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Tätigkeitsmerkmale

Dokumentare/DokumentarInnen sind überwiegend als wissenschaftliche MitarbeiterInnen tätig. Das Berufsbild ist vielfältig. Es gibt z.B. MediendokumentarInnen (Redaktion, Journalismus) technische, medizinische und wissenschaftliche DokumentarInnen.

DokumentarInnen haben ähnliche Aufgaben wie ArchivarInnen und BibliothekarInnen. Sie nutzen den "Rohstoff" Daten und bringen Ordnung in die zunehmende Flut der Informationen. Neben der inhaltlichen Erschließung (Sacherschließung) sorgen sie für die Nutzung von Informationen innerhalb von Informations- und Dokumentationssystemen.

Für das Wiederfinden (Retrieval) von Inhalten strukturieren sie das Vokabular, klassifizieren Begriffe und bringen diese in eine Beziehung. DokumentarInnen beherrschen natürliche und künstliche Dokumentationssprachen; Beispiele sind Klassifikationen (Systematiken), Thesauri, Schlagwortlisten und semantische Netze.

DokumentarInnen erstellen oft auch Fachpublikationen, Bedarfsanalysen und firmeninterne Wissensdatenbanken. Manchmal gehört auch die eigenständige Übersetzung von Gebrauchsanweisungen und Benutzerhandbüchern zu ihrem Tätigkeitsbereich.

Im Gegensatz zu ArchivarInnen, die primär Dokumente bzw. Informationsmaterialien sammeln, bearbeiten DokumentarInnen diese weiter. Mit dem wissenschaftlichen Management von Informationsprozessen befassen sich BibliothekarInnen.

Spezialisierungen sind in verschiedenen Bereichen möglich, z.B. als Medizin-DokumentarIn oder EU-DokumentarIn.

Häufig ist spezifisches Fachwissen nötig, je nachdem, in welchem Bereich eine dokumentarische Tätigkeit angestrebt wird. Es kann sich um fachbezogene, historische oder moderne Themen handeln. Dokumentiert werden auch Patientenakte, Rezepturen, Patente und Unternehmensdokumente.

  • Freude am Suchen, Finden und Ordnen von Information
  • Interesse an Informatik
  • Strukturiertes Arbeiten
  • Gute Allgemeinbildung (breites Allgemeinwissen)
  • Gutes mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen
  • Gute Englischkenntnisse

 

 

Je nachspezifischer Ausrichtung arbeiten DokumentarInnen in Unternehmen und Institutionen der verschiedensten Branchen: Bei Verlagen, Behörden, Presseagenturen, Forschungseinrichtungen, Parteien, Museen, Parlamenten oder im Gesundheitswesen.

  • Politik und öffentliche Verwaltung: Recherche von Informationen, Zusammenfassen der Ergebnisse in einer Bewertung
  • Rechtswissenschaften: Unterlagen zu einer bestimmten juristischen Frage vorbereiten
  • Medizinischer Bereich: Kontrolle und Zusammenfassung der Daten aus Studien- und Forschungsarbeiten
  • Medienunternehmen (Verlage, Fernsehen Radio): Betreuen der Archivierung aller gesendeten und spezifischen Informationen
  • Recht und Finance: Dokumentation von Marktanalysen oder juristischen Entscheidungen
  • Technik und Produktion: Beschreiben der Produktionsprozesse, z.B. Texte für Patente, Gebrauchsanweisungen

 

Als InformationsspezialistInnen können sich DokumentarInnen in unterschiedlichsen Bereichen am Informationssektor etablieren. Aufgrund ihrer Kenntnisse über Techniken der Datenstrukturierung, Datenverarbeitung und der statistischen Datenanalyse bestehen Aussichten grundsätzlich auch im Bereich der Medienproduktion, bei der Betreuung von Medienarchiven und in der statistischen Datenanalyse.

Berufliche Chancen bestehen auch im Kultur- oder Wissenschaftsjournalismus, bei Auktionshäusern und in Wirtschaftsunternehmen, etwa im Bereich Data Mining.

Die Zahl der Unternehmen die Data Mining-Verfahren nutzen ist tendenziell stark steigend. Daten werden allgemein als „Öl der Zukunft“ bezeichnet (vgl. Die Datenspinne Google, Facebook, Alibaba & Co – Fluch oder Segen? URL: www.schule.at).

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "ArchivarIn und DokumentarIn", dem der Beruf "DokumentarIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Dokumentation ist Teil der Informationswissenschaft bzw. Bibliothekswissenschaft.

  • Die FH Burgenland bietet den Studiengang Information Medien & Kommunikation mit der Vertiefung Bibliotheks- und Dokumentationsmanagement
  • Die Universität Wien bietet den Universitätslehrgang Library and Information Studies (in Kooperation mit der Österreichischen Nationalbibliothek)

 

DokumentarInnen verfügen oft über ein Studium aus dem Bereich Informationswissenschaften bzw. Wirtschaftsinformatik. Sie können jedoch auch aus einem spezifischen technischen, künstlerischen oder anderem Fachbereich kommen und mit einer entsprechendem Zusatzqualifikation in der Dokumentation (z.B. als Medizinische oder Technische DokumentarIn) tätig sein.

Manchmal wird in Stellenausschreibungen eine Ausbildung als TechnischeR RedakteurIn bzw. Technical Writer vorausgesetzt.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten Lehrgänge und Kurse, meist in Verknüpfung mit Bereichen aus der Betriebswirtschaft, z.B. Geschäftsprozessmanagement, Wissensmanagement oder Strategisches Informationsmanagement.

Relevant sind auch Kenntnisse in den Bereichen: Redaktionsmanagement, Technische Kommunikation, Informationsrecht und Rechtsinformation, im kaufmännischen Bereich. Themen sind auch barrierefreies Webdesign und E-Learning (AutorIn).

Infos über spezifische Weiterbildungen und Stellenangebote für DokumentarInnen bietet z.B. auch die Deutsche Gesellschaft für Information und Wissen: DGI (vormals Deutsche Gesellschaft für Dokumentation).

Aufstiegsmöglichkeiten bestehen zum Teil in leitenden Funktionen, z.B. in Archiven, im Bibliotheks-, Dokumentations- und Informationswesen. Für solche Positionen sind neben Berufserfahrung auch Managementqualitäten erforderlich. Engagierte Fachleute können eine Position als WissensmanagerIn oder DatenanalystIn anstreben.

Zudem besteht die Möglichkeit der selbständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn) im Handelsgewerbe oder in der Unternehmensberatung und -organisation. Nähere Infos bietet z.B. Wirtschaftskammer Österreich WKO.

Für AbsolventInnen bestimmter Studienrichtungen besteht die Möglichkeit zur selbstständigen Tätigkeit als ZiviltechnikerIn.

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