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Tätigkeitsmerkmale

BildhauerInnen entwerfen, gestalten und sanieren Skulpturen, Plastiken, Denkmäler, Holz- und Steinverkleidungen, Schmuckelemente, Brunnen und Reliefs. Dabei arbeiten sie mit verschiedenen Materialien, wie z.B. Stein, Holz, Metall oder Kunststoff. Je nach verwendetem Material bzw. Art des Kunstwerks unterscheidet sich die Arbeitsweise von BildhauerInnen. Sie arbeiten sowohl handwerklich als auch maschinell.

Bevor BildhauerInnen mit der Bearbeitung von Werkstücken beginnen, legen sie zunächst eine Skizze an, in der alle Vorstellungen und künstlerischen Ideen sowie Pläne für die Umsetzung enthalten sind. Weiters bestimmen sie das Material, die Form und die weitere Ausgestaltung des Werkstücks. Bei größeren Arbeiten erstellen sie zunächst ein Modell aus Plastilin, Ton oder Gips, welches als Vorlage oder Gussform dient.

Je nach Material bearbeiten BildhauerInnen dieses mit verschiedenen Werkzeugen, z.B. mit Sägen, Schnitzeisen, Hobeln, Feilen, Meißeln oder Hämmern. Anschließend wenden sie verschiedene Techniken zur Bearbeitung der Oberflächen an, z.B. Schleifen, Wachsen, Ölen oder Polieren. Manchmal veredeln sie diese auch, beispielsweise durch Bemalen oder Vergolden.

Neben der Erstellung von (Kunst-)Werkstücken führen BildhauerInnen teilweise auch Montagearbeiten durch. Beispiele dafür sind das Anbringen von Statuen auf einem Sockel oder von Verkleidungen. Zudem führen sie Instandhaltungs- und Restaurierungsarbeiten an Möbeln, Kunstgegenständen, historischen Gebäuden und Denkmälern durch. Dabei arbeiten sie z.B. mit ArchitektInnen, HistorikerInnen, RestauratorInnen oder KonservatorInnen zusammen.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Künstlerisches Konzept erstellen
  • Skizzen und Werkzeichnungen anfertigen
  • Materialbedarf wählen und berechnen
  • Werkstücke mit Werkzeugen und Maschinen bearbeiten
  • Oberflächen behandeln
  • Schadensgutachten erstellen
  • Ersatzteile herstellen
  • Ausstellungen organisieren
Siehe auch:
  • Fingerfertigkeit
  • Gerne kreativ arbeiten
  • Handwerkliche Geschicklichkeit
  • Interesse für Kunst und Kultur
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Physische Ausdauer
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Sinn für Formen
  • Technisches Verständnis
  • Unempfindlich gegenüber Staub sein

Künstlerische BildhauerInnen arbeiten meist selbstständig.

Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Klein- und Mittelbetriebe des Bildhauergewerbes
  • Restaurationsbetriebe
  • Steinmetzbetriebe
  • Unternehmen der Konsumgüterindustrie
  • Denkmalschutzbehörden und -ämter
  • Museen

Berufe in den Bereichen Kunst und Medien besitzen generell eine hohe Anziehungskraft, sodass die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt relativ groß ist. Viele Berufe im Kunst- und Medienbereich werden häufig auf freiberuflicher bzw. selbstständiger Basis ausgeübt, auch sogenannte prekäre Arbeitsverhältnisse sind keine Seltenheit. Die wirtschaftliche Situation hat sich auch im Kunst- und Medienbereich durch die Corona-Krise deutlich verschlechtert. Vor allem selbstständig Tätige sind von der Corona-Krise besonders betroffen, da Absicherungsmodelle wie Kurzarbeit oder Arbeitslosenversicherung nicht greifen. Zudem sind auch viele Unternehmen aus den Bereichen Glas, Keramik und Stein, die in der Zulieferung der Bauindustrie tätig sind, durch die Corona-Krise mit Umsatzrückgängen konfrontiert.

Durch die Corona-bedingten Ausgangsbeschränkungen rückt für viele KonsumentInnen der eigene Wohnbereich vermehrt in den Mittelpunkt, sodass die Nachfrage nach Objekten für die Wohnraum- und Gartengestaltung anhält. Dies könnte sich positiv auf die Auftragslage von BildhauerInnen auswirken, die im Bereich Kunsthandwerk sowie in der Restauration und Instandhaltung von künstlerischen Gegenständen tätig sind. Die Berufsaussichten für BildhauerInnen sind insgesamt stabil.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "BildhauerIn", dem der Beruf "BildhauerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden Ausbildungen an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen, z.B. im Bereich Bildhauerei. Eine weitere Zugangsmöglichkeit sind Lehrausbildungen in diesem Bereich, siehe den Beruf BildhauerIn (Lehre). In vielen schulischen Ausbildungen wird sowohl der Umgang mit verschiedenen Materialien sowie mit Werkzeugen und Maschinen erlernt. Zudem werden in fachspezifischen Kursen Fähigkeiten in den Bereichen bildhauerische Konzeption, Zeichnen und Modellbau vermittelt. Die praktische Anwendung kann meist in schuleigenen Werkstätten erprobt und geübt werden.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten für AbsolventInnen von Fachschulen bieten beispielsweise Aufbaulehrgänge, die zur Matura führen, sowie eine Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung. Diese ermöglichen den Zugang zu Universitäten, z.B. im Kunstbereich. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive, z.B. im Bereich Industrial Design oder Ausstellungsdesign. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Ablegung einer Meisterprüfung.

Im Kunstbereich bietet z.B. die Wiener Kunst Volkshochschule Weiterbildungen und Kurse in den Bereichen Handwerk, Malerei oder Keramik an.

Zudem können Weiterbildungen bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Objektdesign
  • Restauration
  • Plastische Konzeption
  • Therapeutische Bildhauerei
  • Denkmalschutz
  • Marketing
  • CAD (Computer Aided Design)

Personen mit technischer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit können den Berufstitel "IngenieurIn" erwerben. Es handelt sich dabei um einen international vergleichbaren Bildungsabschluss, der seit Inkrafttreten des Ingenieurgesetzes 2017 als berufliche Qualifikation, entsprechend dem Bachelor-Niveau (NQR 6), anerkannt ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Verbands Österreichischer Ingenieure sowie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft.

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

BildhauerInnen können z.B. als ProjektleiterInnen, LeiterInnen von Museen oder Kulturhäusern, als KunstvermittlerInnen in speziellen pädagogischen Einrichtungen sowie als AbteilungsleiterInnen oder GeschäftsführerInnen von Steinmetz- oder Steinbildhauerbetrieben tätig sein.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe "BildhauerIn (verbundenes Handwerk)" und "SteinmetzmeisterIn einschließlich Kunststeinerzeugung und TerrazzomacherIn" möglich. Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe.

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