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Tätigkeitsmerkmale

Finanzdienstleistungskaufleute arbeiten in Finanzdienstleistungsunternehmen wie Banken, Versicherungen und bei unabhängigen Finanzberatungsunternehmen. Die wichtigsten Tätigkeiten sind die Kundenberatung und der Verkauf von Finanzprodukten.

Finanzdienstleistungskaufleute analysieren zunächst die finanzielle Situation ihrer KundInnen (Einzelpersonen oder Unternehmen) und beraten sie anschließend über Möglichkeiten des Sparens, über Versicherungen, über Vermögensaufbau, vor allem aber über Möglichkeiten der Finanzierung (z.B. Finanzierung von Immobilienkäufen, Investitionen u.ä). Unter Beachtung einer entsprechenden Sicherstellung der Bank entwickeln sie einen für die besonderen Bedürfnisse der KundInnen optimalen Finanzierungsplan (z.B. Eigenkapital, Kredit, Leasing, Fremdwährungsgeschäfte usw.). Von zentraler Bedeutung für den beruflichen Erfolg sind dabei gute Kundenkontakte sowie verkäuferische Fähigkeiten.

Der Aufgabenbereich der Finanzdienstleistungskaufleute umfasst weiters die Abwicklung von Leistungsfällen, die Durchführung administrativer Arbeiten (Büroarbeiten, Korrespondenz, Aktenführung usw.), das betriebliche Rechnungswesen (Buchführung und Kostenrechnung), die Bearbeitung von Reklamationen und die Erstellung/Auswertung von Statistiken, Dateien und Karteien.

Kollektivvertragliche Mindest-Sätze (Brutto *), alle Beträge in Euro
* Brutto = Wert VOR Abzug der Abgaben (Versicherungen, Steuern)

Schwerpunkt Tabelle
Finanzdienstleistungskaufmann/-frau
Kollektivvertrag (Brutto-Einkommen) gültig ab
Finanzdienstleister-Gewerbe (Kollektivvertrag für die Angestellten in Information und Consulting) (Angestellte)
gültig ab 01.01.2025
01.01.2025
Banken und Bankiers (Angestellte)
gültig ab 01.04.2024
01.04.2024
Sparkassen (Angestellte)
gültig ab 01.04.2024
01.04.2024
Landes-Hypothekenbanken (Angestellte)
gültig ab 01.04.2024
01.04.2024
Kreditkartengesellschaften (Angestellte)
gültig ab 01.04.2024
01.04.2024
Raiffeisenkassen, Raiffeisen-Landesbanken und Revisionsverbände (Angestellte)
gültig ab 01.04.2024
01.04.2024
Gewerbliche Kreditgenossenschaften (Österreichischer Genossenschaftsverband, angeschlossene Kreditgenossenschaften und aus diesen hervorgegangene Banken, Österreichische Volksbanken-AG) (Angestellte)
gültig ab 01.04.2024
01.04.2024
Versicherungen (Angestellte)
gültig ab 01.03.2024
01.03.2024
  • mathematisch-rechnerische Fähigkeit: Mitarbeit an der Buchhaltung und Kostenrechnung;
  • Organisationstalent: Finanzdienstleistungsservices entwickeln;
  • Sprachfertigkeit mündlich: KundInnen betreuen und beraten;
  • Sprachfertigkeit schriftlich: Angebote erstellen, Reklamationen bearbeiten;
  • logisch-analytisches Denken: Statistiken auswerten, Dateien anlegen und auswerten;
  • Merkfähigkeit: Vergleichen von Finanzdienstleistungen;
  • Selbständigkeit: administrative Tätigkeiten mit Hilfe von EDV abwickeln;
  • generelle Lernfähigkeit: neue EDV-Programme.

Betriebe/Lehrbetriebe:
Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Finanzdienstleistungskaufleute bestehen bei Banken, Versicherungen sowie unabhängigen Finanzdienstleistungsberatungsunternehmen. Darüber hinaus kommt die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung als Finanz- oder VersicherungsmaklerIn in Betracht. In vielen Bundesländern gibt es nur wenige Lehrbetriebe, die Finanzdienstleistungskaufleute ausbilden, die meisten Lehrbetriebe gibt es in der Steiermark und in Niederösterreich.

Lehrstellensituation:
Die jährliche Gesamtzahl der Finanzdienstleistungskaufmann/‑frau-Lehrlinge bewegte sich früher zwischen rund 40 und 50 Personen. In den letzten Jahren ist sie aber auf rund 30 Personen und darunter abgesunken. Es ist anzunehmen, dass die künftige Entwicklung sich auf diesem Niveau halten wird. Die Lehrstellen konzentrieren sich auf die Bundesländer Kärnten und Steiermark (zusammen drei Viertel aller Lehrstellen).

Unterschiede nach Geschlecht:
Dieser Lehrberuf wird im Durchschnitt häufiger von Frauen als von Männern erlernt. In den letzten Jahren ist es aber schon öfter vorgekommen, dass die männlichen Lehrlinge in der Überzahl waren.

Berufsaussichten:
Während die Beschäftigung im Bankensektor insgesamt zurückgeht, sind die Beschäftigungsaussichten in den Bereichen Versicherungen sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen besser.

Beschäftigungsaussichten:
Die Nachfrage nach Finanzdienstleistungskaufleuten ist stabil bis leicht steigend.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "Finanz- und AnlageberaterIn", dem der Beruf "Finanzdienstleistungskaufmann/-frau" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

offene Lehrstellen

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:
Lehrlingszahlen Tabelle
Finanzdienstleistungskaufmann/-frau (inkl. Doppellehren)
Anz./Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
männlich 8 14 27 25 16 12 14 17 15 10
weiblich 31 32 23 19 18 19 18 14 13 20
gesamt 39 46 50 44 34 31 32 31 28 30
Frauenanteil 79,5% 69,6% 46,0% 43,2% 52,9% 61,3% 56,3% 45,2% 46,4% 66,7%
Quelle: WKÖ - Wirtschaftskammer Österreich
Verwandte Lehrberufe Tabelle
Finanzdienstleistungskaufmann/-frau
Verwandte Lehrberufe LAP-Ersatz *
Archiv-, Bibliotheks- und InformationsassistentIn nein
AssistentIn in der Sicherheitsverwaltung nein
Bahnreise- und Mobilitätsservice nein
Bankkaufmann/-frau nein
BetriebsdienstleisterIn nein
Betriebslogistikkaufmann/-frau nein
Buch- und MedienwirtschafterIn - Buch- und Musikalienhandel nein
Buch- und MedienwirtschafterIn - Buch- und Pressegroßhandel nein
Buch- und MedienwirtschafterIn - Verlag nein
Bürokaufmann/-frau ja <
DrogistIn nein
E-Commerce-Kaufmann/-frau nein
EDV-Kaufmann/-frau nein
EinkäuferIn nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Allgemeiner Einzelhandel nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Baustoffhandel nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Einrichtungsberatung nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Eisen- und Hartwaren nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Elektro-Elektronikberatung nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Feinkostfachverkauf nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Gartencenter nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Kraftfahrzeuge und Ersatzteile nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Lebensmittelhandel nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Parfümerie nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Schuhe nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Sportartikel nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Telekommunikation nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Textilhandel nein
Einzelhandelskaufmann/-frau - Schwerpunkt Uhren- und Juwelenberatung nein
Eventkaufmann/-frau nein
Finanz- und RechnungswesenassistentIn nein
Foto- und Multimediakaufmann/-frau nein
Großhandelskaufmann/-frau nein
Hotel- und GastgewerbeassistentIn nein
Hotel- und Restaurantfachmann/-frau nein
Hotelkaufmann/-frau (Lehrberuf) nein
Immobilienkaufmann/-frau - Schwerpunkt Bauträger nein
Immobilienkaufmann/-frau - Schwerpunkt Makler nein
Immobilienkaufmann/-frau - Schwerpunkt Verwalter nein
Industriekaufmann/-frau nein
KanzleiassistentIn - Schwerpunkt Notariatskanzlei nein
KanzleiassistentIn - Schwerpunkt Rechtsanwaltskanzlei nein
Medizinproduktekaufmann/-frau nein
Mobilitätsservice nein
Personaldienstleistungskaufmann/-frau nein
Pharmazeutisch-kaufmännisch(er/e) AssistentIn nein
ReisebüroassistentIn nein
Speditionskaufmann/-frau nein
SpeditionslogistikerIn nein
SportadministratorIn nein
SteuerassistentIn nein
Versicherungskaufmann/-frau nein
VerwaltungsassistentIn nein
Waffen- und MunitionshändlerIn nein
* LAP-Ersatz = Lehrabschlussprüfungs-Ersatz
< Die LAP im beschriebenen Lehrberuf ersetzt die LAP des verwandten Lehrberufs.

Folgende berufsbildende Schulen bieten teilweise eine ähnliche Ausbildung wie der Lehrberuf:

Normalformen (für 14-Jährige):

Sonderformen (für Erwachsene), die auch als Weiterbildung für LehrabsolventInnen geeignet sind:

Weiterführende Bildungsmöglichkeiten zur Erreichung eines höheren Bildungsabschlusses bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs sind vor allem die Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung.

Banken, Versicherungen, Fonds, Treuhandgesellschaften u.a. veranstalten laufend Schulungen und Seminare, bei denen neue Produkte (z.B. Finanzierungspakete, Fonds u.a.) vorgestellt werden. Allgemein stehen auch Weiterbildungsmaßnahmen in den Bereichen Verkauf und Kundenbetreuung offen.

Aufstiegsmöglichkeiten:

Finanzdienstleistungskaufleute können zu AbteilungsleiterInnen oder TeamleiterInnen aufsteigen.

Selbstständige Berufsausübung:

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für Finanzdienstleistungskaufleute in folgenden reglementierten Gewerben (Befähigungsnachweis erforderlich):

  • Gewerbliche Vermögensberatung
  • WertpapiervermittlerIn

Weiters können Finanzdienstleistungskaufleute das Handelsgewerbe ausüben. Das Handelsgewerbe ist ein freies Gewerbe und erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde.

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