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Hinweis


ACHTUNG: Dieser Lehrberuf ist speziell auf die Anforderungen in gewerblichen Forstbetrieben zugeschnitten. Für die forstwirtschaftliche Facharbeiterausbildung in landwirtschaftlichen Forstbetrieben gibt es einen eigenen Lehrberuf: FacharbeiterIn Forstwirtschaft (Lehre).


Tätigkeitsmerkmale

Die wichtigsten Aufgabenbereiche der ForsttechnikerInnen sind die Holzernte (Schlägerung einschließlich Holzlagerung und Holztransport), die Vorbereitung abgeholzter Waldflächen für die Aufforstung, die Durchführung der Aufforstungsarbeiten, die Pflege der Jungwaldbestände, das Durchforsten (Herausschneiden zu eng stehender Bäume und Büsche), die Instandhaltung und Wartung/Reparatur der forsttechnischen Maschinen und Geräte sowie die Erhaltung und Instandsetzung von Wald- und Forstwegen. Weiters sorgen sie auch für die Schädlingsbekämpfung im Wald und führen Schutzmaßnahmen gegen Wildschäden durch. Die ForsttechnikerInnen sind auch für die genaue Einhaltung der Umweltschutzbestimmungen und die möglichste Vermeidung von Fällungs- und Transportschäden im Wald zuständig. Ganz wichtig ist auch der Unfallschutz, da die forstliche Arbeit mit erheblichen Unfallgefahren verbunden ist; erforderlich sind daher auch genaue Kenntnis der Erste-Hilfe-Maßnahmen und der Maßnahmen im Fall von Verkehrsunfällen.

 

Berufsprofil gemäß Ausbildungsordnung BGBl.II.Nr.124/2016

  1. Erschließen, Begründen, Schützen und Pflegen von Waldbeständen,
  2. Ernten von Holz und anderen Forsterzeugnissen,
  3. Vermessen, Sortieren, Bringen und Lagern von Holz,
  4. Handhaben, Warten und Instandsetzen von Maschinen und Geräten der Forsttechnik,
  5. Pflegen und manuelles Instandsetzen von Wald- und Forstwegen sowie Instandsetzen von einfachen forstlichen und jagdlichen Einrichtungen,
  6. berufsspezifisches Bearbeiten von Werkstoffen (z.B. Holz),
  7. Ausführen aller Arbeiten unter Berücksichtigung der einschlägigen Sicherheitsvorschriften, Normen und der einschlägigen Umweltstandards.

Kollektivvertragliche Mindest-Sätze (Brutto *), alle Beträge in Euro
* Brutto = Wert VOR Abzug der Abgaben (Versicherungen, Steuern)

Schwerpunkt Tabelle
ForsttechnikerIn
Kollektivvertrag (Brutto-Einkommen) gültig ab
Gewerbliche Forstunternehmen (berechnete Monats-Richtwerte nach den Stundensätzen des Kollektivvertrags) (Arbeiter)
gültig ab 01.03.2024
01.03.2024
  • gute körperliche Verfassung: Arbeiten mit schweren Werkzeugen und Geräten (Axt, Motorsäge, Eisenketten) bei Holzernte und Holzbringung; Errichten der Holzbringungsanlagen; Arbeiten an Wald- und Forstwegen;
  • physische Ausdauer: anstrendgende Arbeit im Freien (Witterungseinflüsse) und in schwierigem Gelände (z.B. steile Waldhänge); Belastung durch Maschinenlärm und Staub;
  • körperliche Wendigkeit: Fällarbeiten; Entasten der Baumstämme;
  • Handgeschicklichkeit: Instandhalten/Warten der Maschinen (z.B. Motorsäge); Abmessarbeiten; genaues Zuschneiden der Baumstämme (Ablängen);
  • Auge-Hand-Koordination: Arbeiten mit der Motorsäge und mit der Axt;
  • Sehvermögen: Prüfen der Holzqualität; Erkennen von Pflanzenkrankeiten, Schädlingsbefall und Wildschäden;
  • technisches Verständnis: Bedienen, Instandhalten, Warten und Reparieren der Maschinen und Geräte;
  • Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Arbeiten in Gruppen (Teamarbeit);
  • Reaktionsfähigkeit: Unfallgefahr durch stürzende Bäume und herabfallende Äste; Arbeiten mit der Motorsäge.

Betriebe/Lehrbetriebe:
ForsttechnikerInnen sind bei gewerblichen Forstbetrieben beschäftigt. In Österreich gibt es rund 3.000 gewerbliche Forstbetriebe, die vor allem in den Bundesländern mit großen Waldflächen angesiedelt sind. Lehrbetriebe gibt es z.B. in der Steiermark, in Oberösterreich, in Salzburg und in Tirol.

Lehrstellensituation:
Für diesen Lehrberuf gab es bisher nur wenige Lehrstellen, allerdings mit steigender Tendenz (von 15 auf über 30 Lehrlinge). Zu berücksichtigen ist dabei, dass es im Bereich "Forstwirtschaft" einen zweiten Lehrberuf gibt, nämlich den landwirtschaftlichen Lehrberuf "FacharbeiterIn Forstwirtschaft", der mehr Lehrstellen aufweist (rund 120).

Unterschiede nach Geschlecht:
Dieser Lehrberuf wird fast ausschließlich von Männern erlernt. Der Grund sind die hohen körperlichen Anforderungen.

Berufsaussichten:
Der neue Lehrberuf ForsttechnikerIn wurde speziell für gewerbliche Forstbetriebe geschaffen. Die genaue Gewerbebezeichnung lautet Holzschlägerung, -bringung und -zerkleinerung. Die gewerblichen Forstbetriebe hatten zuvor keine Möglichkeit zur Fachausbildung in der Forsttechnik, weil der landwirtschaftliche Lehrberuf FacharbeiterIn Forsttechnik nur für landwirtschaftliche Betriebe vorgesehen ist.

Beschäftigungsaussichten:
Die Schaffung des neuen Lehrberufs zeigt, dass gewerbliche Forstbetriebe Bedarf an qualifizierten Fachkräften haben. Die Beschäftigungsaussichten nach Abschluss der Lehre sind gut.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "ForstfacharbeiterIn", dem der Beruf "ForsttechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

offene Lehrstellen

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:
Lehrlingszahlen Tabelle
ForsttechnikerIn (inkl. Doppellehren)
Anz./Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
männlich k.A. k.A. 3 11 14 14 19 23 22 33
weiblich k.A. k.A. 0 0 1 1 1 0 0 1
gesamt k.A. k.A. 3 11 15 15 20 23 22 34
Frauenanteil k.A. k.A. 0,0% 0,0% 6,7% 6,7% 5,0% 0,0% 0,0% 2,9%
Quelle: WKÖ - Wirtschaftskammer Österreich

Folgende berufsbildende Schulen bieten eine ähnliche Ausbildung wie der Lehrberuf:

  • Forstfachschule (Waidhofen an der Ybbs/NÖ) - Info
  • Fachschule für Land- und Forstwirtschaft (zahlreiche Standorte in ganz Österreich) - Info
  • Höhere Lehranstalt für Forstwirtschaft (Bruck an der Mur/Stmk) - Info

Weiterbildungsmöglichkeiten für ForsttechnikerInnen bietet vor allem das Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW) in folgenden Ausbildungsstätten:

 

Hier gibt es Weiterbildungsangebote in den Bereichen "Baumsteigen", "Motorsäge", "Seilbringung", "Holzrückung", "Waldbewirtschaftung" und "Waldpädagogik".

Aufstiegsmöglichkeiten:

ForsttechnikerInnen können folgende betriebliche Aufstiegspositionen erreichen:

  • VorarbeiterIn
  • MaschinenführerIn
  • ForstwirtschaftsmeisterIn

Solche Positionen gibt es meist nur in größeren Betrieben.

In der Forstwirtschaft gibt es eine Reihe von Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung (ForstwirtschaftsmeisterIn, ForstwartIn, FörsterIn, ForstwirtIn, ForstadjunktIn, ForstassistentIn), die allerdings jeweils die Absolvierung zusätzlicher Ausbildungen/Schulen und die Ablegung von Befähigungsprüfungen erfordern. Eine übersichtliche Darstellung dazu gibt es auf der Internetseite des Vereins "wald.zeit Österreich" - siehe unter www.wald-in-oesterreich.at/das-oesterreichische-modell-der-forstlichen-aus-und-weiterbildung.

Selbstständige Berufsausübung:

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für ForsttechnikerInnen in folgenden freien Gewerben:

  • Holzschlägerung, -bringung und -zerkleinerung
  • Durchführung von Lohnarbeiten und Dienstleistungen für land- und forstwirtschaftliche Betriebe mit Geräten, die typischerweise in solchen Betrieben verwendet werden, bestehend aus Mähen, Pressen von Heu und Silage, Jauchegrube entleeren, Holzhäckselarbeiten, Ausbringen von Dünger, Erntearbeiten, Bodenbearbeitung (Agrardienstleistungen ausgenommen Fuhrwerksdienste)

Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde.

Einen Einblick in die Welt der Forstunternehmen bietet z.B. die Internetseite des Österreichischen Forstunternehmerverbandes "öfuv" - www.forstunternehmerverband.at.

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