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Tätigkeitsmerkmale

Dirigieren umfasst das gesamte Gebiet der Musikleitung im vokalen bzw. instrumentalen Bereich. Das beinhaltet die selbständige Analyse und Interpretation von Musik auf der Basis der Musiktheorie. Dazu sind auch umfassende Kenntnisse der Stilkunde und der Aufführungspraxis sogenannter Alter und Neuer Musik nötig.

DirigentInnen setzen sich mit dem Aufführungsstück auseinander und bestimmen die Interpretations- und Aufführungsweise. Das umfasst unter anderem das studieren der Partitur (Niederschrift einer Komposition) und die Entwicklung von Ideen für die Interpretation. Ebenso das Setzen bestimmter musikalischer Akzente und die Positionierung des Ensembles auf der Bühne.

Die Öffentlichkeitsarbeit, wie etwa Interviews mit JournalistInnen, gehört zu den erweiterten Tätigkeiten der DirigentInnen. Der Kontakt zu den Medien dient einerseits der Eigenwerbung, andererseits um für die Aufführung zu werben.

DirigentInnen verfügen über Führungs und Managementqualitäten, die einen universalen Einsatz in allen fachspezifischen Berufsgattungen ermöglichen. Sie übernehmen die, bis zur Aufführung eines Musikwerkes nötigen Vorbereitungsphasen und passen den für die Aufführung vorgesehenen Raum an die aufführungsrelevante Situation an: Vor allem in Bezug auf Akustik, Beschaffenheit und Besetzung des verfügbaren Ensembles.

Weiters setzen sie sich kritisch mit philologischen Problemstellungen, wie etwa Lesarten und Quellenevaluation auseinander. Das heißt, sie suchen Recherchequellen (z.B. Datenbanken, Sammlungen, Literatur) und prüfen diese auf Eignung und Echtheit.

Siehe auch den Beruf KorrepetitorIn.

Freude an Musik, musikalische Begabung und künstlerischer Gestaltungswille, Gespür für Rhythmus und ein einwandfreies Gehör sowie Kommunikationsbereitschaft, Empathievermögen, gutes Auftreten. Im Beruf ist oft Durchsetzungsvermögen sowie Führungskompetenz gefragt.

Allgemein ist Mobilitätsbereitschaft sowie regelmäßige Nachtarbeit notwendig – viele persönliche Kontakte, etwa zu IntendantInnen, werden abends nach einer Aufführung geknüpft.

Dazu gehört auch große Flexibilität bzw. Anpassungsfähigkeit, denn der Konzertbetrieb – speziell im Bereich der E-Musik* – ist extrem hierarchisch strukturiert.

Eine publikumswirksame Performance (wie z.B. die dramaturgische Selbstinszenierung Herbert von Karajans) kann wichtig für den Erfolg von DirigentInnen sein.

*E-Musik: Allgemeiner Begriff für Ernste Musik - im Gegensatz zu U-Musik (Unterhaltungsmusik).

DirigentInnen sind meistens freiberuflich tätig oder arbeiten an Musikhochschulen und Musikakademien, an Opernhäusern, in Theaterbetrieben, Symphonieorchester, Ballettensembles. Sie arbeiten für Chöre, Kapellen, Veranstaltungshäuser, Rundfunkorchester, Fernsehstationen und Musikvereine sowie in Ensembles.

DirigentInnen werden oft für einen längeren Zeitraum bei einem Orchester oder Chor engagiert; in diesem Fall können sie mit einem Anstellungsvertrag rechnen. Für die künstlerische Leitung eines Ensembles wird ein/eine DirigentIn üblicherweise entweder unmittelbar vom Ensemble (bei selbstverwalteten Vereinen) oder von einem/einer Opern- oder TheaterdirektorIn bzw. MusikproduzentIn bestellt.

Die meisten BerufseinsteigerInnen bleiben Korrepetitoren, begleiten SängerInnen und GesangsstudentInnen auf dem Piano. Als erfolgreich darf gelten, wer schließlich Operetten, Märchen oder Ballette dirigieren darf (vgl. Artikel auf ZEIT ONLINE, URL: https://www.zeit.de).

DirigentInnen können sich auf die Vermarktung bzw. Akquise von Auftritten spezialisieren. Dazu sind wirtschaftliche Zusatzkenntnisse erforderlich sowie Fremdprachen für internationale Auftritte.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "MusikerIn", dem der Beruf "DirigentIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Möglich ist ein Studium (Bachelor) der Musik oder Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Dirigieren. Es gibt entsprechende Aufbaustudien. Üblicherweise ist eine Klavierausbildung erforderlich, um aus der Partitur (Niederschrift einer Komposition) eine erste Ideen für die Interpretation zu entwickeln.

Die Kunstuniversitäten bieten verschiedene Studiengange: Dirigieren, Korrepetition, Dirigieren-Chordirigieren, Dirigieren-Korrepetition, Dirigieren-Orchesterdirigieren, Korrepetition-Instrumentalkorrepetition sowie Musikwissenschaft.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten werden an (Privat)Universitäten und anderen Instituten angeboten (z.B. Viola d’amore, Schlagzeug der Popularmusik (Drum-Set und Percussion), Historische Instrumentenpraxis, Computermusik und elektronische Medien, Harmonikale Grundlagenforschung, Ensembleleitung, Musikmanagement, Atem-, Stimm- und Bewegungserziehung für InstrumentalistInnen).

Es bestehen hohe Anforderungen und gute InstrumentalistInnen (z.B. Fagott, Horn, Geige, Flöte) sind gesucht. Berufsaussichten bestehen jedoch eher für AbsolventInnen, die ein hervorragendes Klavierspiel beherrschen sowie ein zweites Instrument, Stimmbildung, Gehörausbildung, Italienisch, Theorie und Komponieren.

In Stellenausschreibungen werden oft engagierte und kreative ChorleiterInnen auf selbstständiger Basis gesucht. Allerdings ist jeweils ein breites Repertoire über viele Genres abzudecken (Pop, Rock, Swing, Schlager, Musicals, klassische Chormusik). Die Bezahlung kann manchmal über Provision oder Stücklohn (Nebenerwerb) erfolgen.

Berufschancen bestehen manchmal als OrchestermusikerIn. Der Nebenerwerb als Musik- oder InstrumentallehrerIn ist möglich, etwa bei einem Konservatorium, in einer Musikhochschule oder im privaten Bereich.

Die Ausübung der schönen Künste ist vom Anwendungsbereich der Gewerbeordnung ausgenommen. Zur Personengruppe der KünstlerInnen zählen z.B. MusikerInnen, SängerInnen, DirigentInnen und TänzerInnen.

Die Bundeseinheitliche Liste der freien Gewerbe ist auf der Website der WKO abrufbar.

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