Propst (lat: präpositus), also als Vorgesetzte tätig sein. Als Probst bekleidet man ein besonderes Leitungsamt und arbeitet in einer Hauptkirche, meistens in einer größeren Stiftskirche. Allerdings gibt es Varianten in der evangelischen und der katholischen Kirche. Für ein Amt im Ausland ist ein längeres Praktikum - während oder nach dem Studium - im gewünschten Gastland vorteilhaft.

Eine selbstständige Tätigkeit im Beratungs- und Schulungsbereich ist möglich, etwa in einer Kommunikationsagentur oder als UnternehmensberaterIn. Üblicherweise ist dazu eine weitere Qualifikation oder Berufserfahrung neben oder nach dem Theologiestudium erforderlich.

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