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Tätigkeitsmerkmale

KreditanalystInnen bearbeiten Kreditanträge von Privatpersonen und Unternehmen. Sie sind für die Überprüfung und Bewertung der Kreditwürdigkeit sowie für die Vorbereitung und Umsetzung der Kreditentscheidung verantwortlich. Dazu analysieren sie die finanzielle Situation der Ansuchenden, beurteilen die Zahlungsfähigkeit und bewerten auf dieser Basis mögliche Risiken für die Kreditvergabe. Sie arbeiten eng mit den zuständigen Kredit- bzw. KundenbetreuerInnen zusammen. 

Zunächst prüfen KreditanalystInnen die Anliegen der Kreditansuchenden, erheben alle notwendigen finanziellen Kennzahlen und werten verschiedene Unterlagen aus – bei Privatpersonen z.B. Nachweise über die Lebenserhaltungskosten oder bei Unternehmen die Buchführung. Darüber hinaus analysieren sie Jahresabschlüsse sowie Quartalsberichte und beurteilen die Bonitäten und Sicherheiten von Unternehmen. Zudem prüfen sie, ob bereits laufende Kredite bestehen. Anhand dieser Daten führen sie verschiedene Berechnungen durch und bewerten die Kreditwürdigkeit in Form eines Ratings.

KreditanalystInnen erläutern das Ergebnis der Kreditprüfung den zuständigen Kredit- bzw. KundenbetreuerInnen und beurteilen, welche der Kreditformen und Konditionen, wie z.B. zu Kredithöhe, Laufzeit oder Zinsen, am geeignetsten für die Kreditansuchenden sind. Wird ein Kredit von Seiten der Bank gewährt, erstellen sie eine Kundendatei und wickeln den gesamten Kreditauftrag ab. Zudem erstellen sie Kredit-, Darlehns- und Sicherheitsverträge. Bei ihren Tätigkeiten müssen sie stets auf die Einhaltung von Richtlinien und gesetzlichen Vorschriften achten.  

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Kreditanträge überprüfen
  • Kreditwürdigkeit von Privatpersonen und Unternehmen ermitteln
  • Finanzielle Unterlagen und Kennzahlen einholen 
  • Bonitäts- und Risikoanalysen durchführen 
  • Kreditentscheidungen vorbereiten und umsetzen
  • Risiken der Transaktionen bewerten 
  • Ratings erstellen 
  • Kreditgenehmigungen durchführen 
  • Kredite laufend überwachen
Siehe auch:
  • EDV-Anwendungskenntnisse
  • Freude am Beraten
  • Kommunikationsfähigkeit 
  • Logisch-analytisches Denken
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Sinn für Zahlen
  • Unternehmerisches Denken
  • Verantwortungsbewusstsein

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Institutionen: 

  • Banken
  • Kreditinstitute
  • Finanzinstitute, z.B. Rating-Agenturen oder Investmentgesellschaften
  • Finanzberatungsunternehmen
  • Versicherungen

Die fortschreitende Digitalisierung hat auch auf den Banken- und Finanzbereich umfassende Auswirkungen. So werden Finanzdienstleistungen nicht mehr nur in erster Linie von traditionellen Bankinstituten angeboten. Finanztechnologische Unternehmen, sogenannte FinTechs, ermöglichen KundInnen, ihre Finanzangelegenheiten mittels Tools und Plattformen weitgehend selbst zu verwalten. Diese Entwicklung ist mit ein Grund dafür, dass die Zahl der Beschäftigten im Bankwesen, insbesondere im Servicebereich, tendenziell rückläufig ist. So können beispielsweise Risikoprüfungen für Anlageprodukte durch die Erhebung umfangreicher Marktdaten und Verhaltensdaten von KundInnen mithilfe von Algorithmen sowie Künstlicher Intelligenz durchgeführt und analysiert werden.

Die Nachfrage nach KreditanalystInnen ist insgesamt dennoch stabil. Fundierte Kenntnisse über die verschiedenen Kreditformen, sehr gute Kommunikationsfähigkeiten sowie Kompetenzen im Umgang mit relevanten digitalen Technologien können die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen. Zusätzlich sind Fähigkeiten im Bereich SAP vorteilhaft.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "MitarbeiterIn in der Kreditabteilung", dem der Beruf "KreditanalystIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden Bachelor- und Masterstudiengänge an Universitäten und Fachhochschulen, z.B. in den Bereichen Bank- und Finanzwirtschaft oder Wirtschaftswissenschaften.

Bachelorstudien im Bereich Bank- und Finanzwirtschaft vermitteln z.B. Ausbildungsinhalte wie Bankbetriebslehre, Versicherungswirtschaft, Finanzierung, Investition, Finanzmathematik, Finanzmarktlehre, Statistik, Treasury und Cash Management sowie Risikoeinschätzung. Im Rahmen von aufbauenden Masterstudien werden die Kompetenzen im jeweiligen Fachgebiet nochmals vertieft, spezialisiert und erweitert. 

Voraussetzung für ein Bachelorstudium ist die Hochschulreife, die entweder durch eine erfolgreich abgeschlossene Matura, eine Studienberechtigungsprüfung oder eine Berufsreifeprüfung erlangt werden kann. An Fachhochschulen ist es teilweise auch Personen ohne Hochschulreife möglich, ein Studium zu beginnen, sofern sie über eine einschlägige berufliche Qualifikation verfügen und Zusatzprüfungen in bestimmten Fächern ablegen.

Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen insbesondere an Universitäten und Fachhochschulen, z.B. in Form von Lehrgängen sowie Seminaren in Bereichen wie Nachhaltigkeit im Asset-Management, Depotanalyse und Portfoliomanagement, Controlling, Financial Forecasting, Finanzmanagement, Meldewesen für Banken, Risikomanagement und Künstliche Intelligenz. 

Zudem besteht die Möglichkeit, Kurse und Lehrgänge im Bereich Finanzberatung an der Fachakademie für Finanzdienstleister (FAF) zu absolvieren. 

Der Verband österreichischer Banken und Bankiers sowie die Bankenkolleg Management Akademie bieten verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten im Bank- und Finanzbereich an. 

Weiterbildungen können auch bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI oder WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. in den Bereichen SAP, Green Finance und Zeitmanagement.

Aufstiegsmöglichkeiten bestehen in leitende Positionen, z.B. als AbteilungsleiterIn. Mit entsprechender Weiterbildung und Qualifikation können KreditanalystInnen auch in der Beratung zu Finanz- und Anlageprodukten tätig sein. 

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen des Rechtskraftgewerbes "Gewerbliche Vermögensberatung" und "Unternehmensberatung einschließlich der Unternehmensorganisation" möglich. 

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Bei Rechtskraftgewerben benötigt man zusätzlich die Genehmigung durch die Gewerbehörde. 

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe.

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