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Tätigkeitsmerkmale

RohstoffingenieurInnen planen, leiten, organisieren und überwachen den Abbau und die Veredelung von mineralischen Rohstoffen, wie z.B. Granit, Kalkstein, Marmor, Sand, Kies oder Quarz. Für die Aufbereitung und Veredelung von Rohstoffen wenden sie verschiedene chemische und physikalisch Verfahren an, wie Zerkleinern, Entwässern, Sortieren, Entstauben oder Laugen. Zudem können sie auch im Tunnelbau tätig sein, wo sie sich z.B. mit der Produktion von Feuerfestmaterialien zum Ausbau von Tunneln beschäftigen. 

In Bergbaubetrieben sind RohstoffingenieurInnen für die Planung und Überwachung des Abbaus von Rohstoffen zuständig, z.B. in Steinbrüchen oder Kiesgruben. Sie wählen das geeignete Verfahren aus, erstellen Arbeitspläne und koordinieren die Arbeitskräfte vor Ort. Weiters entnehmen sie regelmäßig Gesteinsproben und untersuchen diese auf den Inhalt und die Qualität. Sie sind auch für die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften verantwortlich, z.B. bei Sprengungen, sowie für die Einhaltung von Vorschriften zum Schutz der Umwelt. 

In der Weiterverarbeitung planen, koordinieren und überprüfen RohstoffingenieurInnen die Veredelungsprozesse von Rohstoffen, z.B. die Herstellung von Zement aus Kalkstein und Ton. Sie überwachen die Produktion von Baustoffen, Glas und Keramik sowie die Veredelung von Rohstoffen zu Hightech-Materialien, wie z.B. Kupfer und Silizium für Computerchips. Sie kontrollieren laufend die Qualität der hergestellten Produkte, arbeiten an der Optimierung der Herstellungsverfahren und testen neue Möglichkeiten zur Verwendung der Rohstoffe. RohstoffingenieurInnen können sich auch auf Energierohstoffe spezialisieren, wie z.B. Erdgas, Wasserstoff, Erdöl oder erneuerbare Energien. 

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Abbau von Rohstoffen planen und überwachen 
  • Arbeitspläne erstellen 
  • Kosten kalkulieren
  • Materialproben entnehmen
  • Rohstoffe veredeln
  • Qualitätskontrollen durchführen
  • Verarbeitungsverfahren optimieren
Siehe auch:
  • Bereitschaft, an unterschiedlichen Orten zu arbeiten
  • Führungsfähigkeit
  • Innovationsfähigkeit
  • Interesse für Chemie und Physik
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Problemlösungsfähigkeit 
  • Technisches Verständnis
  • Unempfindlich gegenüber Staub

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Bergbaubetriebe
  • Industriebetriebe im Bereich Tunnelbau
  • Gewerbe- und Industrieunternehmen der Materialverarbeitung
  • Ministerien
  • Prüfstellen
  • Forschungsinstitute

Das Beschäftigungsvolumen im Bergbau und in der Mineralölindustrie war in den letzten Jahren relativ konstant. Herausforderungen bestehen für die Branche vor allem in der Verfügbarkeit und den teils deutlich gestiegenen Preisen von Rohstoffen sowie durch die hohen Energiekosten. Insbesondere rohstoffverarbeitende Betriebe, die energieintensive Produkte wie Glas, Keramik oder Baustoffe herstellen, sind von den hohen Energiepreisen stark belastet. 

Bestrebungen zur Eindämmung des Klimawandels sowie die Herausforderung, den auf längere Sicht steigenden globalen Rohstoffbedarf zu decken, da die Ressourcen der Erde knapper werden, wirken sich auch auf die Rohstoffbranche aus. Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität, verschärfte Vorschriften zur Deponierung von Altstoffen oder auch die Reduktion des CO2-Ausstoßes werden eine Kreislaufwirtschaft, Recycling sowie nachhaltige Systeme und Verfahren zur Rohstoffgewinnung in der Zukunft unumgänglich machen. Entsprechende Kompetenzen in diesen Bereichen sind daher vorteilhaft. 

Die Berufsaussichten für RohstoffingenieurInnen sind stabil. Vertiefte Kenntnisse im Bereich Qualitätsmanagement sowie über Sicherheitsvorschriften sind vorteilhaft. Zudem werden zunehmend Kompetenzen in Bezug auf eine ökologisch saubere Industrie gefragt, z.B. in den Bereichen, nachhaltige Produktion, Recycling und Kreislaufwirtschaft. 

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "TechnikerIn im Bergwesen", dem der Beruf "RohstoffingenieurIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden Bachelor- und Masterstudiengänge an Universitäten oder Fachhochschulen in den Bereichen Rohstoffingenieurwesen, Werkstofftechnik, Materialwissenschaften oder Verfahrenstechnik.

Die Montanuniversität Leoben bietet als einzige Hochschule österreichweit den Bachelorstudiengang "Rohstoffingenieurwesen" an. In diesem werden Ausbildungsinhalte wie Physik, Chemie, Mathematik, Technische Mechanik, Geowissenschaften, Materialwissenschaft, Werkstofftechnologie, Kreislaufwirtschaft, Rohstoffgewinnung, Vermessungskunde, Felsmechanik und Baustofflehre vermittelt. 

Voraussetzung für ein Bachelorstudium ist die Hochschulreife, die entweder durch eine erfolgreich abgeschlossene Matura, eine Studienberechtigungsprüfung oder eine Berufsreifeprüfung erlangt werden kann. An Fachhochschulen ist es teilweise auch Personen ohne Hochschulreife möglich, ein Studium zu beginnen, sofern sie über eine einschlägige berufliche Qualifikation verfügen und Zusatzprüfungen in bestimmten Fächern ablegen. 

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen insbesondere an Universitäten, z.B. in Form von Lehrgängen sowie Seminaren in Bereichen wie Rohstoffaufbereitung, Qualitätssicherung im Labor, Nachhaltigkeitsmanagement, Recycling, Smart Materials, Engineering Management, Green Transition oder Sustainable Production. 

Weiterbildungsmöglichkeiten können auch bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI oder WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. in den Bereichen Projektmanagement, Automatisierungstechnik, Robotik, Künstliche Intelligenz oder Technisches Qualitätsmanagement. 

Im Bergbau sind RohstoffingenieurInnen bereits meist in leitenden Positionen tätig. Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten bestehen in Positionen im Nachhaltigkeitsmanagement oder Qualitätsmanagement. 

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe "Ingenieurbüros (Beratende IngenieurInnen)" möglich. 

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe.

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