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Tätigkeitsmerkmale

DiplomatInnen repräsentieren ihr Heimatland im Ausland und fördern mit ihrer Arbeit die internationalen Beziehungen. Ihre Aufgabenbereiche sind überaus vielseitig und umfassen z.B. die Vertretung politischer und wirtschaftlicher Interessen ihres Landes gegenüber anderen Staaten. Dazu führen sie mit deren VertreterInnen Gespräche über Themen wie Handelsabkommen, Sicherheit, Klimaschutz oder Menschenrechte. Sie pflegen bilaterale und multinationale Kontakte zu ausländischen RegierungsvertreterInnen sowie Organisationen und unterstützen Kooperationen in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft.

Zudem beobachten DiplomatInnen die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen jenes Landes, in dem sie tätig sind, und verfassen Berichte, die ihrer Heimatregierung als Grundlage für politische Entscheidungen dienen. DiplomatInnen übernehmen auch konsularische Aufgaben: So helfen sie Landsleuten beispielsweise bei rechtlichen Problemen, etwa bei Aufenthaltsgenehmigungen.

DiplomatInnen sind auch im Krisenmanagement tätig und arbeiten daran, in Konflikt- und Gefahrengebieten diplomatische Lösungen zu finden. Sie unterstützen Landsleute im Ausland im Falle von politischen Unruhen, Naturkatastrophen oder anderen Notfällen, wobei sie auch deren Evakuierung organisieren. DiplomatInnen fördern weiters das Image ihres Heimatlandes im Ausland, etwa durch kulturelle Veranstaltungen oder Medienarbeit, und nehmen an Konferenzen und internationalen Treffen teil.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Interessen des Heimatlandes repräsentieren
  • Verhandlungen und Gespräche zu unterschiedlichen Themen führen
  • Kontakte zu ausländischen RegierungsvertreterInnen pflegen
  • Entwicklungen im Gastland beobachten
  • Berichte für die Heimatregierung verfassen
  • Konsularische Aufgaben übernehmen
  • Diplomatische Lösungen in Krisensituationen finden
  • An internationalen Konferenzen und Treffen teilnehmen
  • Fremdsprachenkenntnisse
  • Freude am Kontakt mit Menschen 
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Konfliktfähigkeit
  • Organisationstalent
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Reisebereitschaft
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Überzeugungsfähigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Institutionen: 

  • Botschaften
  • Konsulate
  • Ministerien, insbesondere Außenministerium
  • Internationale Organisationen, z.B. Vereinte Nationen (UNO), Europäische Union (EU)
  • Kulturelle Vertretungen, z.B. Kulturinstitute im Ausland
  • Wirtschaftliche Vertretungen, z.B. Handelskammern im Ausland

Globale Konflikte und Herausforderungen, wie z.B. Kriege, Migration und Klimawandel, verstärken die Bedeutung diplomatischer Beziehungen und können die Nachfrage nach DiplomatInnen erhöhen. Dem steht gegenüber, dass viele Länder, so auch Österreich, nur eine begrenzte Anzahl an diplomatischen Stellen zur Verfügung haben. So hängt die Zahl der Neueinstellungen von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa dem Budget des Außenministeriums und internationalen Entwicklungen.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "VerwaltungsmanagerIn", dem der Beruf "DiplomatIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Für die Ausbildung zum/zur DiplomatIn bedarf es der Aufnahme in den höheren auswärtigen Dienst (diplomatische Laufbahn) des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten. Die Voraussetzung dafür ist zunächst ein abgeschlossenes Masterstudium an einer Universität oder Fachhochschule, z.B. in den Bereichen Rechts-, Wirtschafts-, Sozial-, Technik- oder Politikwissenschaften. Für Personen mit Bachelorabschluss ist der Diplomlehrgang an der Diplomatischen Akademie Wien bzw. ein vergleichbarer Lehrgang an einer anderen Institution verpflichtend.

Für die Aufnahme in den höheren auswärtigen Dienst ist anschließend ein gesetzlich vorgeschriebenes, mehrstufiges Auswahlverfahren zu absolvieren, das einmal im Jahr stattfindet. Darauf folgt die 14 Monate dauernde interne Ausbildung (Vorbereitungsdienst) beim Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten.

Weitere Informationen zu Karrieremöglichkeiten im auswärtigen Dienst finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten.

Voraussetzung für ein Bachelorstudium ist die Hochschulreife, die entweder durch eine erfolgreich abgeschlossene Matura, eine Studienberechtigungsprüfung oder eine Berufsreifeprüfung erlangt werden kann. An Fachhochschulen ist es teilweise auch Personen ohne Hochschulreife möglich, ein Studium zu beginnen, sofern sie über eine einschlägige berufliche Qualifikation verfügen und Zusatzprüfungen in bestimmten Fächern ablegen. Im Rahmen von aufbauenden Masterstudien werden die Kompetenzen im jeweiligen Fachgebiet nochmals vertieft, spezialisiert und erweitert.

 

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen insbesondere an Universitäten, z.B. in Form von Lehrgängen in Bereichen wie europäisches und internationales Recht, Friedensforschung und Fremdsprachen. Zudem bietet die Diplomatische Akademie Wien das MSc-Programm Environmental Technology & International Affairs (ETIA) in Kooperation mit der TU Wien sowie das MSc-Programm Digital International Affairs (DIA) in Kooperation mit der Universität Innsbruck an.

Im höheren auswärtigen Dienst bestehen Aufstiegsmöglichkeiten als Attachées, Gesandte oder BotschafterInnen. Zudem können sich DiplomatInnen zu AbteilungsleiterInnen sowie zu Sonderbeauftragten weiterentwickeln.

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