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Tätigkeitsmerkmale

HumangenetikerInnen beschäftigen sich insbesondere mit dem Erbgut des Menschen.

Humangenetik ist ein Medizin und Biologie verbindendes Querschnittsfach, das spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten aus beiden Gebieten erfordert, um genetische Ursachen von Krankheiten zu erkennen und diagnostische und prognostische Schlussfolgerungen ziehen zu können.

HumangenetikerInnen führen biochemische, zytogenetische und molekularbiologische Laboruntersuchungen durch. Sie bewerten die oftmals komplexen Ergebnisse nach dem Stand der Wissenschaft. Laboruntersuchungen dienen der Diagnose von genetisch bedingten Krankheiten und genetischen Prädispositionen. Unter Prädisposition versteht man in der Medizin die Veranlagung oder das Empfänglichsein für eine bestimmte Erkrankung.

Zudem bieten HumangenetikerInnen Beratungen im Bereich Genetik. Sie arbeiten auch mit MedizinerInnen für Humangenetik zusammen. Die für die Diagnostik* nötigen körperlichen Untersuchungen und Eingriffe bleiben jedoch den FachärztInnen vorbehalten. Siehe auch den Kernberuf GenetikerIn und HumanbiologIn.

 

*Diagnostik: Gesamtheit aller Maßnahmen, die zur Diagnose, also Erkennung einer Krankheit führen (Anamnese, körperliche und apparative Untersuchungen, Analysen von Körpergeweben).

Bereits in der Ausbildung ist ein naturwissenschaftlich-technisches Verständnis nötig, sowie

  • Analytisches Denkvermögen
  • Genauigkeit
  • Gute Beobachtungsgabe
  • Ausdauer und Geduld: Für längerfristige Forschungsprojekte und Versuchsreihen
  • Feinmotorisches Geschick: Labortätigkeiten
  • Oft ist feinmotorisches Geschick nötig

 

Für bestimmte Projekte, Forschungsarbeiten und das Lesen von Fachliteratur sind gute Englischkenntnisse vorteilhaft.

In Österreich sind GenetikerInnen vor allem im universitären Bereich tätig (Forschung und Lehre). Der Forschungssektor wird auch über gezielte Förderung von Biotechnologieclustern ausgebaut, insbesondere auf dem Gebiet der medizinisch-orientierten Forschung.

Aufgabenfelder eröffnen sich in genetischen Labors von Spitälern, in der Verfahrenstechnik sowie im Verkauf. Auch in der Industrie (Agroindustrie, Nahrungsmittelindustrie, Pharmaindustrie, Stärke-, Papierindustrie) finden GentechnologInnen berufliche Möglichkeiten.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "Molekularbiologe/-biologin", dem der Beruf "HumangenetikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Humangenetik verbindet als Querschnittsfach Medizin und Biologie und erfordert spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten aus beiden Gebieten.

Grundsätzlich kann ein einschlägiges Grundstudium aus einem Bereich (Medizin oder Biologie) mit einem Studium aus dem jeweilig anderen Bereich passend kombiniert werden. Nähere Infos bieten die jeweiligen Hochschulen (Studienanbieter)!

Humangenetik ist als Fach in folgenden Uni/FH-Studienplänen enthalten:

  • Biomedizin und Biotechnologie: VetMeduni Wien
  • Humanmedizin: Verschiedene Anbieter
  • Molekulare Medizin: Med Uni Innsbruck
  • Molekulare Biologie: UNi Wien
  • Medizinische und pharmazeutische Biotechnologie: FH Krems
  • Medical and Pharmaceutical Biotechnology: FH Krems
  • Biomedizinische Analytik: Verschiedene Anbieter

 

Die Uni Wien bietet den Masterstuiengang "Evolutionary Systems Biology". Die Universität Graz bietet den Masterstudiengang "Ökologie und Evolutionsbiologie".

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Wichtig sind auch Kenntnisse zum Einsatz von IT-Tools, im Bereich des Qualitätsmanagements, der strategischen Planung und Organisation von Laborautomatisation oder der Leistungsdiagnostik.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten ergeben sich insbesondere im Bereich Molekulare Diagnostik, welche sich mit Analyseprozessen in unterschiedlichen medizinischen Fachgebieten befasst, wie etwa Hämatologie, Klinische Chemie, Immunologie, Mikrobiologie, Humangenetik und Gentechnologie. Beispiele für Weiterbildungsprogramme:

MedUni Graz: Universitätslehrgang "Master of Science Medizinische Genetik" MedUni Wien: "Forensische Wissenschaften" (Master of Forensic Science). Zielgruppe: JuristInnen, NaturwissenschafterInnen, AnwärterInnen für allgemein beeidete und gerichtlich zertifizierte Sachverständige in Gesundheitsberufen und Andere.

Informationen zu aktuellen Weiterbildungsangeboten und Stellenangeboten bietet auch die Website der Österr. Gesellschaft für Humangenetik - ÖGH.

Karrierewege können bei Interesse, entsprechender Qualifikation und Engagement auch ins Ausland führen, etwa in gentechnologische Forschungsstätten und in die multinationale Industrie.

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