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Tätigkeitsmerkmale

BaustofftechnikerInnen sind SpezialistInnen für Werkstofftechnik, Bauchemie und Chemietechnik.

Bauchemie bezieht sich hier nicht nur auf künstliche Baustoffe, sondern steht für die Chemie der Baustoffe im Sinne einer Materialkunde auf Molekularebene. Auch Naturstoffe wie etwa Holz ohne Holzschutzmittel haben eine „Chemie“.

Ob Leichtbetonsteine, Akustikmatten, Innendämmstoffe aus Holzfasern, Isoliergläser, Kupferrohre, Zinkbleche, Mörtel, Mauerputze oder Tonziegel, Bauelemente aus Beton, Metall, Kunststoff, Gips, Kalk, Marmor - TechnikerInnen sind hier in der Entwicklung, Produktion und Optimierung von Baustoffen und Baumaterialien unterschiedlichster Art tätig. Dazu gehören auch Dämmstoffe, Brandschutz- und Isoliermaterialien. Darüber hinaus sind sie in der Entwicklung von Glasfasern und keramischen Baustoffen tätig.

Einen immer bedeutenderen Stellenwert gewinnt die Entwicklung ökologischer, umweltschonender/nachhaltiger Baustoffe, wie z.B. Holz, Bambus, Stroh, Hanf und anderer Naturfasern.

Spezialisierungsmöglichkeiten bestehen in verschiedenen Sparten, z.B. Straßenbau, Tunnel-, Gebäude-, Verkehrs- oder Wegebau, Sanierungstechnik, Umwelttechnik. BaustoffprüferInnen führen baustofftechnische Untersuchungen und Beratungen durch.

BaustofftechnikerInnen arbeiten in Projekten mit FachspezialistInnen, wie z.B. StatikerInnenTiefbautechnikerInnen, GebäudetechnikerInnen zusammen.

Wichtig ist ein naturwissenschaftlich-technisches Verständnis und die Freude an Physik und Bauchemie: Mit jeglichem Ausgangsmaterial, welches die Natur bietet, zu experimentieren und durch stoffliche Reaktionen künstliche Baustoffe mit größerer Leistungsfähigkeit erschaffen.

  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • Handwerkliches Geschick
  • Problemlösungsfähigkeit, Kreativität
  • Arbeit bei hohen Temperaturen und Staubentwicklung
  • Teamarbeit
  • Weiterbildungsbereitschaft: Rechtliche Normen und Bestimmungen

BaustofftechnikerInnen können mit guten Berufsaussichten rechnen; hoch entwickelte Baustoffe/Werkstoffe zählen nämlich zu den Schlüsseltechnologien. Nahezu alle Industriestaaten haben Schwerpunkte der Werkstoffforschung eingerichtet.

Ziel und Trend ist es, Lösungsansätze für materialchemische Fragestellungen zu erarbeiten, die für den Bau von ressourcenschonenden, energieeffiezienten und nachhaltigen Gebäuden von Bedeutung sind.

Berufliche Einsatzfelder bestehen grundsätzlich in der gesamten Baustoffindustrie, der Verpackungs- und Gebrauchsgüterindustrie sowie im Handel und Zuliefergewerbe (Bauwesen) und in der Unternehmensberatung. Gefragt sind auch sogenannte "one face to the customer" als kompetenteR AnsprechpartnerIn für alle (spezifischen) Fragen unterschiedlichster KundInnen.

Die österreichische Baubranche entwickelte sich bis zur COVID-19-Pandemie sehr positiv. Dieser Trend wurde jedoch durch die Corona-Maßnahmen unterbrochen. Viele Bauprojekte konnten nicht oder nur sehr eingeschränkt weitergeführt werden, sodass viele Bauunternehmen Kurzarbeit beantragten sowie Personal kündigen mussten. Viele Unternehmen rechnen für das laufende Jahr wieder mit einer positiven Entwicklung, allerdings bestehen aufgrund der Corona-Krise weiterhin viele Unsicherheiten, dennoch zeichnet sich ein bauwirtschaftlicher Aufschwung an.

Die Berufsaussichten für BaustofftechnikerInnen sind stabil, da spezifische Kenntnisse über die verschiedenen Baustoffe auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind. Im Hochbau kommen beispielsweise immer häufiger umweltfreundliche Materialien zum Einsatz, insbesondere nimmt die Nachfrage nach organischen Baumaterialien zu. Neben umweltfreundlichen und schadstoffarmen Baustoffen sind vor allem Lösungen, die die Energieeffizienz erhöhen, z.B. durch Isolierungs- und Dämmungsmaterialien, von großer Bedeutung. Zusatzqualifikationen und Kenntnisse in diesen Bereichen können die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "ChemotechnikerIn", dem der Beruf "BaustofftechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine Grundausbildung im Bereich Chemie, Werkstofftechnik, Bautechnik oder Bauwesen mit Kenntnissen in der Konstruktionstechnik bildet häufig eine gute Grundlage. Die Möglichkeiten für Zusatzqualifikationen, Lehrgänge, Zertifizierungen und Masterprogramme sind vielfältig.

Häufig werden beim Berufseinstieg vertiefte Kenntnisse in Betontechnologie, Mess-, Prüf- und Labortechnik vorausgesetzt.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Relevante Bereiche: Bauphysik, Baurecht/Normen, Befestigungstechnik, Entsorgungs- und Umwelttechnik, Werkstoffprüfung und Werkstoffkontrolle, Sanierungstechnik, Logistik u.a.

Für spezifische Anwendungen und Einsatzbereiche gibt es Spezialisierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, z.B. Baustoff/Werkstofftechnik für spezielle Anforderungen im Bauwesen (Hitzeresistenz, Leitwerte) oder Befestigungstechnik: Produkte wie Deckennägel, Isolierplatten- und Dämmstoffdübel unterliegen dem Europäisch technischen Zulassungsverfahren zum Thema Sicherheit; hier gibt es immer wieder Lehrgänge mit Projektarbeiten im Bereich Forschung und Entwicklung.

Zudem werden Recycling-Zertifikate für Baustofftechnik angeboten oder Seminare und Lehrgänge zum Thema Korrosionsschutz (Rostschutz). Korrosionsschutz spielt im Außen- wie im Innenbereich eine bedeutende Rolle. Beispiel: Gipsplattenschrauben in verschiedenen Umgebungen mit unterschiedlichen Korrosivitätskategorien (Hafenbereiche, Erdreich, Brauereien, Lager- oder Sporthallen etc).

Montanuniversität: Z.B. Lehrgang Korrosions-Expert Link zur Montanuniversität.

FH: Z.B. Massenspektrometrie und molekulare Analytik (MSc); Leichtbau und Composite-Werkstoffe (BSc); Lehrgang Verbundwerkstoffe (akademisch geprüfteR Composite-IngenieurIn, FH OÖ).

Weiterbildungsmöglichkeiten bieten z.B. die Studienrichtungen Kunststofftechnik, Werkstoffwissenschaften sowie Chemie und Technische Chemie. Zum Teil gibt es auch enge fachliche Verflechtungen zu Bereichen wie Verfahrens- und Produktionstechnik.

Als VersuchsingenieurIn ist man unter anderem für die Planung, Durchführung und Auswertung von experimentellen Versuchen verantwortlich.

Engagierte TechnikerInnen können eine Position als EntwicklungsingenieurIn oder ProduktprüferIn bzw. AbnahmentechnikerIn anstreben. Diese sind in der Industrie, im Forschungs- und Entwicklungslabor eines (Bau)Institutes oder mit der Erstellung von Produktdatenblättern betraut.

Produktprüfungen finden in sämtlichen Bereichen statt, auch im Trockenbau und Innenausbau (Gipsplatten und Gipsplattenschrauben, Sonderschrauben für spezielle Anforderungen, etwa in Schwefelanlagen und Feuchträumen.

Aufstiegsmöglichkeiten bieten auch spezialisierte Bereiche wie z.B. Sanierungstechnik, Recyclingtechnik oder Sicherheits- und Brandschutztechnik.

Für AbsolventInnen bestimmter Studienrichtungen besteht die Möglichkeit zur selbstständigen Tätigkeit als ZiviltechnikerIn.

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