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Tätigkeitsmerkmale

EntwicklungshelferInnen unterstützen die Bevölkerung im Einsatzland, indem sie ihr Wissen, ihre Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten zur Verfügung stellen. Einsatzländer sind meist Länder aus dem globalen Süden, wie z.B. Nicaragua, Mosambik, Kenia, Brasilien, Uganda oder Papua-Neuguinea. In enger Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung und Partnerorganisationen vor Ort unterstützen sie mit ihrer Arbeit den Auf- und Ausbau der landeseigenen Strukturen wirken bei der Umsetzung von langfristigen Entwicklungszielen in unterschiedlichen Bereichen mit.

EntwicklungshelferInnen kümmern sich, abhängig von ihrer Ausbildung und beruflichen Expertise, z.B. um die Ausbildung und Beratung in den Bereichen Technik, Gesundheitswesen, Bildung, Handwerk sowie Landwirtschaft- und Forstwirtschaft. So unterstützen sie beispielsweise Dorfentwicklungsprojekte, arbeiten im Gesundheitswesen sowie in der Jugend- und Sozialbetreuung, bauen Straßen, beraten zum Thema Umweltschutz und Ernährung oder unterrichten an Schulen.

Sie arbeiten für nationale und internationale Hilfsorganisationen, in deren Auftrag sie meist nur für einen begrenzten Zeitraum im Einsatzland tätig sind. Je nach Projekt übernehmen EntwicklungshelferInnen Aufgaben in den Bereichen Beratung, Ausbildung, Koordination oder Planung. Vorrangiges Ziel ist es, stets Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, und zwar in Zusammenarbeit und auf Augenhöhe mit den Menschen vor Ort. Daher arbeiten sie häufig mit einheimischen MitarbeiterInnen und Fachleuten sowie mit ProjektleiterInnen zusammen.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Wissen über verschiedene Bereiche weitergeben und vermitteln
  • Ausbildungsanstalten aufbauen und betreuen
  • Fachkräfte aus- und weiterbilden
  • Projekte organisieren
  • Netzwerke aufbauen
  • Konzepte erstellen
  • Berichte schreiben
  • Sich mit der Kultur und den Traditionen des Einsatzlandes auseinandersetzen
  • Projekt- und Mittelabrechnung erstellen
Siehe auch:
  • Didaktische Fähigkeiten
  • Englischkenntnisse
  • Freude am Kontakt mit Menschen
  • Interesse für Soziales
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Konfliktfähigkeit
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Psychische Belastbarkeit
  • Reisebereitschaft
  • Selbstständiges Arbeiten

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Institutionen:

  • Austrian Development Agency (ADA)
  • Nationale Hilfsorganisationen, wie z.B. Caritas, Österreichisches Rotes Kreuz oder HORIZONT3000
  • Internationale Hilfsorganisationen, wie z.B. UNICEF oder Ärzte ohne Grenzen
  • Private und kirchliche Initiativen

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die österreichische Entwicklungshilfe sind derzeit nur schwer einschätzbar. Zwar benötigen viele Länder des globalen Südens durch die Corona-Pandemie und deren Folgen vermehrt Hilfe und Unterstützung, da jedoch auch Österreich und viele weitere europäische Länder stark von der Corona-Krise betroffen sind, ist ungewiss, in welcher Höhe finanzielle Mittel insgesamt zur Verfügung stehen werden. Viele soziale Vereine und Hilfsorganisationen verzeichnen Mindereinnahmen und einen Spendenrückgang. Hinzu kommt, dass aufgrund von Corona in vielen Ländern Einreisebeschränkungen gelten sowie viele Flüge gestrichen wurden. Der reguläre Flugbetrieb wird nur sehr langsam wieder aufgenommen.

Die Berufsaussichten für EntwicklungshelferInnen sind daher stark eingeschränkt. In der Regel wird dieser Beruf nur für eine bestimmte Zeit ausgeübt.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "EntwicklungshelferIn", dem der Beruf "EntwicklungshelferIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden Ausbildungen an berufsbildenden höheren Schulen, z.B. in den Bereichen Maschinenbau, Landwirtschaft, Umwelt, Gesundheit, Pädagogik oder Wirtschaft.

Oft wird erwartet, dass EntwicklungshelferInnen neben einer abgeschlossenen Schulausbildung mindestens über 2 Jahre Berufserfahrung verfügen sowie neben Englisch weitere Fremdsprachen beherrschen, insbesondere Spanisch, Französisch oder Portugiesisch.

Bei der Österreichischen Organisation für Entwicklungszusammenarbeit HORIZONT 3000 müssen BewerberInnen mindestens 22 Jahre alt und bereit für einen mindestens 2-jährigen Auslandseinsatz sein.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Je nach Ausbildung bestehen Weiterbildungsmöglichkeiten an Kollegs und Universitäten, z.B. im Bereich Sozialmanagement. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive.

Weiterbildungen können bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Nachhaltige Entwicklung
  • Konfliktmanagement
  • Projektmanagement
  • Fundraising
  • Fremdsprachen
  • Soziale Arbeit
  • Umweltsystemwissenschaften
  • Agrarwissenschaften
  • Bauingenieurwesen

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Aufstiegsmöglichkeiten bestehen vor allem als LeiterIn oder KoordinatorIn eines Projekts, in der Team- oder Bereichsleitung, im Personalwesen, im Finanz- und Marketingmanagement sowie in höheren Positionen innerhalb einer Hilfsorganisation, z.B. im Vorstand.

Eine selbstständige Berufsausübung ist nicht möglich, da EntwicklungshelferInnen von Hilfsorganisationen ins Einsatzland entsandt werden.
 

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