Start | SozialstatistikerIn

Tätigkeitsmerkmale

SozialstatistikerInnen sind häufig in der amtlichen Statistik beschäftigt. Sie erheben Daten über die Zusammensetzung der Gesellschaft und deren Veränderung in regionaler, sozioökonomischer und demografischer Hinsicht.

Sie erfassen und messen Daten zu gesellschaftlichen und ökosozialen Tatbeständen. Typische Untersuchungsgebiete sind die Sozialstrukturierung der Bevölkerung wie etwa Eheschließungen, Geburten oder Sterbefälle. Sie versuchen auch die Entwicklung der Haushalte zu erkennen und wie der Bedarf an Gütern in den nächsten Jahren sein wird.

Sie untersuchen auch die Lebens- und Arbeitsverhältnisse (z.B. Beschäftigung und Arbeitslosigkeit, Berufsausbildung) sowie die Einkommens- und Besitzverteilung. Aus dem Vergleich mehrerer Datenreihen und Zeitreihenanalysen versuchen StatistikerInnen Trends und Gesetzmäßigkeiten zu erkennen. Eine Zeitreihenanalyse ist die Gegenüberstellung von gleichartigen Erhebungen, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden.

Siehe auch die Berufe SozialarbeiterIn, SozialforscherIn und Human- und SozialökologIn.

Neben ausgezeichneten Kenntnissen in Mathematik und Statistik bedarf es

  • Freude an der Arbeit mit Zahlen
  • Interesse für Wirtschaft und Gesellschaft
  • Interesse für Mathematik und Statistik
  • Analytisches Denkvermögen
  • Offenes, freundliches Auftreten: Austausch mit den Auftraggebenden über Fragestellungen
  • Teamkompetenz: Organisation und Kommunikation im Team
  • Gute Englischkenntnisse

 

Der Beruf erfordert den Umgang mit Statistiktools, bekannte sind SAS und STATA.

Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen bei statistischen Ämtern des Bundes und der Länder (Agrarstatistik, Industriestatistik); bei Instituten der Markt- und Meinungsforschung; bei Banken, Versicherungen und in der Industrie, z.B. im Bereich Demografie, Psychometrie und Soziometrie.

SozialstatistikerInnen arbeten z.B. in Instituten, die sich mit Wahlforschung und Wahlstatistik,  Handelsstatistik sowie Wirtschaftsstatistik befassen.

Der erste Berufseinstieg erfolgt oft über ein Praktikum im Rahmen der Ausbildung. AbsolventInnen können als ProjektassistentIn oder als wissenschaftliche MitarbeiterIn tätig sein, indem sie bei der Organisation und Durchführung von Forschungsprojekten mitwirken. Später können sie als Junior ManagerIn für verschiedene Teilaufgaben eines Forschungsprojektes verantwortlich sein.

Sozial- und Wirtschaftsforschung wird in Österreich vor allem an Universitäten, von Seiten der Behörden, öffentlichen Körperschaften, Interessenvertretungen, gemeinnützigen Instituten (z.B. Ludwig Boltzmann Institute) betrieben.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "Data Scientist (m/w)", dem der Beruf "SozialstatistikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Methodenlehre und empirische Forschung wird in unterschiedlichen Studienrichtungen jeweils aus der Betrachtungsweise des jeweiligen Faches angeboten:

  • Soziologie
  • Statistik
  • Volkswirtschaft
  • Politikwissenschaft
  • Rechtswissenschaften
  • Wirtschaftswissenschaften
  • Marketing
  • Mathematik
  • Wirtschaftsmathematik
Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen vor allem bei Fachtagungen und Weiterbildungskursen. Bedarf besteht z.B. hinsichtlich neuer Methodiken, Fachenglisch und Präsentations- bzw. Darstellungstechniken.

Eine Zertifizierung im Projektmanagement ist in jedem Fall von Vorteil; hier gibt es neuere Methoden wie etwa “Agiles Projektmanagement".

Fachleute können ihre wissenschaftlichen Forschungskompetenzen im Bereich der Politikforschung, Arbeits- und Organisationsforschung (Zufriedenheit der MitarbeiterInnen, Analyse und Bewertung von Recruiting-Maßnahmen) oder Trendforschung einsetzen oder sich im Bereich Data Mining weiterbilden.

SozialstatistikerInnen können eine Position in der Forschung und Lehre an einer Universität oder Fachhochschule anstreben oder sich auf Forschungsbereiche und Sachgebiete spezialisieren.

An Forschungsinstituten bestehen Aufstiegsmöglichkeiten zur/zum Projekt- bzw. StudienleiterIn. SozialstatistikerInnen können etwa als GeschäftsführerIn eines Umfrageinstitutes oder einer Forschungsabteilung (z.B. Hochschule, Politik, Wirtschaft) tätig sein.

Eine freiberufliche bzw. selbstständige Tätigkeit kann ebenfalls angestrebt werden, etwa im Bereich Meinungsforschung oder als BeraterIn. Markt- und Meinungsforschung ist in Österreich ein freies (unreglementiertes) Gewerbe. Die Bundeseinheitliche Liste der freien Gewerbe ist bei der WKO oder beim Bundesministerium BMDW abrufbar.

Die selbstständige Ausübung des Berufs im Bereich Unternehmensberatung gehört zum sogenannten reglementierten Gewerbe und ist an gesetzlich geregelte Voraussetzungen gebunden. Siehe die aktuelle Unternehmensberatungs-Verordnung.

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