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Tätigkeitsmerkmale

Sozialforschung umfasst verschiedene Forschungsbereiche wie z.B. Markt- und Meinungsforschung, Politikforschung und Wahlforschung.

SozialforscherInnen versuchen, soziale Phänomene und Gesetzmäßigkeiten zu ermitteln, Meinungen zu erkunden oder Prognosen zu erstellen. Dazu erforschen sie verschiedene Bereiche von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.

Für ein Forschungsprojekt (eine Studie) sammeln sie entsprechende Daten, zum Beispiel durch Befragung oder mittels Online-Umfrage. Zuvor klären sie mit den Auftraggebern die Forschungsfrage, also welche Erkenntnisse letztendlich gewonnen werden sollen. Sie entwickeln Fragebögen mit den passenden Fragen, z.B. Welche Partei würden Sie bei der nächsten Wahl wählen?

Sie werten die Ergebnisse aus, indem sie die gesammelten Daten analysieren, interpretieren und darstellen. Sie gehen dabei systematisch und wissenschaftlich vor. Das bedeutet, sie wenden anerkannte Methoden und Erhebungstechniken an. Denn die Ergebnisse einer Studie müssen bestimmte Kriterien erfüllen und objektiv, wiederholbar sowie nachvollziehbar sein.

Spezialisierungsmöglichkeiten bestehen auf Sachgebiete oder Fachbereiche, wie z.B. die Erforschung von Verhaltensweisen, Einstellungen und Werthaltungen bestimmter sozialer Gruppen und Randgruppen. Es gibt verschiedene Sachgebiete:

  • Jugend- oder Altersforschung (Gerontologie)
  • Bildung, Beruf und Arbeitswelt
  • Unternehmen und Organisation
  • Kunst, Kultur und Medien
  • Umwelt, Ökologie
  • Familie, Gesundheit
  • Frauen- und Genderforschung
  • Migration oder Entwicklungszusammenarbeit
  • Drogenabhängige und Personen mit/ohne krimineller Vergangenheit
  • Sicherheit
  • u.v.a.

 

SozialforscherInnen führen auch Beratungs- und Entwicklungsaktivitäten durch, um Entscheidungstragende in Ministerien, Landesregierungen und anderen Institutionen für die Gestaltung von Maßnahmen und Programme zu unterstützen.

Siehe auch die Berufe SoziologIn, MarktforscherIn oder GenderwissenschaftlerIn.

  • Interesse für Wirtschaft und Gesellschaft
  • Interesse für Mathematik und Statistik
  • Analytisches Denkvermögen
  • Offenes, freundliches Auftreten: Austausch mit den Auftraggebenden über Fragestellungen
  • Teamkompetenz: Organisation und Kommunikation im Team
  • Gute Englischkenntnisse
  • Bereitschaft zur Arbeit am Wochenende: Stehen etwa Wahlen bevor, wird auch in den Abendstunden oder am Wochenende gearbeitet

 

Im Beruf sind gute Kenntnisse im Umgang mit Statistik-Software und Visualisierungstools gefragt. Moderationsfähigkeiten sind von Vorteil.

SozialforscherInnen können angestellt oder selbstständig tätig sein.

Sie arbeiten in Markt- und Sozialforschungsinstituten, in der Politik, in Werbeagenturen oder in Abteilungen von Wirtschaftsunternehmen. Auftraggeber sind auch Ämter, Ministerien, Städte, Verbände und Dienstleistungsunternehmen.

Der erste Berufseinstieg erfolgt oft über ein Praktikum im Rahmen der Ausbildung. AbsolventInnen können als ProjektassistentIn oder als wissenschaftliche MitarbeiterIn tätig sein, indem sie bei der Organisation und Durchführung von Forschungsprojekten mitwirken. Später können sie als Junior ManagerIn für verschiedene Teilaufgaben eines Forschungsprojektes verantwortlich sein.

Sozial- und Wirtschaftsforschung wird in Österreich vor allem an Universitäten, von Seiten der Behörden, öffentlichen Körperschaften, Interessenvertretungen, gemeinnützigen Instituten (z.B. Ludwig Boltzmann Institute) betrieben.

SozialforscherInnen begegnen in der Arbeitsweilt oft einem Mix aus kaufmännischen, organisatorischen, rechtlichen und fachlichen Themenstellungen. Möglich ist die wissenschaftliche Mitarbeit im Rahmen von Projekten zu sozial- lohn- und arbeitsrechtlicher Belange.

Zunehmend relevante Themen sind z.B. Altersgerechtes Leben, Gender und Diversity Management sowie Barrierefreiheit. Oft besteht die Möglichkeit zur Mitwirkung an Forschungs- und Entwicklungsprojekten für Soziale Inklusionsforschung oder Gleichstellungspolitik.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "SozialwissenschafterIn", dem der Beruf "SozialforscherIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Ein Studium, welches mathematische und statistische Kenntnisse sowie Forschungsmethoden vermittelt, ist am besten geeignet. Universitäten und Fachhochschulen bieten entsprechende wirtschaftliche und sozialwissenschaftliche Studiengänge.

In den angeführten Studienrichtungen wird Methodenlehre und empirische Forschung aus der Betrachtungsweise des jeweiligen Faches angeboten.

  • Statistik
  • Volkswirtschaftslehre
  • Soziologie
  • Politikwissenschaft
  • Wirtschaftswissenschaften
  • Betriebswirtschaft/Marketing
  • Rechtswissenschaften
  • Psychologie/Wirtschaftspsychologie
Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Eine Zertifizierung im Projektmanagement ist in jedem Fall von Vorteil; hier gibt es neuere Methoden wie etwa “Agiles Projektmanagement".

Fachleute können ihre wissenschaftlichen Forschungskompetenzen im Bereich der Politikforschung, Arbeits- und Organisationsforschung (Zufriedenheit der MitarbeiterInnen, Analyse und Bewertung von Recruiting-Maßnahmen) oder Trendforschung einsetzen oder sich im Bereich Data Mining weiterbilden.

Relevante Bereiche sind: Fragenbogengestaltung und -programmierung, Wirtschaftspsychologie, Fortgeschrittene Datenanalyse mit SPSS, Datamining, Datenvisualisierung, Limbisch Präsentieren, Reportgestaltung und Dashboards, Englisch für MarktforscherInnen sowie Rechtliche Aspekte der Marktforschung oder Arbeits- und Organisationsforschung.

SozialforscherInnen können in verschiedenen Forschungsbereichen und Sachgebieten leitend tätig sein. Bei entsprechender Berufserfahrung erschließen sich Tätigkeitsfelder im Management oder als BeraterIn für öffentliche und privatrechtliche Einrichtungen (z.B. Bund, Länder).

An Forschungsinstituten bestehen Aufstiegsmöglichkeiten zur/zum Projekt- bzw. StudienleiterIn. SozialforscherInnen können etwa als GeschäftsführerIn eines Umfrageinstitutes oder einer Forschungsabteilung (z.B. Hochschule, Politik, Wirtschaft) tätig sein. 

Eine freiberufliche bzw. selbstständige Tätigkeit kann ebenfalls angestrebt werden, etwa im Bereich Meinungsforschung oder als BeraterIn. Markt- und Meinungsforschung ist in Österreich ein freies (unreglementiertes) Gewerbe. Die Bundeseinheitliche Liste der freien Gewerbe ist bei der WKO abrufbar.

Die selbstständige Ausübung des Berufs im Bereich Unternehmensberatung gehört zum sogenannten reglementierten Gewerbe und ist an gesetzlich geregelte Voraussetzungen gebunden. Siehe die aktuelle Unternehmensberatungs-Verordnung.

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