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Tätigkeitsmerkmale

Österreichs DiplomatInnen sind ausschließlich im Höheren auswärtigen Dienst beim Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres beschäftigt.

Sie bestimmen wesentlich die Beziehungen Österreichs zu anderen Staaten sowie zu internationalen Organisationen mit, etwa für die UNO und die OSCE*. Sie sollen die nationalen Interessen im jeweiligen Gastland sowie in den internationalen Organisationen, in denen Österreich Mitglied ist, nach den Regeln des Völkerrechts durchsetzen. Eine wichtige Aufgabe ist es daher, politische Ereignisse und Entwicklungen zu verfolgen sowie Beobachtungen und Einschätzungen entsprechend zu kommunizieren.

Zu den Aufgabenbereichen von DiplomatInnen zählen unter anderem: Administration von Auslandsmissionen und Krisenkonferenzen, Treffen mit VertreterInnen des nationalen Menschenrechtskomitees sowie die Recherche und Analyse von Informationen. Ihre Berichte und Einschätzungen dienen auch als Grundlage zur Planung neuer Missionen.

Weitere Aufgaben sind Rechts- und Konsulartätigkeiten (Staatsbürgerschaftsangelegenheiten, Pass-, Sichtvermerks- und Aufenthaltswesen), Schutzmachtfunktionen, Politikkoordinierung, Public Diplomacy (Öffentlichkeitsarbeit) und Eigenwerbung für den Heimatstaat.

Diesen Tätigkeiten gehen DiplomatInnen entweder in der Zentrale in Österreich oder an einem ausländischen Dienstort nach. Im Laufe der beruflichen Karriere wechseln DiplomatInnen neben dem Dienstort auch oftmals den Tätigkeitsbereich.

GeneralistInnen, die sich je nach Bedarf unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen (z.B. Handelsfragen, Rechtsfragen, politische Analysen) widmen, sind genauso gefragt wie SpezialistInnen z.B. in völkerrechtlichen Fragen.

Siehe auch die Berufe DolmetscherIn und ÜbersetzerIn.

 

*OSCE - Organization for Security and Co-operation in Europe: Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa.

*UNO – United Nations Organization: Die Vereinten Nationen.

  • Gutes Auftreten
  • Österreichische Staatsbürgerschaft
  • Unbescholtenheit
  • Fremdsprachenkenntnisse: Englisch- und Französischkenntnisse und die Bereitschaft weitere Fremdsprachen zu lernen)
  • Bereitschaft zu Dienstreisen: Häufiger Wechsel zwischen In- und Ausland

Dienstgebende für DiplomatInnen ist das Außenministerium, von dessen MitarbeiterInnen rund 500 im Auswärtigen Dienst stehen und an den über 100 Vertretungsbehörden (Botschaften, ständige Vertretungen bei internationalen Organisationen, Generalkonsulate, Kulturinstitute) im Ausland tätig sind.

Das Ministerium gliedert sich in verschiedene Sektionen: Zentrale Angelegenheiten (I), Politische Sektion (II), Integrations- und wirtschaftspolitische Angelegenheiten; Koordination in Angelegenheiten der Europäischen Union (III), Rechts- und Konsularsektion (IV), Kulturpolitische Sektion (V), Administrative Angelegenheiten, Infrastruktur (VI) und Entwicklungszusammenarbeit sowie Kooperation mit den Mittel- und Osteuropäischen Staaten; Koordination der internationalen Entwicklungspolitik (VII).

AbsolventInnen können Aufgaben im Rahmen von Tätigkeiten bei Regierungen, Forschungsinstituten und zivilgesellschaftlichen Organisationen übernehmen. Der Aufgabenbereich umfasst neben diplomatischen Tätigkeiten Menschenrechtsarbeit, Mediation, Beratung und Forschung.

Je nach Interesse und (Zusatz)Qualifikation kann eine Position im Bereich Menschenrechte angestrebt werden. Internationale Organisationen, Entwicklungsagenturen, transnationale Unternehmen, NGOs und Staaten, haben Interesse an Fachkräften im Bereich Menschenrechte. MenschenrechtsexpertIn ist ein relativ neuer Beruf.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "VerwaltungsmanagerIn", dem der Beruf "DiplomatIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Vor der Ausbildung ist es ratsam, eine entsprechende Beratung seitens der AnsprechpartnerInnen der Hochschulen einzuholen, ob der jeweilige Studiengang (Fachrichtung sowie akademischer Grad) als Voraussetzung für den Berufseinstieg anerkannt wird!

Sofern ein anderes Studium absolviert wurde, ist zusätzlich die erfolgreiche Absolvierung der Diplomatischen Akademie oder einer vergleichbaren ausländischen postuniversitären Lehranstalt erforderlich (z.B. Johns-Hopkins-University Bologna, Collège d’Europe in Brügge).

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Es werden verwaltungsinterne Lehrgänge und Seminare angeboten, etwa in den Bereichen Kultur, Presse, Wirtschaft, Entwicklungszusammenarbeit, Soziologie, Rechtswissenschaften, Geschichte, Politikwissenschaften und Internationale Beziehungen.

Ergänzende Lehrgänge für den diplomatischen Bereich sind beispielsweise die Universitätslehrgänge EURO-Jus (AkademischeR Europarechtsexperte/-in), Master in European Integration and South East European Law, EURAS M.E.S. – European Advanced Studies, M.A.I.S. Programme sowie die Post Graduate Lehrgänge universitären Charakters für Europarecht und AkademischeR Europarechtsexperte/-in Master of Laws.

Die Aufnahme in den Höheren auswärtigen Dienst des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres erfolgt aufgrund eines einmal jährlich stattfindenden Auswahlverfahrens (schriftliche und mündliche Prüfung, medizinische Untersuchung, psychologischer Test). Nach der Aufnahme ist eine zweijährige Grundausbildung zu absolvieren sowie die Diplomatenprüfung abzulegen.

Mit einer Karriere als DiplomatIn ist eine Spezialisierung auf einen bestimmten (eingeschränkten) Fachbereich grundsätzlich nicht vorgesehen, weil DiplomatInnen möglichst viele Themen kennen und beherrschen müssen.

Es gibt jedoch einzelne Bereiche, in denen die Entfaltung spezieller Kenntnisse sinnvoll ist, wie etwa die Verhandlung auf den Wirtschaftssektor in einer Fremdsprache oder bei der Thematisierung der Grundfreiheiten, des Behinderungs-, Diskriminierungsverbotes etc.

Um kulturbedingten Missverständnissen bei Verhandlungen z.B. mit asiatischen PartnerInnen entgegenzuwirken, ist es zudem wichtig, interkulturelle Trainings zu absolvieren um entsprechende Auftritte zu professionieren. In solchen oder ähnlichen Bereichen kann auch eine Beratungstätigkeit für international tätige Unternehmen oder an Hochschulen angestrebt werden.

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