Start | Immobilienkaufmann/-frau - Schwerpunkt Bauträger

Tätigkeitsmerkmale

Unter "Immobilien" (oder auch "Realitäten") versteht man Grundstücke und Bauwerke (z.B. Wohngebäude, Betriebsgebäude) sowie Wohnungen aller Art. Da der Handel mit Immobilien und deren Betreuung viele Spezialkenntnisse erfordert, hat sich dafür ein eigener Wirtschaftszweig entwickelt, die Immobilienwirtschaft, sowie eine ganze Reihe von spezialisierten Berufen. Der Lehrberuf "Immobilienkaufmann/-frau" mit den drei Schwerpunkten "Bauträger", "Makler" und "Verwalter" zeigt diese Vielfalt und den Bedarf an Fachkräften mit spezialisierten Fachkenntnissen für die verschiedenen Spielarten der Branche. "Bauträger" sind Bauunternehmen, die Bauwerke und Wohnungen nicht im Auftrag einer Privatperson oder eines Unternehmens, sondern auf eigene Rechnung errichten, um sie dann später an InteressentInnen zu verkaufen. "Immobilienmakler" sind Unternehmen, die mit Immobilien handeln, also Grundstücke/Gebäude/Wohnungen kaufen und weiterverkaufen oder vermieten. "Immobilienverwalter" sind Unternehmen, die sich (meist im Auftrag der EigentümerInnen) um die Wartung und Instandhaltung von Immobilien kümmern; sie sorgen dafür, dass die Gebäudetechnik (Strom, Kanalisation, Heizung/Lüftung usw.) funktioniert und die Bausubstanz erhalten bleibt (z.B. durch Renovierungsmaßnahmen); bei Mietshäusern sorgen sie für die Vermietung der Wohnungen und die Einhebung der Mieten.

Im Folgenden werden die wichtigsten Aufgabenbereiche der Immobilienkaufleute mit Schwerpunkt "Bauträger" genauer beschrieben. Die Aufgabenbereiche sind:

Gemeinsame Aufgabenbereiche aller Schwerpunkte:

  • Office-Management
  • Marketing
  • Betriebliches Rechnungswesen
  • Grundlagen der Immobilienwirtschaft

Aufgabenbereiche im Schwerpunkt "BAUTRÄGER":

  • Rechtliche Grundlagen
  • Grundstücksakquise
  • Bautätigkeit
  • Immobilienmarketing
  • Besichtigung und Beratung
  • Vertragsabwicklung

 

Office-Management:

Der Aufgabenbereich "Office-Management" (also "Büro-Organisation") umfasst alle Aufgaben zur Gewährleistung eines funktionierenden Bürobetriebs. Die Immobilienkaufleute sorgen dafür, dass die Bürogeräte und Anlagen (PC/Laptop, Drucker, Telefonanlage) alle funktionieren, wobei sie einfache Probleme oft selbst lösen, z.B. durch Beheben eines Papierstaus im Drucker oder durch Austauschen leerer Tonerpatronen. Sie kümmern sich um die Beschaffung von Büromaterial, indem sie laufend den Bedarf an Büromaterial ermitteln, Anbote einholen, die Preise und Konditionen vergleichen und die Warenbestellungen durchführen. Sie bearbeiten den Posteingang und Postausgang, frankieren die Versandstücke und beauftragen die Zustelldienste. Immobilienkaufleute beantworten Anfragen, holen Auskünfte ein (telefonisch oder per E-Mail) und erledigen den Schriftverkehr (Briefe, E-Mails usw.). Sie sorgen für die erforderliche betriebliche Kommunikation, indem sie Informationen erfassen, strukturieren, bearbeiten und weiterleiten. Eine wichtige Aufgabe ist das Terminmanagement; es umfasst die Koordinierung von Terminen und Terminänderungen, die Dokumentation und Verwaltung der Termine im Kalendersystem des Betriebs und den Versand von Termin-Informationen und Unterlagen. Die Organisation von Besprechungen und Meetings umfasst die Reservierung und Vorbereitung der Räume, die Beschaffung und Vorbereitung der Unterlagen, die Aufbereitung von Unterlagen (Erstellung von Handouts und Präsentationen), die Erstellung und den Versand von Einladungen, den Empfang und die Betreuung der BesucherInnen und Gäste, die Protokollführung und die Nachbereitung (Schreiben der Protokolle, Zusammenfassung der Ergebnisse usw.).

 

Marketing:

Unter "Marketing" versteht man alle Maßnahmen eines Unternehmens, die dem Zweck dienen, die eigenen Angebote so zu gestalten und darzustellen, dass sie von den KundInnen wahrgenommen und nachgefragt werden. Wichtige Teilbereiche des Marketing sind z.B. Werbung und Öffentlichkeitsarbeit (in den Medien ua.). Immobilienkaufleute sind an der Gestaltung von Info- und Werbematerialien beteiligt, indem sie z.B. Newsletters, Direct-Mailings, Presseaussendungen, Social-Media-Beiträge und Ähnliches erstellen und gestalten (teilweise auch mit speziellen Computer-Grafikprogrammen). Und sie arbeiten auch an Veranstaltungen mit, bei denen sich das Unternehmen der Öffentlichkeit präsentiert.

 

Betriebliches Rechnungswesen:

Das Rechnungswesen dient der genauen Dokumentation aller finanziellen Angelegenheiten eines Betriebes. Immobilienkaufleute prüfen alle Belege (Rechnungen, Zahlungsbelege) auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Sie ordnen die Belege nach Datum, Herkunft und Belegart und bereiten sie für die Verbuchung vor. Sie prüfen die Rechnungen auf rechnerische und sachliche Richtigkeit und führen die Zahlungen per Zahlschein oder Online-Überweisung durch. Die Überprüfung der Zahlungseingänge und -ausgänge erfolgt durch regelmäßige Kontrolle der Kontoauszüge. Und schließlich gehört zum Rechnungswesen auch die Aufbereitung der Finanz-Daten, die Ermittlung von Kennzahlen und die Erstellung von Statistiken (z.B. Wohnstatistiken, Preisentwicklung am Immobilienmarkt, Entwicklung der Betriebs- und Mietkosten), die der Betriebsführung als Grundlagenmaterial für die betriebswirtschaftlichen Entscheidungen dienen.

 

Grundlagen der Immobilienwirtschaft:

Immobilienkaufleute benötigen für ihre beruflichen Aufgaben gute grundlegende Kenntnisse der Immobilienwirtschaft. Dazu gehören vor allem rechtliche Kenntnisse, technische Grundkenntnisse und genaue Kenntnisse der Informationsbeschaffung und -verwaltung für alle immobilienwirtschaftlich bedeutsamen Informationen. Wichtige rechtliche Kenntnisse sind: Grundbuchrecht, Mietrecht, Wohnungseigentums- und Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz, Steuer- und Abgabenrecht (z.B. Umsatzsteuer, Immobilienertragssteuer bzw. ImmoEst, Grunderwerbsteuer), Bestimmungen zum Energieausweis (verpflichtende Information über den energietechnischen Zustand eines Gebäudes), Berufshaftpflicht, Fördermöglichkeiten im Wohnbau, gesetzeskonforme Berechnung von Mietzins, Indexanpassungen, Honoraren usw. Grundlegende technische Kenntnisse in der Gebäudetechnik (Strom- und Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Heizung, Lüftung, Aufzugsanlagen usw.) sind vor allem deswegen erforderlich, weil Immobilienkaufleute die KundInnen fachgerecht über die technischen Einrichtungen der gehandelten Gebäude informieren müssen und auch mit der Beauftragung externer Unternehmen und Handwerker betraut sind, z.B. wenn Reparaturarbeiten erforderlich sind. Ein zentraler Arbeitsbereich der Immobilienkaufleute ist die Informationsbeschaffung und Informationsverwaltung. Sie müssen laufend Grundbuchauszüge (Grundbuch = Verzeichnis aller Immobilien) und sonstige Unterlagen (z.B. Immobilienpläne) beschaffen und die darin enthaltenen Informationen herauslesen. Ganz wichtig ist auch die (elektronische) Erfassung und Verwaltung der Immobilien-Daten in Form sogenannter "Objektakten" (z.B. Grundstücksakten, Gebäudeakten, Wohnungsakten, Miet-/Pachtakten, Bauakten) sowie der Klienten-Daten (z.B. KundInnen-Kartei).

 

Schwerpunkt "BAUTRÄGER":

Immobilienkaufleute mit dem Schwerpunkt "Bauträger" sind in Baufirmen tätig, welche Bauwerke und Wohnungen auf eigene Rechnung errichten und sie dann an InteressentInnen weiterverkaufen. Daraus ergeben sich auch die speziellen Aufgabenbereiche der Immobilienkaufleute mit Schwerpunkt Bauträger: Grundstücksakquise, Bautätigkeit, Immobilienmarketing, Besichtigung und Beratung sowie Vertragsabwicklung.

Bei der Grundstücksakquise, also bei der Suche nach geeigneten Grundstücken für die geplanten Bauprojekte, wirken die Immobilienkaufleute zunächst bei der Recherche verfügbarer Grundstücke mit. Sie arbeiten bei der Analyse und Bewertung neuer Grundstücke hinsichtlich der Nutzungsmöglichkeit (Lage, Art, Beschaffenheit, Widmung) und bei der Aufnahme neuer Grundstücke mit, also bei der Besichtigung ("Begehung"), Objektaufnahme und Dokumentation. Ist ein geeignetes Grundstück gefunden, beginnt die Bautätigkeit, wobei die Mitarbeit der Immobilienkaufleute in allen Phasen erforderlich ist: Ausschreibung und Vergabe von Aufträgen an externe Unternehmen und Handwerker, Erstellung einer Bauträgerkalkulation, Erstellung eines Bauzeitplans, administrative Arbeiten bei der Errichtung des Gebäudes (z.B. Kontrolle und Dokumentation des Baufortschrittes, Aushang von Informationen vor Ort), Abnahme der Bauleistung, Bearbeitung und Prüfung von Gewährleistungsansprüchen der KundInnen. Im Immobilienmarketing werden die geplanten oder bereits fertigen Gebäude, Büros und Wohnungen angepriesen und beworben. Immobilienkaufleute arbeiten an der Erstellung von Verkaufsunterlagen und Verwertungskonzepten mit und erstellen Immobilienannoncen für Printmedien (Zeitungen/Zeitschriften) und geeignete Internetplattformen (z.B. Immobilienportale, Social Media). Bei der Besichtigung und Kundenberatung zeigen die Immobilienkaufleute den potentiellen KäuferInnen die Objekte (z.B. Wohnungen) und bieten Information und Beratung hinsichtlich Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten an. Im Zuge der Vertragsabwicklung wirken die Immobilienkaufleute an folgenden Schritten mit: Erstellung verbindlicher Kaufangebote, Durchführung der erforderlichen Berechnungen (z.B. Nutzfläche, Kaufpreis, Nebenkosten), Festlegung der Nutzungsverhältnisse (z.B. für Grundbuchseintragung, Wohnungseigentumsbegründung), Vorbereitung der notwendigen Unterlagen für die Übergabe der Immobilie (z.B. Bedienungsanleitungen, Pflegehinweise, Übergabeprotokoll, Schlüsselprotokoll, Energieausweis) und Abwicklung des Zahlungsverkehrs (z.B. Zahlungsanweisungen vorbereiten, Zahlungseingänge und -ausgänge überwachen und verbuchen, Mahnungen bei Zahlungsverzug verfassen und aussenden).

Im Schwerpunkt "Bauträger" benötigen Immobilienkaufleute gute Kenntnisse über folgende gesetzliche Bestimmungen: Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz, Bauträgervertragsgesetz, Bauordnung, Flächenwidmung.

Unter "Immobilien" (oder auch "Realitäten") versteht man Grundstücke und Bauwerke (z.B. Wohngebäude, Betriebsgebäude) sowie Wohnungen aller Art. Da der Handel mit Immobilien und deren Betreuung viele Spezialkenntnisse erfordert, hat sich dafür ein eigener Wirtschaftszweig entwickelt, die Immobilienwirtschaft, sowie eine ganze Reihe von spezialisierten Berufen. Der Lehrberuf "Immobilienkaufmann/-frau" mit den drei Schwerpunkten "Bauträger", "Makler" und "Verwalter" zeigt diese Vielfalt und den Bedarf an Fachkräften mit spezialisierten Fachkenntnissen für die verschiedenen Spielarten der Branche. "Bauträger" sind Bauunternehmen, die Bauwerke und Wohnungen nicht im Auftrag einer Privatperson oder eines Unternehmens, sondern auf eigene Rechnung errichten, um sie dann später an InteressentInnen zu verkaufen. "Immobilienmakler" sind Unternehmen, die mit Immobilien handeln, also Grundstücke/Gebäude/Wohnungen kaufen und weiterverkaufen oder vermieten. "Immobilienverwalter" sind Unternehmen, die sich (meist im Auftrag der EigentümerInnen) um die Wartung und Instandhaltung von Immobilien kümmern; sie sorgen dafür, dass die Gebäudetechnik (Strom, Kanalisation, Heizung/Lüftung usw.) funktioniert und die Bausubstanz erhalten bleibt (z.B. durch Renovierungsmaßnahmen); bei Mietshäusern sorgen sie für die Vermietung der Wohnungen und die Einhebung der Mieten.

Im Folgenden werden die wichtigsten Aufgabenbereiche der Immobilienkaufleute mit Schwerpunkt "Bauträger" genauer beschrieben. Die Aufgabenbereiche sind:

Gemeinsame Aufgabenbereiche aller Schwerpunkte:

  • Office-Management
  • Marketing
  • Betriebliches Rechnungswesen
  • Grundlagen der Immobilienwirtschaft

Aufgabenbereiche im Schwerpunkt "BAUTRÄGER":

  • Rechtliche Grundlagen
  • Grundstücksakquise
  • Bautätigkeit
  • Immobilienmarketing
  • Besichtigung und Beratung
  • Vertragsabwicklung

 

Office-Management:

Der Aufgabenbereich "Office-Management" (also "Büro-Organisation") umfasst alle Aufgaben zur Gewährleistung eines funktionierenden Bürobetriebs. Die…

Kollektivvertragliche Mindest-Sätze (Brutto *), alle Beträge in Euro
* Brutto = Wert VOR Abzug der Abgaben (Versicherungen, Steuern)

Schwerpunkt Tabelle
Immobilienkaufmann/-frau - Schwerpunkt Bauträger
Kollektivvertrag (Brutto-Einkommen) gültig ab
Immobilienverwalter - ACHTUNG: Gilt bei Bauträgern nur, wenn das Unternehmen eine umfassende Immobilientreuhänder-Berechtigung (Verwalter, Makler und Bauträger) besitzt und die einzelnen Betriebsteile nicht klar voneinander abgegrenzt sind! Für Unternehmen mit einer auf Immobilienmakler und/oder Bauträger eingeschränkten Berechtigung gilt keine kollektivvertragliche Regelung (daher freie Vereinbarung des Lehrlingseinkommens)! (Angestellte)
gültig ab 01.01.2024
01.01.2024
Gemeinnützige Wohnungswirtschaft (Angestellte)
gültig ab 01.04.2024
01.04.2024
Gemeinde WIEN (gemäß Dienstvorschrift für Lehrlinge) (Gemeindebedienstete)
gültig ab 01.01.2024
01.01.2024
Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) (Angestellte)
gültig ab 01.01.2024
01.01.2024
ÖBB (Österreichische Bundesbahnen) (Angestellte+Arbeiter)
gültig ab 01.12.2024
01.12.2024
Fonds Soziales Wien (FSW) (Angestellte)
gültig ab 01.01.2024
01.01.2024
  • Fingerfertigkeit: Arbeiten am Computer (Maschinschreiben, Eingeben von Daten); Bedienen von Bürogeräten über Touchscreen (z.B. Kopierer);
  • mathematisch-rechnerische Fähigkeit: Durchführen und Kontrollieren kaufmännischer und statistischer Berechnungen;
  • technisches Verständnis: fachgerechtes Informieren der KundInnen über die technischen Einrichtungen der gehandelten Gebäude; fachgerechtes Beauftragen von externen Firmen und Handwerksbetrieben mit Installations- und Reparaturarbeiten an der Gebäudetechnik;
  • Organisationstalent: Terminmanagement; Organisieren von Besprechungen und Meetings;
  • Kontaktfähigkeit: Informieren und Beraten der KundInnen;
  • Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Arbeiten im Team;
  • Sprachfertigkeit mündlich: Informieren und Beraten der KundInnen; fachgerechtes Beantworten von Anfragen;
  • Sprachfertigkeit schriftlich: Verfassen von Geschäftsbriefen und E-Mails; Verfassen von Marketing- und Werbetexten, Inseratstexten usw.;
  • logisch-analytisches Denken: Vergleichen verschiedener Angebote und Finanzierungskonditionen; Mitwirken bei der Bewertung von Immobilien;
  • Selbständigkeit: Abwickeln von Geschäftsfällen; Kundenberatung; Mitwirken an Marketingmaßnahmen;
  • generelle Lernfähigkeit: Erfordernis der regelmäßigen Weiterbildung über Neuerungen auf dem Immobiliensektor, über neue Rechtsvorschriften, Finanzierungsmöglichkeiten usw.

Betriebe/Lehrbetriebe:
Als Ausbildungs- und Beschäftigungsbetriebe für Immobilienkaufleute mit Schwerpunkt "Bauträger" kommen Unternehmen und Genossenschaften in Frage, die als private oder gemeinnützige Bauträger auftreten; das sind vor allem Baufirmen, Wohnbaugenossenschaften, Wohnungs- und Siedlungsgesellschaften, Immobilienentwicklungsfirmen und Investmentfirmen, zum Teil auch Banken und Versicherungen sowie Unternehmen anderer Wirtschaftsbereiche, die im Immobiliengeschäft tätig sind.

Lehrstellensituation:
Die neue Form des Lehrberufs (mit Schwerpunkten) besteht erst seit Mai 2020. Die Zahl der Lehrlinge im Vorläufer-Lehrberuf "Immobilienkaufmann/‑frau (ohne Schwerpunkte)" hatte zuletzt eine leicht steigende Tendenz und ist bis zum Jahr 2019 auf rund 150 Lehrlinge gestiegen. Diese Tendenz hat sich seither auch bei der neuen Version des Lehrberufs (mit Schwerpunkten) fortgesetzt, sodass die Gesamtzahl aller Immobilienkaufmann/‑frau-Lehrlinge (alle Schwerpunkte zusammengenommen) derzeit schon bei rund 190 Lehrlingen angelangt ist. Allerdings unterscheiden sich hier die einzelnen Schwerpunkte recht stark. Der am häufigsten erlernte Schwerpunkt ist "Verwalter" (zuletzt rund 120 Lehrlinge); am zweithäufigsten ist der Schwerpunkt "Makler" (zuletzt 60 Lehrlinge); sehr selten ist dagegen der Schwerpunkt "Bauträger" mit zuletzt 10 Lehrlingen. Fast die Hälfte aller Immobilienkaufmann/‑frau-Lehrstellen gibt es in Wien; die übrigen Lehrstellen verteilen sich recht gleichmäßig auf die anderen Bundesländer.

Unterschiede nach Geschlecht:
Im Lehrberuf "Immobilienkaufmann/‑frau" liegt der Anteil der weiblichen Lehrlinge schon über viele Jahre hinweg bei knapp zwei Drittel, ist aber zuletzt leicht gesunken; der Anteil der männlichen Lehrlinge ist daher leicht gestiegen (auf rund 38 Prozent). Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird der Lehrberuf "Immobilienkaufmann/‑frau" bald von gleich vielen Männern wie Frauen erlernt werden.

Berufsaussichten:
Es ist zu erwarten, dass sich der Immobilienmarkt auch weiterhin positiv entwickelt, weil nach wie vor eine große Nachfrage nach Wohnimmobilien besteht, die z.B. auch als Geldanlage gekauft werden. Daher werden in der Branche auch künftig kompetente Immobilienfachleute gesucht sein.

Beschäftigungsaussichten:
Die Berufs- und Beschäftigungsaussichten für Immobilienkaufleute mit Lehrausbildung sind stabil. Die Lehre bietet eine fundierte allgemeine kaufmännische Büroausbildung, sodass auch eine Beschäftigung in anderen Wirtschaftszweigen möglich ist.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "ImmobilienberaterIn", dem der Beruf "Immobilienkaufmann/-frau - Schwerpunkt Bauträger" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

offene Lehrstellen

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:
Lehrlingszahlen Tabelle
Immobilienkaufmann/-frau - Schwerpunkt Bauträger (inkl. Doppellehren)
Dieser Lehrberuf kann seit 1.5.2020 erlernt werden! Zusätzlich zu den angeführten Zahlen hat es im auslaufenden Vorläufer-Lehrberuf "Immobilienkaufmann/-frau" (ohne Schwerpunkte) im Jahr 2020 noch 99 Lehrlinge gegeben (männlich: 39; weiblich: 60), im Jahr 2021 noch 38 Lehrlinge (männlich: 15; weiblich: 23).
Anz./Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
männlich k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 1 3 4 3
weiblich k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 3 4 8 7
gesamt k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 4 7 12 10
Frauenanteil k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 75,0% 57,1% 66,7% 70,0%
Quelle: WKÖ - Wirtschaftskammer Österreich
Verwandte Lehrberufe Tabelle
Immobilienkaufmann/-frau - Schwerpunkt Bauträger
Verwandte Lehrberufe LAP-Ersatz *
Archiv-, Bibliotheks- und InformationsassistentIn nein
AssistentIn in der Sicherheitsverwaltung nein
Bahnreise- und Mobilitätsservice nein
Bankkaufmann/-frau nein
BetriebsdienstleisterIn nein
Betriebslogistikkaufmann/-frau nein
Buch- und MedienwirtschafterIn - Buch- und Musikalienhandel nein
Buch- und MedienwirtschafterIn - Buch- und Pressegroßhandel nein
Buch- und MedienwirtschafterIn - Verlag nein
Bürokaufmann/-frau ja <
DrogistIn nein
E-Commerce-Kaufmann/-frau nein
EDV-Kaufmann/-frau nein
EinkäuferIn nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Allgemeiner Einzelhandel nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Baustoffhandel nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Einrichtungsberatung nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Eisen- und Hartwaren nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Elektro-Elektronikberatung nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Feinkostfachverkauf nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Gartencenter nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Kraftfahrzeuge und Ersatzteile nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Lebensmittelhandel nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Parfümerie nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Schuhe nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Sportartikel nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Telekommunikation nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Textilhandel nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Uhren- und Juwelenberatung nein
Eventkaufmann/-frau nein
Finanz- und RechnungswesenassistentIn nein
Finanzdienstleistungskaufmann/-frau nein
Foto- und Multimediakaufmann/-frau nein
Großhandelskaufmann/-frau nein
Hotel- und GastgewerbeassistentIn nein
Hotel- und Restaurantfachmann/-frau nein
Hotelkaufmann/-frau (Lehrberuf) nein
Industriekaufmann/-frau nein
KanzleiassistentIn - Schwerpunkt Notariatskanzlei nein
KanzleiassistentIn - Schwerpunkt Rechtsanwaltskanzlei nein
Medizinproduktekaufmann/-frau nein
Mobilitätsservice nein
Personaldienstleistungskaufmann/-frau nein
Pharmazeutisch-kaufmännisch(er/e) AssistentIn nein
ReisebüroassistentIn nein
Speditionskaufmann/-frau nein
SpeditionslogistikerIn nein
SportadministratorIn nein
SteuerassistentIn nein
Versicherungskaufmann/-frau nein
VerwaltungsassistentIn ja <
Waffen- und MunitionshändlerIn nein
* LAP-Ersatz = Lehrabschlussprüfungs-Ersatz
< Die LAP im beschriebenen Lehrberuf ersetzt die LAP des verwandten Lehrberufs.

Folgende berufsbildende Schulen bieten teilweise eine ähnliche Ausbildung wie der Lehrberuf:

Normalformen (für 14-Jährige):

 

Sonderformen (für Erwachsene), die auch als Weiterbildung für LehrabsolventInnen geeignet sind:

Zur Weiterbildung und Höherqualifizierung der Immobilienkaufleute führt die Immobilienwirtschaft laufend Kurse, Seminare oder Lehrgänge durch, teilweise auch innerbetrieblich, teilweise in Weiterbildungsinstituten. Die Kurse umfassen vor allem Themen wie z.B. "Neue Entwicklungen am Immobiliensektor", "Neuerungen bei einschlägigen Rechtsvorschriften", "Finanzierungsmöglichkeiten", "neue Serviceangebote und entsprechenden Marketing-Strategien", "Persönlichkeitsbildung und Verkaufstraining" (z.B. Gesprächsführung, Verkaufspsychologie), allgemeine kaufmännische, betriebswirtschaftliche und organisatorische Themen, neue Entwicklungen in der EDV usw. Ein regelmäßiger Weiterbildungsbedarf in der Immobilienwirtschaft besteht auf dem Gebiet der rechtlichen Regelungen und der finanziellen Förderungen im Bau- und Immobilienbereich, da hier immer wieder Änderungen vorgenommen werden.

Als Weiterbildung für diesen Beruf kommen auch allgemeine Büro- und Verwaltungskurse in Frage, z.B. Kurse/Einschulungen über neue Computerprogramme im Büro-, Verwaltungs- und Statistik-Bereich (z.B. neue Versionen bestehender Office-Programme), Buchhaltungskurse und Kurse im Rechnungswesen. Derartige Kurse werden z.B. im WIFI (Wirtschaftsförderungsinstitut) und im BFI (Berufsförderungsinstitut) angeboten.

Das WIFI hat für die Immobilienwirtschaft ein sehr umfangreiches Weiterbildungsprogramm in allen Bundesländern. Das Kursangebot kann unter folgendem Internetlink abgerufen werden: www.wifi.at/kursbuch/wifi-kurssuche/wifi-kurssuche?ST=Immobilien.

Aufstiegsmöglichkeiten:

Der berufliche Aufstieg der Immobilienkaufleute erfolgt meist durch die allmähliche Übernahme von übergeordneten Aufgaben in Planung, Betriebsorganisation und Personalführung, im Marketing und im Finanzierungsbereich. Das erfordert meist mehrjährige Berufstätigkeit und die Absolvierung entsprechender Weiterbildungskurse. Eine Aufstiegsposition ist z.B. "AbteilungsleiterIn".

Selbstständige Berufsausübung:

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für Immobilienkaufleute im reglementierten Gewerbe "ImmobilientreuhänderIn (ImmobilienmaklerIn, ImmobilienverwalterIn, BauträgerIn)" (Befähigungsnachweis erforderlich).

Weiters können Immobilienkaufleute das Handelsgewerbe ausüben. Das Handelsgewerbe ist ein freies Gewerbe und erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde.

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