Start | JuristIn (Rechtsinformatik)

Tätigkeitsmerkmale

RechtsinformatikerInnen finden spezifische Aufgabenfelder, wo es um den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien und Datenübermittlung geht.

Fachleute befassen sich hier mit Planung, Entwicklung und Betrieb juristischer Informationssysteme (z.B. Rechtsinformations-, Kanzleiverwaltungs-, Kollaborationssysteme) sowie Entscheidungsunterstützungssysteme in der Wirtschaft, Medizin und Industrie. Sie übernehmen auch die Erstellung, Wartung und den Betrieb von Rechtsdatenbanken.

Rechtsinformatik schließt das IT-Recht mit ein, welches sich mit der juristischen Bewertung IT-bezogener Sachverhalte beschäftigt. RechtsinformatikerInnen setzen sich mit EDV/IT-rechtlichen Problemen und Projekten auseinander. Arbeitsfelder sind z.B.

  • Internetrecht, IT-Recht und Compliance
  • Telekommunikation
  • Cloud-Computing, Datenschutz und Datensicherheit
  • E-Government (elektronische Verwaltung)
  • E-Commerce (elektronischer Geschäftsverkehr), EDV-Vertragsrecht
  • Smart Energy, Smart Meter
  • Anwendungen im Bereich „künstliche Intelligenz“
  • Rechtsfragen autonomer Systeme, Avatar-Roboter und Drohnen
  • Telekommunikation, Telemedizin und Industrie 4.0-Anwendungen
  • Geistiges Eigentum, insbesondere Urheberrecht (Patent-, Musik-, Bildrecht)
  • u.v.a.

 

Siehe auch den Beruf Rechtsanwalt/Rechtsanwältin.

Im Beruf sind gute Englischkenntnisse von Vorteil. Fähigkeit zu abstraktem Denken.

  • Verantwortungsbewusstsein
  • Souveränes Auftreten und Kommunikationsstärke
  • Strukturierte und zielorientierte Arbeitsweise
  • Gute Allgemeinbildung
  • Hohe Aufnahme- und Merkfähigkeit (hohe Lesekapazität)
  • Entscheidungssicherheit
  • Psychische Stabilität und Belastbarkeit

 

Formale Voraussetzungen für die Ausübung juristischer Kernberufe sind z.B:

  • Österreichische Staatsbürgerschaft (Beruf gehört zum Kernbereich der staatlichen Hoheitsverwaltung)

Der Anwaltsberuf kann unter bestimmten Voraussetzungen auch von Personen mit der Staatsangehörigkeit eines anderen Mitgliedstaats der Europäischen Union oder des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder der Schweiz ausgeübt werden.

  • Volle Handlungsfähigkeit
  • Uneingeschränkte persönliche und fachliche Eignung
  • Erforderliche sozialen Fähigkeiten für die mit der Ausübung des Amtes verbundenen Aufgaben

 

RechtsinformatikerInnen finden Tätigkeiten, wo es um den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien geht bzw. um die Anwendung von Instrumenten der Informatik und der Automatisierung, z.B. Kanzleiverwaltungssysteme, Rechtsinformationssysteme, Entscheidungsunterstützungssysteme, Expertensysteme, Anwendungen der Künstlichen Intelligenz.

Es eröffnen sich auch Karrierechancen in internationalen Kanzleien und Steuerberatungen, Versicherungen sowie im Consultingbereich. Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen zusätzlich in Form von wissenschaftlicher Tätigkeit an Universitäten.

Geforscht wird unter anderem an Lösungen für verschlüsselte Dokumente, die ein gleichzeitiges Editieren (Bearbeiten) ermöglicht. Die Verschlüsselung ist nämlich derzeit beim kollaborativen Bearbeiten nicht sinnvoll durchführbar, da moderne Verschlüsselungsverfahren hier zu einer riesigen Datenmenge führen würden (Stand: 2019).

Auch bei der Datenübermittlung durch intelligente Stromzähler (Smart Meter) sind rechtliche Fragen zu klären. Ebenso beim Einsatz von Robotern und Drohnen mit eingebauter Videokamera oder beim digitalen Datenaustausch im Rahmen automatisierter Systeme, Patientendaten beim Einsatz elektronischer Assistenzsysteme oder in Gesundheitsakten und Anwendungen der Industrie 4.0.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "JuristIn", dem der Beruf "JuristIn (Rechtsinformatik)" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Voraussetzung für die Zulassung zu den juristischen Kernberufen (NotarIn, RichterIn, Rechtsanwalt/-anwältin, Staatsanwältin/-anwalt) ist ein abgeschlossenes entsprechendes Diplom- oder Masterstudium an einer Universität in Österreich:

Uni: Rechtswissenschaften (Fakultäten in Wien, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck); Jus an der Sigmund-Freud-Privatuniversität (Spezialisierung: Privatrechte Rechtsgestaltung oder Hoheitliche Schutzgewähr). Das Studium Wirtschaftsrecht als Bachelor/Masterstudium an der WU Wien (LL.M.) erfüllt ebenfalls die Voraussetzungen für das Ergreifen der juristischen Kernberufe.

Nach dem abgeschlossenen Studium folgt die Gerichtspraxis und danach die spezifische Berufsausbildung, die für die einzelnen Rechtsberufe unterschiedlich gestaltet ist.

Weitere Studiengänge:

Wirtschaftsrecht, Recht und Wirtschaft, Wirtschaft & Recht.
FH: International Business & Law; Management & Recht.

Die Broschüre Rechtsberufe in Überblick kann in ihrer jährlich aktualisierten Form kostenlos als pdf auf der Website des Bundesministeriums für Justiz abgerufen werden.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten werden in Form von Vorträgen, Seminaren und Tagungen angeboten. Zudem gibt es postgraduale Lehrgänge bzw. Universitätslehrgänge.

Masterprogramme zur weiteren Spezialisierung
Z.B. Computer- und IT-Recht, Recht und Wirtschaft für TechnikerInnen, Patentrecht, Medizinrecht, Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht Bank- und Kapitalmarktrecht, Master of Laws im Versicherungsrecht.

Nähere Infos bieten die AnsprechpartnerInnen der Fachhochschulen und Universitäten!

Je nach Interesse und Qualifikation kann eine Funktion z.B. als Compliance-ManagerIn, BeauftragteR für Cybercrime oder Cybermobbing angestrebt werden.

Auch die Themen Hochfrequenzhandel (High-Frequency Trading), Blitzhandel (Flash Order), Binäres Trading oder Kryptowährung (z.B. Bitcoins) eröffnen berufliche Aufgaben.

Fachleute werden in diesen Bereichen benötigt, um spezifischen Risiken, wie Marktmanipulationen und illegalen Praktiken (z.B. Frontrunning) aus Sicht der Informatik - vereint mit rechtliche Aspekten - entgegen zu wirken.

Letztendlich werden sich JuristInnen, Börsenaufsichtsräte und Compliance-Beauftragte gemeinsam mit InformatikerInnen mit dem Thema auseinandersetzten müssen. Dies setzt allerdings neben einer fundierten Ausbildung, Berufserfahrung und interdisziplinäre Kompetenz im jeweiligen Fachgebiet (Informatik, Recht) sowie eine entsprechende Spezialisierung voraus.

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