Start | PharmazeutIn - Schwerpunkt Pharmazeutische Chemie

Tätigkeitsmerkmale

Die Pharmazeutische Chemie ist ein stark durch die organische Chemie geprägtes Teilgebiet der Pharmazie und der Pharmaforschung, den Wissenschaften von den Arzneimitteln.

PharmazeutInnen in der pharmazeutischen Chemie bzw. Arzneimittelanalyse befassen sich mit der Gewinnung und Herstellung, den chemischen und physikalischen Eigenschaften, der Analyse und Qualitätskontrolle, Wirkungen und Wirkungsveränderungen aber auch mit der Handhabung und Lagerung von überwiegend synthetisch hergestellten Arzneimitteln.

Dazu sind sowohl umfangreiche Kenntnisse im Bereich der Analysemethoden als auch über Struktur und Konfiguration der Arzneimittel erforderlich.

Siehe auch die Berufsbilder Chemie, BiomedizinischeR Analytik, Pharmakologie - Drug Safety und Biotechnologie.

Siehe auch:

Im Beruf sind betriebswirtschaftliche Kenntnisse und soziale Kompetenzen und Beratungskompetenz nötig.

  • Analytisches Denkvermögen
  • Kommunikationskompetenz
  • Wochenendarbeit, Nachtarbeit
  • Sorgfalt
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Technisches Verständnis: Handhabung von Apparaten
  • Umgang mit verschiedenen Stoffen: Anmixen von Tinkturen
  • Gutes Sehvermögen und Geruchsvermögen

 

Dieser Beruf unterliegt der regelmäßigen Fortbildungspflicht!

Möglichkeiten zu Forschung und Entwicklung bestehen an Universitäten, wissenschaftlichen Instituten und bei großen Pharmakonzernen.

Weitere Tätigkeitsfelder sind der Pharmagroßhandel, diverse Behörden (z.B. AGES, EMA) und das Bundesheer. Es kann auch eine Spezialisierung als Drug Safety Specialist angestrebt werden. Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung ist, je nach Qualifikation im Rahmen der folgenden Rechtskraftgewerbe möglich:

  • Herstellung von Arzneimitteln und Giften und Großhandel mit Arzneimitteln und Giften, BGBl. II Nr. 128/2003, Chemische Laboratorien, BGBl. II Nr. 36/2003 (aktuelle Novelle).

 

Die meisten AbsolventInnen eines Pharmaziestudiums (Österreich) arbeiten nach dem Studium in einer öffentlichen Apotheke. Erst der Masterabschluss in Pharmazie berechtigt zur Arbeit in einer Apotheke! In der pharmazeutischen Industrie arbeiten PharmazeutInnen vor allem in den Bereichen Qualitätskontrolle, Forschung, Marketing und im mittleren bis höheren Management. Weitere Tätigkeitsfelder sind der Pharmagroßhandel, diverse Behörden (z.B. AGES, EMA) und das Bundesheer.

Für die Ausübung des Berufes der Apothekerin und des Apothekers in Österreich ist eine allgemeine Berufsberechtigung erforderlich, die von der österreichischen Apothekerkammer erteilt wird (www.apotheker.or.at).

Karriereaussichten bieten auch Großhandelsbetriebe, die mit pharmazeutischen Produkten handeln.

Nach mehrjähriger (etwa fünf Jahre) Erfahrung in der pharmazeutischen Industrie, davon zumindest zwei Jahre im Pharmakovigilanz-Bereich, können Pharmakologen und Pharmakologinnen als Clinical Trials Specialists im Bereich der klinischen Forschung arbeiten. Sie unterstützen die Organisation und Durchführung von klinischen Studien gemäß den geltenden Richtlinien und Gesetzen.

Pharmakovigilanz ist ein Oberbegriff für alle Aktivitäten, die mit der Überwachung der Sicherheit von Arzneimitteln in Verbindung stehen oder der Erkennung und Abwehr von Arzneimittelrisiken in der klinischen Prüfung, insbesondere auch nach Markteinführung (sogenannte Phase-IV-Studien), dienen.

Clinical Trial Specialists sind z.B. für die Bearbeitung der Studiendaten zuständig. Clinical Research Associate sind sie für die Betreuung und Kontrolle der Prüfzentren und die Kommunikation mit Prüfärzten und Ihren Teams zuständig (Monitoring).

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "PharmazeutIn", dem der Beruf "PharmazeutIn - Schwerpunkt Pharmazeutische Chemie" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Die Universitäten und Fachhochschulen bieten einschlägige und interdisziplinäre Studienrichtungen, z.B. Medizinische und pharmazeutische Biotechnologie, Biotechnische Verfahren, Pharmazeutische Wissenschaften, Chemical and Pharmaceutical Engineering.

Der Masterabschluss in Pharmazie berechtigt zur Arbeit in einer Apotheke.

Anmerkung: Fachhochschul-AbsolventInnen mit pharmazeutischem Wissen sind dem Mag.pharm. bei der Arbeit in der Apotheke nicht gleichgestellt und daher hauptsächlich in pharmazeutischen und Biotechnologie-Unternehmen, in der Forschung und im Labor tätig (Stand 2020).

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Es besteht ein umfangreiches Angebot an Fort- und Weiterbildungskursen, Seminaren und Universitätslehrgängen. Berufsrelevante Themen sind z.B.:

  • Toxikologie
  • Pharmazeutisches Qualitätsmanagement und integriertes Risikomanagement
  • Risikomanagement und Wirkstoffchemie
  • Produktmanagement
  • Bioinformatik
  • Drug Safety
  • Arzneimittelanalyse

 

Außerdem besteht für diesen Beruf regelmäßige gesetzlich geregelte Fortbildungspflicht! Tagesaktuelle Infos bietet die Österreichische Apothekenkammer: apotheker.at.

Zunehmend entstehen Lehrgänge im Bereich Biobanking, die entsprechendes Wissen für die Umsetzung von Biobanken vermitteln sollen (z.B. an der MedUni Graz). Infos bietet die Österreichische Apothekenkammer: apotheker.at. Infos des Postgraduate Centers der Uni Wien-Direktlink.

PharmazeutInnen können die Leitung in einer Apotheke bzw. Krankenhausapotheke übernehmen. Sie können als Filialleiterin, z.B. einer Drogeriekette, tätig sein oder sich mit Weiterbildungslehrgängen auf weitere berufliche Tätigkeiten spezialisieren. In der Pharmazeutischen Industrie können sie als QualitätsbeauftragteR arbeiten oder eine Position als RisikomanagerIn anstreben, dazu gibt es entsprechende Zertifizierungskurse und Lehrgänge.

Mit der Übernahme oder Gründung einer Apotheke bietet der Beruf auch die Möglichkeit zur Selbstständigkeit.

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