Start | FertigungsmesstechnikerIn - Schwerpunkt Produktmessung

Hinweis

Der neue Lehrberuf "FertigungsmesstechnikerIn" mit den beiden Schwerpunkten "Produktmessung" und "Produktionssteuerung" kann ab 1. Juli 2020 erlernt werden. Er wird als befristeter Ausbildungsversuch geführt; der Eintritt in die Lehre ist bis 31. August 2027 möglich.

Tätigkeitsmerkmale

Der Begriff "Fertigungsmesstechnik" bezeichnet alle Mess- und Prüfverfahren, die in der industriellen Produktion Daten zur Qualitätskontrolle der Zwischen- und Endprodukte liefern. Je nach Art der produzierten Güter werden verschiedene Daten erhoben, vor allem geometrische Maße (Abmessungen wie Länge, Breite, Durchmesser oder Winkel, Maßabweichungen usw.), Stückzahlen und Mengenangaben, Gewichte, Beschaffenheit von Werkstoffen (Härte, Zugfestigkeit) usw. Dabei kommt heute eine Vielzahl von anspruchsvollen Mess- und Prüfmethoden zur Anwendung, die auch entsprechend ausgebildete Fachleute erforden. Der Bedarf an spezialisierten FertigungsmesstechnikerInnen wird in Zukunft noch steigen, da die industrielle Produktion immer stärker automatisiert wird und daher auch die Qualitätskontrolle durch Fertigungsmesstechnik an Bedeutung gewinnt. Diese Entwicklung sehen wir heute vor allem in der Metallverarbeitenden Industrie, der Automobilindustrie, der Kunststofftechnik, der Chemischen Industrie und der Pharmaindustrie.

Der neue Lehrberuf "FertigungsmesstechnikerIn" soll den Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften in der Qualitätskontrolle der automatisierten industriellen Fertigung abdecken. Wichtige Ausbildungsinhalte sind das Auswählen und Festlegen unterschiedlicher Mess-Strategien, Messverfahren und Messmittel, das Prüfen von Messdaten (Berücksichtigen von Einflussfaktoren und möglichen Fehlerquellen, Messunsicherheiten), das Durchführen von statistischen Untersuchungen (Auswertung der Messergebnisse über einen längeren Zeitraum hinweg), die grafische Darstellung (Visualisierung) von Messergebnissen, das Entwickeln von Maßnahmen und Empfehlungen zur Verbesserung der Messergebnisse bzw. der Produktqualität sowie das Präsentieren und Erklären der Daten und Messergebnisse.

Eine Teilung des Lehrberufs in die beiden Ausbildungsschwerpunkte "Produktionssteuerung" und "Produktmessung" wurde deshalb vorgenommen, weil es grundlegende Unterschiede zwischen den Industriezweigen hinsichtlich der Produktionstechnik und damit der Messtechnik gibt. Je nachdem, ob Rohmaterial hergestellt/umgewandelt wird (z.B. Chemikalien, Flüssigkeiten, Gase) oder aber aus diesen Ausgangsmaterialien Produkte mit genau definierten Formen/Maßen hergestellt werden (z.B. Maschinenteile), spricht man entweder von "Verfahrenstechnik" oder von "Fertigungstechnik". Der Ausbildungsschwerpunkt "Produktionssteuerung" ist für die "verfahrenstechnischen" Industriezweige vorgesehen; dazu gehören vor allem die Chemische Industrie, die Pharmaindustrie, die Lebensmittelindustrie und die Papierindustrie, aber auch eigenständige messtechnische Labors. Der Ausbildungsschwerpunkt "Produktmessung" entspricht den Anforderungen in den "fertigungstechnischen" Industriezweigen, z.B. Metallverarbeitung, Automobilindustrie oder Kunststofftechnik.

FertigungsmesstechnikerInnen sind bei fast allen Produktionsstufen beteiligt. Sie machen die Arbeitsplanung und legen anhand der technischen Unterlagen (z.B. Arbeitsanweisungen, Ablaufpläne) die Arbeitsschritte, Arbeitsmittel und Arbeitsmethoden fest. Sie arbeiten mit, wenn die Maschinen und Produktionsanlagen für ein bestimmtes Produktionsprogramm vorbereitet und eingestellt werden, also z.B. beim sogenannten "Rüsten" und "Umrüsten", also dem Einbauen oder Austauschen von Bearbeitungswerkzeugen und -vorrichtungen. Beim "Beschicken" der Maschinen/Anlagen, also bei ihrer Versorgung mit Roh- und Hilfsstoffen, und beim "Anfahren" (Starten der Produktion) sind sie ebenfalls dabei. Während der Produktion überwachen sie mittels der Mess- und Steuereinrichtungen den gesamten Produktionsprozess und greifen ein, wenn Abweichungen oder Störungen auftreten. Wenn sie feststellen, dass der Produktionsvorgang verbessert werden kann, machen sie Vorschläge zur Prozessoptimierung.

Die Hauptaufgabe der FertigungsmesstechnikerInnen liegt in der Handhabung und Betreuung der verschiedenen Mess- und Kontrolleinrichtungen an den Maschinen/Anlagen. Das beginnt mit dem Auswählen und Festlegen der unterschiedlichen Mess-Strategien, Messverfahren und Messmittel, die immer wieder neu auf das jeweilige Produktionsprogramm abgestimmt werden müssen. Entsprechend sind auch die betriebsspezifischen Messprogramme laufend anzupassen (zu "adaptieren") oder neu zu erstellen. Die betrieblichen Messmittel (Messgeräte, Messvorrichtungen) müssen regelmäßig gewartet werden (Austausch schadhafter Teile, Reinigung); dazu gehört auch die Überprüfung der Messgenauigkeit und nötigenfalls die Nachjustierung der Geräte/Vorrichtungen (Beseitigung von Abweichungen). Bevor bestimmte Messungen durchgeführt werden können, muss vielfach das "Messgut", also die Zwischen- und Endprodukte des laufenden Produktionsprogramms, für den Messvorgang vorbereitet werden, beispielsweise durch Erhitzen oder durch mechanische Belastung. FertigungsmesstechnikerInnen protokollieren und dokumentieren die Messungen (z.B. Umgebungsbedingungen, verwendete Messmittel), werten die Messergebnisse statistisch aus (z.B. Berechnen der Mittelwerte) und stellen sie in Tabellen und Grafiken dar. Dabei muss laufend die Plausibilität der Messdaten überprüft und bewertet werden, wobei geschaut wird, ob nicht völlig unverständliche Abweichungen von einem Normbereich vorhanden sind; falls solche Fehler und Ungenauigkeiten auftreten, wird die Fehlerquelle gesucht und korrigiert. FertigungsmesstechnikerInnen müssen auch die Daten und Messergebnisse ihren Vorgesetzten und den KundInnen des Unternehmens in fachgerechter Weise präsentieren und erklären und auf dieser Grundlage Verbesserungsmöglichkeiten in der Produktionstechnik oder in den Produkten aufzeigen. Daher werden in der Ausbildung auch Kenntnisse über Problemlösungsmethoden vermittelt, z.B. die "5-Why-Methode", wobei die Fehlerquelle durch eine Kette von Warum-Fragen ermittelt wird, oder die "8D-Methode", bei der in 8 Prozess-Schritten ("Disziplinen") in Teamarbeit ein Problem aufgearbeitet und gelöst wird.

FertigungsmesstechnikerInnen mit dem Schwerpunkt "Produktmessung" haben es vor allem mit Werkstücken und Produkten aus festen Materialien (Metalle, Kunststoffe, Holz, Stein/Keramik ua.) zu tun. In diesem Bereich erfolgt die Produktion heute meist mit computergesteuerten Maschinen und nach sogenannten CAD-Modellen (CAD = Computer Aided Design, also Konstruktionen, die mittels CAD-Programmen am Computer erstellt und dann zur Programmierung der Fertigungsmaschine verwendet werden). Die FertigungsmesstechnikerInnen für Produktmessung benötigen gute Kenntnisse über CAD und das Konstruieren mit CAD-Programmen, da sie Zeichnungen und Modellen am Computer mittels CAD-Software bearbeiten und an die jeweiligen Produktionserfordernisse anpassen ("adaptieren") müssen. Sie beherrschen auch die händische und maschinelle Bearbeitung der Werkstoffe. Händische Bearbeitungstechniken, die mit entsprechenden Werkzeugen oder Elektrogeräten durchgeführt werden, sind z.B. Sägen, Bohren, Feilen, Gewinde schneiden usw. Die wichtigsten maschinellen Bearbeitungstechniken (mit Werkzeugmaschinen) sind z.B. Drehen, Fräsen, Sägen und maschinelles Gewindeschneiden; beim Drehen mit der Drehmaschine ("Drehbank") werden die Materialien (z.B. ein Metallteil) fest in Halterungen eingespannt und in rasche Drehung versetzt; mit einem harten Schneidewerkzeug (Drehmesser) kann dann das Werkstücke durch Spanabhebung in die gewünschte runde Form gebracht werden. Eine weitere wichtige Technik, die im Schwerpunkt "Produktmessung" eine Rolle spielt, ist die Herstellung von lösbaren und unlösbaren Verbindungen zwischen den Bestandteilen eines Produktes (z.B. Schraubverbindungen, Klebeverbindungen). Wichtige Messverfahren in der Produktmessung sind z.B. optische (berührungslose) Messverfahren oder taktile (berührungsaktive) Messverfahren. Optische Messverfahren beruhen auf der Reflexion und Absorption des Lichtes durch Werkstückoberflächen; dabei erfassen optische Sensoren die Werkstückoberfläche ("Scannen") und erstellen ein digitales Abbild, das mit dem Referenzmodell abgeglichen werden kann. Bei taktilen Messverfahren berührt ein Taster (Sensor) das Werkstück Punkt für Punkt und erzeugt so das digitale Abbild für den Soll-Ist-Vergleich; dieses Verfahren dient vor allem zur Feststellung von Qualitätskriterien wie Geradheit, Ebenheit, Rundheit, Zylindrizität usw. Beispiele für Messmittel bzw. Messgeräte sind z.B. Streifenlichtprojektoren, Koordinatenmessgeräte oder Rauheitsmessgeräte; Streifenlichtprojektoren beleuchten ein Werkstück in verschiedenen Positionen mit parallelen hellen und dunklen Lichtstreifen, erfassen diese Bilder mit einer Kamera und ermöglichen so eine dreidimensionale und bewegliche Darstellung des Gegenstandes am Computerbildschirm und den Vergleich mit dem Referenzmodell.

In der Ausbildungsordnung dieses Lehrberufs ist folgendes BERUFSPROFIL festgelegt (Quelle: Fertigungsmesstechnik-Ausbildungsordnung 2020):

  1. Lesen und Anwenden von technischen Unterlagen sowie Erstellen von Skizzen, Ablaufplänen und einfachen fertigungsgerechten Zeichnungen,
  2. Bearbeiten und Adaptieren von Zeichnungen und einfachen Modellen mittels CAD-Software,
  3. manuelles und maschinelles Bearbeiten von Werkstoffen, Herstellen von lösbaren und unlösbaren Verbindungen,
  4. Mitarbeiten beim Vorbereiten, Bedienen, Rüsten, Umrüsten, Beschicken sowie An- und Ausfahren der betriebsspezifischen Apparate, Maschinen bzw. Produktionsanlagen,
  5. Mitarbeiten beim betriebsspezifischen Herstellen von Elementen, Bauteilen bzw. Produkten oder beim Anbieten von betriebsspezifischen Dienstleistungen sowie beim Überwachen der Arbeitsabläufe der betriebsspezifischen Produktionsanlagen und Sicherstellen der Produktqualität,
  6. Erkennen und Formulieren von möglichen Prozessoptimierungen,
  7. Vorbereiten und Aufbereiten des Messgutes sowie Anwenden von betriebsspezifischen Messverfahren und Messmitteln,
  8. Erkennen von Messunsicherheiten und von Einflüssen auf Messergebnisse,
  9. Prüfen von erhaltenen Messdaten auf Plausibilität und Identifizieren von Fehlerquellen,
  10. Auswählen und Festlegen von unterschiedlichen Mess-Strategien, Messverfahren und Messmitteln in Abhängigkeit von unterschiedlichen Kriterien,
  11. Justieren, Instandhalten und Warten von betriebsspezifischen Messmitteln,
  12. Erstellen und Adaptieren von betriebsspezifischen Messprogrammen,
  13. Lesen und Interpretieren von Messergebnissen, Berichten und visuellen Darstellungen,
  14. Protokollieren und Dokumentieren von Messungen, Aufbereiten und Visualisieren von Daten und Messergebnissen sowie Durchführen von einfachen statistischen Auswertungen,
  15. Anwenden von Problemlösungsmethoden,
  16. Präsentieren und Argumentieren von Daten und Messergebnissen gegenüber internen und externen Kunden und Lieferanten unter Beachtung der fachgerechten Ausdrucksweise,
  17. Durchführen von Arbeiten unter Berücksichtigung der einschlägigen Sicherheitsvorschriften, Normen, Sicherheitsstandards und Umweltstandards.

Der Begriff "Fertigungsmesstechnik" bezeichnet alle Mess- und Prüfverfahren, die in der industriellen Produktion Daten zur Qualitätskontrolle der Zwischen- und Endprodukte liefern. Je nach Art der produzierten Güter werden verschiedene Daten erhoben, vor allem geometrische Maße (Abmessungen wie Länge, Breite, Durchmesser oder Winkel, Maßabweichungen usw.), Stückzahlen und Mengenangaben, Gewichte, Beschaffenheit von Werkstoffen (Härte, Zugfestigkeit) usw. Dabei kommt heute eine Vielzahl von anspruchsvollen Mess- und Prüfmethoden zur Anwendung, die auch entsprechend ausgebildete Fachleute erforden. Der Bedarf an spezialisierten FertigungsmesstechnikerInnen wird in Zukunft noch steigen, da die industrielle Produktion immer stärker automatisiert wird und daher auch die Qualitätskontrolle durch Fertigungsmesstechnik an Bedeutung gewinnt. Diese Entwicklung sehen wir heute vor allem in der Metallverarbeitenden Industrie, der Automobilindustrie, der Kunststofftechnik, der Chemischen Industrie und der Pharmaindustrie.

Der neue Lehrberuf "FertigungsmesstechnikerIn" soll den Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften in der Qualitätskontrolle der automatisierten industriellen Fertigung abdecken. Wichtige Ausbildungsinhalte sind das Auswählen und Festlegen unterschiedlicher Mess-Strategien, Messverfahren und Messmittel, das Prüfen von Messdaten (Berücksichtigen von Einflussfaktoren und möglichen Fehlerquellen, Messunsicherheiten), das Durchführen von statistischen Untersuchungen (Auswertung der Messergebnisse über einen längeren Zeitraum hinweg), die grafische Darstellung (Visualisierung) von Messergebnissen, das Entwickeln von Maßnahmen und Empfehlungen zur Verbesserung der Messergebnisse bzw. der Produktqualität sowie das Präsentieren und Erklären der Daten und Messergebnisse.

Eine Teilung des Lehrberufs in die beiden Ausbildungsschwerpunkte "Produktionssteuerung" und "Produktmessung" wurde deshalb vorgenommen, weil es grundlegende Unterschiede zwischen den Industriezweigen hins…

Kollektivvertragliche Mindest-Sätze (Brutto *), alle Beträge in Euro
* Brutto = Wert VOR Abzug der Abgaben (Versicherungen, Steuern)

Schwerpunkt Tabelle
FertigungsmesstechnikerIn - Schwerpunkt Produktmessung
Kollektivvertrag (Brutto-Einkommen) gültig ab
Beispiel: Metallindustrie: Metalltechnische Industrie (Maschinen- und Metallwarenindustrie, Gießerei-Industrie), Fahrzeugindustrie, Nichteisen-Metallindustrie, Stahlindustrie (Arbeiter)
gültig ab 01.11.2024
01.11.2024
Beispiel: Kunststoff verarbeitende Industrie (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2024
01.05.2024
  • physische Ausdauer: Arbeiten in großen Fabrikshallen (Belastung durch Maschinenlärm, Staub, Dämpfe usw.);
  • körperliche Wendigkeit: Einstellen/Einrichten und Instandhalten/Warten der Messvorrichtungen an teilweise schwer zugänglichen Stellen der Produktionsmaschinen und -anlagen;
  • Handgeschicklichkeit: Einstellen/Einrichten und Instandhalten/Warten der Messvorrichtungen; Hantieren mit empfindlichen Geräten und Laboreinrichtungen; Arbeiten mit Werkzeugen und Geräten;
  • Fingerfertigkeit: Schreiben mit Computertastatur beim Protokollieren und Dokumentieren der Messungen und beim Aufbereiten der Daten; exaktes Arbeiten mit der Computermaus bei der Erstellung von grafischen Darstellungen der Daten/Messergebnisse;
  • Sehvermögen: Erkennen geringer Normabweichungen (Werkstückmaße, Farbnuancen) beim Überwachen der Produktion und bei der Qualitätskontrolle;
  • Unempfindlichkeit der Haut: Belastung durch Staub, Schmiermittel, chemische Stoffe usw. beim Instandhalten/Warten der Messvorrichtungen;
  • räumliche Vorstellungsfähigkeit: Lesen und Anwenden technischer Unterlagen (technische Skizzen/Zeichnungen, Ablaufpläne, Wartungs- und Instandhaltungspläne);
  • mathematisch-rechnerische Fähigkeit: Erstellen statistischer Auswertungen der Messdaten; Überprüfen/Bewerten der Plausibilität der Messdaten durch Vergleich mit üblichen Erfahrungswerten;
  • technisches Verständnis: Arbeiten nach technischen Unterlagen (technische Zeichnungen, Ablaufpläne, Wartungs- und Instandhaltungspläne); Auswählen und Festlegen der unterschiedlichen Mess-Strategien, Messverfahren und Messmittel entsprechend dem jeweiligen Produktionsprogramm;
  • Organisationstalent: Durchführen der Arbeitsplanung; Festlegen von Arbeitsschritten, Arbeitsmitteln und Arbeitsmethoden;
  • Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Arbeiten im Team mit KollegInnen und Vorgesetzten;
  • Sprachfertigkeit mündlich: fachgerechtes Präsentieren und Argumentieren von Daten und Messergebnissen gegenüber Vorgesetzten und KundInnen/Lieferanten;
  • Sprachfertigkeit schriftlich: Erstellen der Mess-Protokolle und -Dokumentationen;
  • logisch-analytisches Denken: Erkennen der Ursache von Messfehlern; Analysieren der Faktoren, die das Messergebnis beeinflussen; Ableiten von Verbesserungs- bzw- Optimierungsmaßnahmen in der Produktion aufgrund der Messergebnisse;
  • Innovationsfähigkeit: Ausarbeiten von Verbesserungs- bzw. Optimierungsmaßnahmen in der Produktion zur Qualitätssicherung und Steigerung der Qualität;
  • Reaktionsfähigkeit: Rasches Eingreifen, wenn die Messergebnisse Fehler in der Produktion anzeigen;
  • Selbständigkeit: Arbeitsplanung; Auswählen/Festlegen von Mess-Strategien/Messverfahren/Messmitteln.

Betriebe/Lehrbetriebe:
Als Ausbildungs- und Beschäftigungsbetriebe für diesen Lehrberuf kommen im Grunde alle Betriebe mit automatisierter Fertigungs- oder Verfahrenstechnik in Frage, da hier durchwegs eine ständige Qualitätskontrolle und Steuerung der Produktion mittels Messtechnik erforderlich ist. Die wichtigsten Wirtschaftszweige in diesem Zusammenhang sind die Metallverarbeitung, die Automobilindustrie, die Kunststofftechnik, die chemischen Industrie und die Pharmaindustrie sowie die Lebensmittelindustrie. Teilweise kommen auch messtechnische Labors in Frage.

Lehrstellensituation:
Seit Einführung des Lehrberufs "FertigungsmesstechnikerIn" im Jahr 2020/2021 ist die jährliche Gesamtzahl der Lehrlinge zwar stark gestiegen, liegt aber trotzdem erst bei etwas mehr als 60 Lehrlingen. Damit ist die anfängliche Erwartung, dass in der Industrie in den Jahren nach der Einführung des Lehrberufs insgesamt etwa 100 bis 150 Lehrstellen entstehen werden, noch nicht erfüllt. Die meisten Fertigungsmesstechnik-Lehrlinge gibt es im Schwerpunkt "Produktmessung" (rund 50 Lehrlinge), während der Schwerpunkt "Produktionssteuerung" bisher noch recht selten erlernt wird (13 Lehrlinge).

Unterschiede nach Geschlecht:
Es bleibt noch abzuwarten, ob der in anderen technischen Lehrberufen zu beobachtende Überhang an Männern auch hier entsteht. Grundsätzlich ist aber der Lehrberuf "FertigungsmesstechnikerIn" für Frauen und Männer gleichermaßen geeignet! Man könnte vielleicht sogar sagen, dass dieses Berufsbild für technisch interessierte Mädchen/Frauen ansprechender ist als die Berufsbilder anderer technischer Lehrberufe. Unter den bisherigen Lehrlingen sind zwei Drittel Männer und ein Drittel Frauen.

Berufsaussichten:
Da die Automatisierung in der Fertigungs- und Verfahrenstechnik immer weiter zunimmt, steigt auch die Bedeutung der Qualitätskontrolle und damit der Fertigungsmesstechnik. Der Lehrberuf "FertigungsmesstechnikerIn" wurde zwar vorläufig als befristeter Ausbildungsversuch eingerichtet, um die Eignung des Berufsbildes für eine Lehrausbildung zu prüfen, es ist aber anzunehmen, dass diese Ausbildung durchaus gute Chancen hat, in einen Regellehrberuf umgewandelt zu werden. Dafür spricht auch, dass es bis jetzt auf keiner Bildungsebene, ob berufsbildende Schule oder Studium, eine derart umfassende und praxisorientierte Ausbildung im Spezialbereich Fertigungsmesstechnik gibt.

Beschäftigungsaussichten:
Bevor eine Prognose zu den Beschäftigungsaussichten dieses Berufs gegeben werden kann, bleibt vorerst abzuwarten, wie sich überhaupt die Lehrstellenangebote entwickeln werden. Erwartet wird, dass in den nächsten Jahren insgesamt etwa 100 bis 150 Lehrstellen entstehen werden. Es ist anzunehmen, dass die AbsolventInnen gute Beschäftigungsaussichten vorfinden werden, weil der Lehrberuf ja aufgrund eines dringenden Fachkräftebedarfs der Industrie im Bereich der Fertigungsmesstechnik eingerichtet wurde.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "Produktions- und ProzesstechnikerIn", dem der Beruf "FertigungsmesstechnikerIn - Schwerpunkt Produktmessung" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

offene Lehrstellen

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:
Lehrlingszahlen Tabelle
FertigungsmesstechnikerIn - Schwerpunkt Produktmessung (inkl. Doppellehren)
Dieser Lehrberuf kann seit 1.7.2020 erlernt werden!
Anz./Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
männlich k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 2 9 19 32
weiblich k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 2 6 17 19
gesamt k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 4 15 36 51
Frauenanteil k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 50,0% 40,0% 47,2% 37,3%
Quelle: WKÖ - Wirtschaftskammer Österreich

Folgende Ausbildungen und berufsbildende Schulen bieten teilweise eine ähnliche Ausbildung wie der Lehrberuf:

  • Fachschulen in einem technischen Bereich - siehe die Übersicht sämtlicher Schulzweige im Bereich "Technische, gewerbliche und kunstgewerbliche Fachschule" im "Ausbildungskompass" unter www.ausbildungskompass.at/info/36
  • Höhere Lehranstalt in einem technischen Bereich ("HTL") - siehe die Übersicht sämtlicher Schulzweige im Bereich "Höhere technische, gewerbliche und kunstgewerbliche Lehranstalt" im "Ausbildungskompass" unter www.ausbildungskompass.at/info/21

Weiterbildungsangebote für FertigungsmesstechnikerInnen gibt es z.B. beim Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI - www.wifi.at) und beim Berufsförderungsinstitut (BFI - www.bfi.at/kurse/kurssuche). Betriebsinterne Schulungen zu den Produktionsmaschinen und -anlagen und den damit zusammenhängenden messtechnischen Themen werden fallweise von den Maschinen- und Anlagenherstellern durchgeführt.

Weiterführende Bildungsmöglichkeiten zur Erreichung höherer Bildungsabschlüsse bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs:

  • Werkmeisterschule (Dauer: 2 Jahre, Abendunterricht) - siehe die Übersicht sämtlicher Schulzweige im Bereich "Werkmeisterschule" im "Ausbildungskompass" unter www.ausbildungskompass.at/info/10
  • Höhere Lehranstalt für Berufstätige in einem technischen Bereich (Dauer: 4 Jahre, Abendunterricht) - siehe die Übersicht sämtlicher Schulzweige im Bereich "Höhere technische, gewerbliche und kunstgewerbliche Lehranstalt" im "Ausbildungskompass" unter www.ausbildungskompass.at/info/21
  • Aufbaulehrgang in einem technischen Bereich (Dauer: 3 Jahre) - siehe die Übersicht sämtlicher Schulzweige im Bereich "Aufbaulehrgang für technische, gewerbliche und kunstgewerbliche Schulen" im "Ausbildungskompass" unter www.ausbildungskompass.at/info/91

Aufstiegsmöglichkeiten:

Aufstiegspositionen für diesen Beruf sind z.B. "ArbeitsvorbereiterIn", "VorarbeiterIn", "AbteilungsleiterIn", "ProduktionsleiterIn", "FertigungsleiterIn", "WerkmeisterIn" oder "LehrlingsausbilderIn". Voraussetzung ist ständige Weiterbildung, fallweise auch der Erwerb bestimmter zusätzlicher Qualifikationsnachweise (Werkmeisterschule, Meisterprüfung, Ausbilderprüfung).

Selbstständige Berufsausübung:

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für FertigungsmesstechnikerInnen im Handwerk "MechatronikerIn für Maschinen- und Fertigungstechnik" (Meisterprüfung erforderlich!). Das Handwerk "MechatronikerIn für Maschinen- und Fertigungstechnik" gehört zum verbundenen Handwerk "MechatronikerIn für Maschinen- und Fertigungstechnik; MechatronikerIn für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik; MechatronikerIn für Elektromaschinenbau und Automatisierung"; das bedeutet, dass Handwerksbetriebe eines dieser drei Gewerbe auch die Leistungen der jeweils anderen beiden Handwerke erbringen dürfen.

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