Start | BautechnikerIn - Sanierungstechnik

Tätigkeitsmerkmale

BauingenieurInnen für Sanierungstechnik beschäftigen sich mit der Erhaltung, Wiederherstellung und Erneuerung (Sanierung, Revitalisierung) alter Bausubstanz. Es kann sich um einzelne Objekte wie etwa Denkmäler oder Häuser oder um ganze Ensembles handeln.

Aufgabenbereiche sind der Umbau und die Adaptierung (Anpassung) von Bauwerken, auch in Bezug auf die Gebäudetechnik, Restaurierungsarbeiten, Baudiagnostik und Bauuntersuchungen, Denkmalschutz und -pflege sowie Dorf und Stadterneuerung.

Neben der Lösung bautechnischer Fragen erstellen BauingenieurInnen für Sanierungstechnik wirtschaftliche Konzepte für ein geplantes Sanierungsvorhaben. Dazu führen sie die Schadenanalyse durch und beraten über nötige Sanierungsmöglichkeiten. Sie erstellen entsprechende Sanierungspläne, wählen die geeignete Sanierungsmethode und informieren über Kosten und Fördermöglichkeiten.

Bei der thermischen Wohnhaussanierung übernehmen sie die sanierungstechnische Planung und Beratung. Im Fokus steht die Energieeffizienz und die Reduktion von Luftschadstoffen: Wärmedämmung von Außenwänden und Geschossdecken oder der Beseitigung von Wärmebrücken. Mit Wärmebildkameras (Thermografie) überprüfen sie die Isolierung von Häusern, spüren Risse in der Rohrleitung auf, prüfen Energieverteilungen und elektrische Anlagen.

Im Zuge von Altbausanierungen analysieren sie den Zustand des Gebäudes um nötige Sanierungsmaßnahmen festlegen zu können. Sie prüfen, ob die Fassade feucht oder trocken ist. Sie kontrollieren, ob Kastenfenster durch moderne Konstruktionen ersetzt werden sollen. Sie testen ob Dacheindeckung und Dämmung intakt sind und prüfen Rauchfänge auf Risse oder Putzschäden. Zudem Sie sorgen dafür, dass die Statik des Gebäudes überprüft und in die Berechnungen miteinbezogen wird.

Spezialisierungsmöglichkeiten sind z.B: Kanal- und Schachtsanierung; energetische Sanierung an Industriegebäuden und Hallendächern wo „kalte“ Hallen benötigt werden (Kühlhäuser, Brauereien, Produktionsstätten); Gutachtertätigkeiten bei Baumängeln oder Bauschäden an denkmalgeschützten Gebäuden.

Siehe auch die Berufsbilder Vermessungstechnik, Statik, Gebäudetechnik (Schule) und Baubiologie.

Wichtig ist ein naturwissenschaftlich-technisches Verständnis und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen sowie

  • Verantwortungsbewusstsein
  • Mathematisches Verständnis: Statische Berechnungen, Windlast usw.
  • Interesse an Physik: Thermik, Thermodynamik, Mechanik, Schall usw.
  • Problemlösungsfähigkeit und Kreativität: Individuelle Lösungen finden, abwiegen zwischen Kosten und Nutzen

 

Dieser Beruf erfordert üblicherweise Führungs- und Durchsetzungskompetenz.

BauingenieurInnen finden vor allem in Unternehmen des Baugewerbes, Architekturbüros, Ingenieurbüros und weiteren Ziviltechnikbüros, in Hoch- und Tiefbaubetrieben, in Konstruktionsbüros bei Planungsgesellschaften, in Planungsbüros der Industrie, in Bauämtern der Öffentlichen Bauträger, sowie als Selbstständige Beschäftigung. Facility ManagerInnen sind neben Produktions- und Dienstleistungsunternehmen auch bei Bauträgern, Architektur- und Bauingenieurbüros beschäftigt.

Aufgrund zahlreicher EU-Verordnungen und Neuregelungen in den Bereichen energieeffizientes, ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen, sowie intelligente Steuerungssysteme und umweltfreundliche Baustoffe entstehen zunehmend neue Ausbildungsmöglichkeiten, welche diese Schwerpunkte aufgreifen.

Dementsprechend steigen auch die Karrierechancen im gesamten Bauwesen, insbesonders in allen Bereichen, die innerhalb des Lebenszyklus eines Gebäudes bzw. Objektes eine Rolle spielen.

Ein aktuelles Thema ist die Energieberatung. Ein Haus erergetisch zu sanieren, ist tlw. ein sehr komplexes Problem. ExpertInnen beraten ihre KundInnen über Methoden und Materialien (z.B. Dämmkonzept in Bezug auf bauphysikalische Gegebenheiten), deren Wirksamkeit, Kosten, Nutzen und Fördermöglichkeiten.

Ebenso ein komplexes Problem, das sehr viele Gebäude (vor allem Wohnhäuser) betrifft ist der Schimmelpilzbefall. Schimmel stellt eine schnell wachsende Gefahr für Gebäude und deren Werterhaltung und vor allem für die Gesundheit der BewohnerInnen dar. Hier können Fachleute eine Spezialisierungsmöglichkeit anstreben. Sie analysieren Ursachen, informieren über die Wirkungen und schlagen nachhaltig wirksame Maßnahmen vor.

Grazer ForscherInnen entwickelten eine Sonde zum Umweltmonitoring an Kirchenwänden. Aus Sandstein gebaute Schlösser, Kirchen, Klöster und andere Kulturdenkmäler sind weltweit von Verwitterungsprozessen betroffen; diese gehen meist mit der Einwirkung von Feuchtigkeit im Wechsel mit eisiger Kälte und starker Trockenheit einher. Forscher an der Universität Graz haben eine handliche und günstige Feuchtesonde entwickelt.

Innovationen wie der 3D-Druck werden zunehmend in fast jeder Branche eingesetzt, sei es im Bauwesen, im Werkzeugbau oder in der Medizintechnik. Zur digitalen Transformation gehört auch das Building-Information-Modeling (BIM).

BIM ist die digitale Darstellung eines Bauwerkes und seiner Funktionen auf der Basis fortlaufend aktualisierter Daten. Viele ExpertInnen sind sich einig, dass durch die Digitalisierung das Betreiben von Bauwerken und Anlagen verbessert, energieeffizienter und kostengünstiger wird.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "BautechnikerIn", dem der Beruf "BautechnikerIn - Sanierungstechnik" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Von BautechnikerInnen in diesem Bereich wird üblicherweise das Grundstudium im Bereich Bauwesen oder Bautechnik erwartet - mit Spezialisierung auf dem Gebiet Sanierungstechnik bzw. Baurevitalisierung.

Universitätslehrgänge: Korrosions-Expert, Nachhaltigkeitsmanagement, Ressourcenmanagement und Verwertungstechnik.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung bieten Kurse, Fachtagungen und Lehrgänge. Relevante Bereiche sind z.B. Solararchitektur, Klimatechnik, Sanierungsmanagement, Konservierung und Restaurierung, Sandstrahltechnik, Rostschutz mit Leinöl, Werkstofftechnik, International Construction Law, Life Cycle Management-Bau, Building Science und Nachhaltiges Bauen.

Die FH Campus Wien bietet den berufsbegleitenden Studiengang Nachhaltiges Ressoucenmanagement.

Aufstiegsmöglichkeiten bestehen als BauleiterIn, AbteilungsleiterIn und je nach Qualifikation als VerkaufsleiterIn oder KonstruktionstechnikerIn und in Funktionen wie ProjektleiterIn, ProduktmanagerIn oder QualitätsmanagerIn.

BautechnikerInnen können selbstständig im Rahmen eines Gewerbes tätig sein. Es gibt das reglementierte Gewerbe (Beratende IngenieurIn) und das Rechtskraftgewerbe (BaumeisterIn).

Für AbsolventInnen bestimmter Studienrichtungen besteht die Möglichkeit zur selbstständigen Tätigkeit als ZiviltechnikerIn.

Im Falle der selbstständigen Berufsausübung (freiberuflich oder im Rahmen eines Gewerbes) ist diese bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und dem zuständigen Finanzamt zu melden.

Tagesaktuelle Fassung der Gewerbeordnung im österr. Rechtsinformationssystem: RIS.

Infos über Befähigungsnachweise bei der Wirtschaftskammer Österr: WKO.

Liste der reglementierten Gewerbe: Bundesministerium: BMDW.

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