Start | MaschinenbautechnikerIn - Schwerpunkt Anlagentechnik

Tätigkeitsmerkmale

In diesem Bereich planen, realisieren und warten MaschinenbautechnikerInnen komplexe technische Anlagen und organisieren anlagentechnische Fertigungs- und Montageprozesse. Oft handelt es sich die Konzeption und Konstruktion automatisierter Produktions- und Fertigungsstraßen für Industriebetriebe.

Sie befassen sich mit Projekten an den Schnittstellen zwischen Elektrotechnik, Informatik und Maschinentechnik. Zunehmend wird der Bereich Umwelttechnik miteinbezogen.

Sie konzipieren und realisieren Lösungen, bei denen sie je nach Aufgabenstellung auf mechanische, elektrische, elektronische und informationstechnische Ansätze zurückgreifen und diese in sinnvoller Weise verbinden.

Bei der Entwicklung neuer Produkte berücksichtigen TechnikerInnen die Bedürfnisse der KundInnen und suchen nach innovativen technischen Lösungen, die kostengünstig, geeignet für die Serienproduktion, wartungsarm, umweltverträglich und marktfähig sind.

Außerdem entwickeln und optimieren sie auch Herstellverfahren, Produktionsabläufe, Prozesse und Werkstoffe oder kümmern sich um die Qualitätssicherung.

Als Fachleute für vernetzte industrielle Systeme (Industrie 4.0) werden sie in zahlreichen Bereichen eingesetzt. Zum Beispiel im Bereich Mess- und Diagnosegeräte, Automation, Mikro- und Nanotechnologie und Präzisionsinstrumentenbau.

Siehe auch die Berufe Steuerungs- und RegelungstechnikerIn, AnlagenbautechnikerIn sowie den Lehrberuf KälteanlagentechnikerIn.

Es ist wichtig, bereits vor der Ausbildung ein naturwissenschaftlich-technisches Verständnis und eine gewisse mathematische Begabung aufweisen zu können. Kernbereiche sind z.B. Thermik, Mechanik, Strömunglehre, Kinematik, Fluidtechnik, Hydraulik, Technisches Zeichnen und Konstruktion.

  • Freude an Technik: Elektrotechnik, Messtechnik, Schalttechnik
  • Analytisches Denkvermögen
  • Handgeschicklichkeit
  • Körperliche Belastbarkeit: Montage schwerer Gegenstände
  • Abend- und Wochenenddienst ist manchmal nötig
  • Englischkenntnisse und Ostsprachen sind ebenfalls wünschenswert
  • Umgang mit Simulation- und Planerstellungstools wie MATLAB und CAD

 

Die Maschinenbaubranche ist stark exportorientiert: Wichtige Qualifikationen in der Industrie sind Fremdsprachenkenntnisse, vor allem Englisch als Wissenschafts- und Verhandlungssprache und Beratungskompetenz. Für manche Aufträge sind zusätzlich interkulturelle Kompetenzen (Diversity-Mangement).

Die beruflichen Möglichkeiten sind (je nach Ausbildung und Qualifikation) vielfältig und reichen beispielsweise von der Tätigkeit als IngenieurIn im Bereich industrieller Forschung und Entwicklung, als TechnikerIn in der Anlagenoptimierung in pharmazeutischen Produktionsunternehmen, als SicherheitsingenieurIn in Kraftwerken, als IngenieurIn oder KonstrukteurIn in der Autoindustrie, als LeiterIn der innerbetrieblichen Weiterbildung eines Großbetriebs oder als selbstständigeR UnternehmerIn.

Die Tätigkeitsfelder reichen grundsätzlich vom Entwurf, über die Produktion und Montage sowie den Betrieb bis hin zum Verkauf und der rechtlichen Betreuung technischer Produkte (z.B. Maschinen, Anlagen, Werkstoffe, Qualitätsmanagement, Prozess- und Verfahrenstechnik, Dienstleistungen).

Gefragt sind qualifizierte TechnikerInnen für international tätige Sachverständigen- und Ingenieurbüros.

Maschinenbau, Elektronik und Mechatronik zählen zu den wichtigsten Industriezweigen Österreichs. Österreichweit sind mehr als 7.700 Unternehmen in Maschinen- und Anlagenbau tätig und produzieren vor allem für den Weltmarkt.

Die Maschinenbaubranche ist stark exportorientiert

Amerikanische Unternehmen fertigen in Österreich Maschinen und Anlagen für die Halbleiterindustrie. Marktführend ist auch ein österreichisches Unternehmen für Transportsysteme, das sogar Olympiastädte mit Rekord-Seilbahnen ausstattet (vgl. Österreichs Top-Industriezweige, PDF S. 3-5, Hg. Austrian Business Agency).

Österreich ist beliebt für seine qualitativ hochwertigen Nischenprodukte. Die Karrierechancen für qualifiziertes technisches Personal (vor allem mit spezialisierten Kenntnissen) im Bereich Maschinenbau, Anlagenbau und Produktion sind nach wie vor sehr gut. Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen grundsätzlich im In- und Ausland.

Forschung wird im Bereich von kognitiven technischen Systemen vor allem in der Robotik, Automation und Produktionsplanung betrieben, vgl: Schriftenreihe der Hochschulgruppe für Arbeits- und Betriebsorganisation (Lödding (Hrsg), Kognitive Produktionssysteme, in Industrie 4.0 - Wie intelligente Vernetzung und kognitive Systeme unsere Arbeit verändern, pdf S. 39).

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "MaschinenbauingenieurIn", dem der Beruf "MaschinenbautechnikerIn - Schwerpunkt Anlagentechnik" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Die Universitäten und Fachhochschulen bieten Studiengänge im Bereich Maschinen- und Anlagenbau, die zum Teil sehr spezialisiert sind (z.B. Rohstoff-Förderanlagen, Hydraulische Anlagen, Automatisierte Anlagen, Sondermaschinenbau).

Je nach gewünschter Branche kann eine entsprechende Studienrichtung gewählt werden, z.B. Anlagen für die Fertigung medizintechnischer Geräte, für den Fahrzeugbau, für die Energieversorgung, Anlagen für die Produktion von Kosmetika oder Lebensmittel, Chemieverfahrenstechnik, Anlagen zur Herstellung von Verpackungen und Composites (z.B. Milch- oder Suppenpackerl) - siehe auch unten bei Ausbildungskompass.

Es gibt zudem Anlagen der Fördertechnik (Förderbäder, Kräne) bzw. Beförderungstechnik (Seilbahnen, Züge, Sondermaschinen) für Personen oder Transportgüter.

Studienrichtungen, die ergänzende oder betriebswirtschaftliche Module beinhalten

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Es gibt verschiedenste Fort- und Weiterbildungsangebote in Form von Kursen, FH- und Universitätslehrgängen. Wichtig ist die Weiterbildungsbereitschaft in Bezug auf neue Technologien, Qualitätskontrolle und Sicherheitstechnologie.

In Anbetracht der Tatsache, dass Österreich am Weltmarkt vor allem mit Know-how für ausgefeilte Einzelanfertigungen von höchster Präzision punktet und daher auch als Nischenplayer auftritt, steht die Überlegung, eine entsprechende Fortbildung zu wählen.

In Jobausschreibungen sind stets Projektmanagement und EDV, insbesondere MS-Office und SAP-Kenntnisse erwünscht, Ostsprachen sind ebenfalls wünschenswert, aber nicht Bedingung.

Spezialisierungsmöglichkeiten bestehen weiters in der Werkstofftechnik, Konstruktionstechnik (z.B. Metall, Flugzeuge), Fügetechnik, Schweißtechnik, Handhabungstechnik, Kontroll- und Abnahmetechnik (Genehmigung und Überprüfung von Maschinen, Anlagen und deren Betriebssicherheit) sowie in der Unfallforschung und Unfallprävention.

MaschinenbautechnikerInnen können bei entsprechender (Zusatz)Qualifikation und persönlicher Kompetenz als leitendeR KonstrukteurIn, InspektionstechnikerIn oder BetriebsingenieurIn in einem Mittel- oder Großbetrieb tätig sein oder als wissenschaftlicheR MitarbeiterIn an universitären oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Je nach Qualifikation und Interesse können sie als SicherheitsingenieurIn in Kraftwerken, als VersuchsingenieurIn, in der Unfallforschung und Unfallprävention oder in Bereichen wie Fügetechnik oder Transporttechnik arbeiten.

Die Kontroll- und Abnahmetechnik (Genehmigung und Überprüfung von Maschinen, Anlagen und deren Betriebssicherheit) sowie das Erstellen von Prüfzertifikaten und Gutachten bieten berufliche Aussichten. Bei Auslandsvorhaben sind insbesondere Fremdsprachenkenntnisse erforderlich.

Für kaufmännische Leitungsfunktionen sind darüber hinaus in der Regel juristisches und kaufmännisches Verständnis sowie Kenntnisse in den Bereichen Rechnungswesen, Finanzierung und Personalwesen und Projektmanagement gefragt.

Bei entsprechender Zusatzqualifikation: Claim Management (auch Claimsmanagement, Nachforderungsmanagement oder Nachtragsmangement). Claim ManagerInnen sind mit der projektbegleitenden Identifikation, Beurteilung von Abweichungen bzw. Änderungen und deren wirtschaftlichen Folgen während des Projektverlaufes jeglicher Art beauftragt; das ist derzeit in der DIN 69905 geregelt (Stand: 2020).

Für AbsolventInnen bestimmter Studienrichtungeb besteht die Möglichkeit zur selbstständigen Tätigkeit als ZiviltechnikerIn.

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