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Tätigkeitsmerkmale

BörsenhändlerInnen handeln im Auftrag ihrer KundInnen mit Wertpapieren wie Aktien, Fonds, Anleihen und Devisen sowie mit Rohstoffen wie Gold oder Öl. Ihr Ziel ist es, durch den An- und Verkauf von Finanz- und Investmentprodukten den größtmöglichen Gewinn zu erzielen. Dabei nutzen sie gezielt Kurs-, Preis- und Zinsunterschiede. 

Der moderne Börsenhandel sowie alle damit verbundenen Transaktionen werden ausschließlich über IT-gestützte Börsensysteme abgewickelt. BörsenhändlerInnen überwachen die elektronischen Handelssysteme, geben alle relevanten Daten ein und setzen ihre Einschätzungen der Aktienmärkte möglichst profitabel für ihre KundInnen um. Sie platzieren Kauf- und Verkaufsverträge an unterschiedlichen Börsen, bestimmen die Stückzahl, die gekauft oder verkauft werden soll und setzen Kursuntergrenzen und -obergrenzen für die Wertpapiere. Die Kurs- und Handelsgeschehnisse überwachen sie meist über mehrere Bildschirme gleichzeitig. 

Um die Entwicklungen von Wertpapieren und Rohstoffen einschätzen zu können, lesen BörsenhändlerInnen täglich Börsenberichte, beobachten laufend Kurswerte und analysieren alle relevanten wirtschaftlichen und politischen Geschehnisse hinsichtlich möglicher Auswirkungen auf den Wertpapiermarkt. Dabei behalten sie auch die Entwicklung einzelner größerer börsennotierter Unternehmen im Blick, um Auswirkungen auf deren Aktien abschätzen zu können. Auf dieser Basis entwickeln sie Handelsstrategien und setzen diese möglichst gewinnbringend für ihre KundInnen um. 

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Wertpapiere und Rohstoffe kaufen und verkaufen 
  • Kursentwicklungen beobachten 
  • Kursschwankungen gewinnbringend nutzen 
  • Börsenentwicklungen beobachten und analysieren
  • Sicherheiten und Gewinnspanne von Wertpapieren berechnen
  • Risiken einschätzen
  • KundInnen beraten und informieren
Siehe auch:
  • EDV-Anwendungskenntnisse
  • Englischkenntnisse
  • Interesse für wirtschaftliche Themen
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Konzentrationsfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Sinn für genaues Arbeiten
  • Sinn für Zahlen
  • Unternehmerisches Denken

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Institutionen:

  • Börsen
  • Banken und Investmentgesellschaften
  • Fondsgesellschaften
  • Kapitalanlage- und Beteiligungsgesellschaften
  • Finanzmarktaufsicht

Die zunehmende Digitalisierung im Banken- und Finanzbereich ermöglicht es KundInnen mit Hilfe von verschiedenen Finanz-Tools und Apps viele Transaktionen selbst abzuwickeln. Auch der verstärkte Einsatz von sogenannten Chat-Bots, Robo-Advisors und anderen KI-gestützten Tools führt dazu, dass die Nachfrage insbesondere nach Standard-Beratungsleistungen tendenziell abnimmt. In der Beratung zu komplexeren Finanz- und Anlagefragen spielt die persönliche Kundenbetreuung allerdings nach wie vor eine wichtige Rolle. 

Das Stellenangebot an der Wiener Börse ist begrenzt, weshalb die Berufsaussichten für BörsenhändlerInnen eingeschränkt sind. Allerdings bestehen neben der Börse auch berufliche Möglichkeiten in anderen Bereichen der Finanzbranche. Sehr gute Kenntnisse in der Bedienung von Finanz-Tools oder in der Verwendung von Künstlicher Intelligenz zur Analyse von Daten können die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen.

 

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "MitarbeiterIn im Handels- und Kapitalmarktgeschäft", dem der Beruf "BörsenhändlerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden wirtschaftswissenschaftliche Bachelor- und Masterstudiengänge an Universitäten und Fachhochschulen, z.B. Bank- und Finanzwirtschaft, Betriebswirtschaft, Wirtschaftswissenschaften oder Volkswirtschaft. Ebenso besteht die Möglichkeit, ein Doktoratsstudium zu absolvieren.

Studien im Bereich Bank- und Finanzwirtschaft vermitteln z.B. Ausbildungsinhalte wie Betriebswirtschaft, Finanzmathematik, Wirtschaftsrecht, Kundengeschäft, Finanzmarktlehre, Controlling, Steuerrecht und Corporate Finance.

Voraussetzung für ein Bachelorstudium ist die Hochschulreife, die entweder durch eine erfolgreich abgeschlossene Matura, eine Studienberechtigungsprüfung oder eine Berufsreifeprüfung erlangt werden kann. An Fachhochschulen ist es teilweise auch Personen ohne Hochschulreife möglich, ein Studium zu beginnen, sofern sie über eine einschlägige berufliche Qualifikation verfügen und Zusatzprüfungen in bestimmten Fächern ablegen.

Weiters erfolgt die Ausbildung zum/zur BörsenhändlerIn im Rahmen eines einwöchigen Diplomlehrgangs "BörsenhändlerIn - Kassamarkt" an der Wiener Börse Akademie.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen insbesondere an Universitäten und Fachhochschulen, z.B. in Form von Lehrgängen sowie Seminaren in Bereichen wie Sustainable Finance, Meldewesen für Banken, Risikomanagement und Real Estate Management.

Die Wiener Börse Akademie bietet verschiedene Seminare und Lehrgänge zu Börsen- und Anlagethemen an, z.B. zu Börsenpsychologie, Kryptowährungen oder ETF (Exchange-Traded Fund). 

An der Fachakademie für Finanzdienstleister können verschiedene Kurse im Finanzbereich absolviert werden, z.B. zu Asset Management, Finanzmanagement oder Finanzportfolio-Management. 

Weiters bietet das Bankenkolleg verschiedene Seminare im Bankbereich an. 

Weiterbildungen können auch bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI oder WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. in den Bereichen Stressmanagement, Fremdsprachen und Kundenberatung.

An der Wiener Börse gibt es verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten für BörsenhändlerInnen mit entsprechender Qualifizierung, z.B. in den Bereichen Fondsmanagement, Investment Banking oder Finanzanalyse.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen des reglementierten Gewerbes "Wertpapiervermittlung" sowie des Rechtskraftgewerbes "Gewerbliche Vermögensberatung: Beratung bei Aufbau und Erhalt von Vermögen und der Finanzierung unter Einschluss insbesondere der Vermittlung von Veranlagungen, Investitionen, Personalkrediten, Hypothekarkrediten und Finanzierungen" möglich. 

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Bei Rechtskraftgewerben benötigt man zusätzlich die Genehmigung durch die Gewerbehörde. 

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe.

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