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Tätigkeitsmerkmale

BergbautechnikerInnen sind an der Prospektion beteiligt, das ist die Suche und Auffindung von Rohstofflagerstätten. Hier spielt auch die Geotechnik eine Rolle. Um die Wirtschaftlichkeit einer Lagerstätte zu beurteilen, nehmen Fachleute Probebohrungen oder Probeschürfungen vor.

Die Wissenschaft vom Bergbau und vom Hüttenwesen samt der weiterverarbeitenden Industrie wird als Montanistik bezeichnet.

BergbautechnikerInnen planen im Grunde die gesamte Bergwerksanlage. Dazu müssen sie, je nach Lagerstätte und Gebirgsverhältnisse, die geeignete Abbauform (Tagbau, Untertagbau, Bohrlochbergbau oder Unterwasserbergbau) bestimmen. Ebenso berücksichtigen sie das günstigste Abbauverfahren wie Straßenabbau, Wandabbau, Kammerbau oder Pfeilerbausowie und die dazu erforderlichen Maschinen und Ausrüstungsgegenstände.

Weiters befassen sie sich mit sicherheitstechnischen Fragen, wie z.B. Richtung und Dimensionierung der Stollen, Stollenabstützung und Wetterführung (Belüftung der Grube) und beziehen diese in die Abbauplanung mit ein.

Zu den Tätigkeiten im Bergwerksbetrieb gehört auch die Verladung des Gesteins oder des Minerals und die logistischen Prozesse der Transport- und Fördertechnik.

Die mit der Aufbereitung des Rohmaterials befassten BergbautechnikerInnen sind auch für die Qualitätskontrolle des Materials verantwortlich und arbeiten mit BergbautechnologInnen zusammen. Sie verwenden Geografische Informationssysteme (GIS) und wirken beratend bei der Programmierung von Anwendungen zur Nutzung von GIS-Systemen mit.

Spezialisierungsmöglichkeiten sind z.B.

  • Salzbergbau
  • Grubenbau oder Tagbau
  • Abbau von mineralischen Rohstoffen, z.B. Erze, basaltische Gesteine
  • Bundeseigene mineralische Rohstoffe, z.B. Erdöl, Erdgas
  • Bergmännische Vermessungstechnik, das sogenannte Markscheidewesen
  • u.v.a.

 

Ein besonders hohes Maß an physischer Gesundheit und Belastbarkeit ist vorausgesetzt. In der Fachsprache heißt das "Grubentauglichkeit". Dazu gehört das Arbeiten unter Tag (unter dem Bereich des Tageslichts).

Die Arbeitsplätze befinden sich oft in klimatisch besonders belastenden Zonen. Tief im Inneren bzw. unten ist es dunkel und kalt und man kann sich nur schwer orientieren. Fachleute müssen die Richtlinen und Vorschriften exakt einhalten. Wichtig ist auch

  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • Schwindelfreiheit
  • Rasche Reaktionsfähigkeit
  • Teamfähigkeit
  • Verantwortungsbesusstsein

 

In Stellenausschreibungen wird "Grubentauglichkeit für den Einsatz unter und über Tage" gefordert. Der häufig verwendete Begriff in Stelleninseraten ist Montanist bzw. Montanistin.

Sowohl die berufliche Situation als auch die Karrierechancen für technisches Personal in Bergbau und Montanistik sind nach wie vor sehr gut. Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen grundsätzlich im In- und Ausland.

Im Bauwesen arbeiten BergbautechnikerInnen/MontanistInnen mit BergingenieurInnen im Tiefbau zusammen, z.B. bei Kraftwerks- und Tunnelbauten. Im Umweltbereich sind MontanistInnen in der Deponietechnik (z.B. für Abraummaterialien von Bergwerksbetrieben) tätig. Im öffentlichen Dienst bestehen Beschäftigungsmöglichkeiten bei den Bergbaubehörden.

Im Bergwerk wird das Material in Abbaukammern, die bis zu mehrer hundert Meter lang sind, durch Bohren und Sprengen gewonnen. Durch intensive Aufbereitung werden aus dem Erz verschiedenste Produkte hergestellt.

Das Rohmaterial wird auf Lastkraftwagen verladen, zu einer Aufbereitungsanlage transportiert und dort zu teilweise hochwertigen Materialien aufbereitet. Oft werden in Brech- und Siebanlagen verschiedene Produkte erzeugt. Die Materialien werden für Automobilbau, Flugzeugindustrie, Medizin, Elektronik, Keramik und Baustoffe sowie als Bausteine für neue Werkstoffe verwendet - In all diesen Bereichen können - je nach Interesse und Qualifikation - verschiedene Positionen bzw. Funktionen angestrebt werden, z.B. leitendeR KonstrukteurIn oder ProjektleiterIn.

Infos über Struktur, Zukunft und Trends im Bergbau: WKO

Digitale Transformation im Bergbau
Wie in anderen Industriezweigen stellt sich auch der Bergbau den Herausforderungen der Digitalisierung. Bedeutung hat die Digitalisierung (Industrie 4.0) etwa in der Synchronisation des Rohstoffmanagements mit der Logistik, dem Bergbaubetrieb und dem Risikomanagement. Dazu gehören autonome Fahrzeuge, das Internet of Things und die Analyse großer Datenmengen.

Zur digitalen Transformation gehören auch Innovationen wie etwa der 3D-Druck und das Building-Information-Modeling (BIM). BIM ist die digitale Darstellung eines Bauwerkes und seiner Funktionen auf der Basis fortlaufend aktualisierter Daten.

Viele ExpertInnen sind sich einig, dass durch die Digitalisierung das Betreiben von Bauwerken und Anlagen verbessert, energieeffizienter und kostengünstiger wird.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "TechnikerIn im Bergwesen", dem der Beruf "BergbautechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Die Universitäten und Fachhochschulen bieten Studiengänge aus dem Bereich Bautechnik, Bauingenieurwesen, Petroleum Engineering oder Montanmaschinenbau.

Zudem gibt es kombinierte Studienrichtungen wie z.B. "Bauingenieurwesen–Bauwirtschaft und Geotechnik" oder "Rohstoffgewinnung und Tunnelbau".

Universitätslehrgänge: Z.B. Sprengtechnik (BOKU und Montanuni), NATM Engineer (Info der Montanuniversität), International Mining Engineer (Montanuni).

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Universitäten und Fachhochschulen bieten regelmäßig Lehrgänge, Seminare und spezifische Fachvorträge an.

Relevante Qualifikationen: Erwerb eines Befähigungsscheines nach Sprenggesetz (SprengG), Teilnahme an Lehrgängen, Fachveranstaltungen und Seminaren zum Umgang Kalkulationsprogrammen sowie MS Projekt und AutoCAD, Grundfertigkeiten der Metallbearbeitung, Maschinenwartung, Verständnis für eingesetzte Techniken wie Hydraulik, Pneumatik, Elektronik und Bergbauabfallgesetz.

Aufstiegsmöglichkeiten bestehen zum Teil in den Bereichen Werksleitung, Betriebsorganisation oder im Projektmanagement. Daneben gibt es Funktionen im Entwicklungs- und Konstruktionsbereich, LeiterIn der technischen Abteilung, PrüfingenieurIn oder als AbnahmetechnikerIn.

Als LeiterIn sind sie mit der Auftragsakquise, Planung, Angebotserstellung, Baustellenorganisation und -überwachung sowie Abrechnung und Nachkalkulation zuständig.

AbsolventInnen können bei entsprechender Qualifikation und persönlicher Kompetenz als BetriebsingenieurIn in einem Mittel- oder Großbetrieb tätig sein, etwa als SicherheitsingenieurIn, VersuchsingenieurIn, in der Kontroll- und Abnahmetechnik (Genehmigung und Überprüfung von Anlagen und deren Betriebssicherheit), in der Unfallforschung und Unfallprävention.

Im Rahmen einer slbstständigen Tätigkeit können sie die Durchführung von internen Sicherheitsaudits, Führung und Begleitung von Projekten zur Verbesserung der Prozesse und Strukturen. Tätigkeiten (Ingenieurbüro) übernehmen.

Für alle Montanberufe und geotechnischen Berufe besteht nach mindestens dreijähriger Berufstätigkeit und erfolgreich abgelegter Ziviltechnikerprüfung die Möglichkeit zu selbstständigen Tätigkeit als ZiviltechnikerIn.

Die Fachverbände Bergbau-Stahl, Steine-Keramik, Mineralölindustrie informieren über die Möglichkeiten der selbstständigen Berufsausübung. Infos bietet z.B. die Website der Wirtschaftskammer Österreich WKO.

Tagesaktuelle Fassung der Gewerbeordnung im österr. Rechtsinformationssystem: RIS.

Infos über Befähigungsnachweise bei der Wirtschaftskammer Österr: WKO.

Liste der reglementierten Gewerbe: Bundesministerium: BMDW.

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