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Tätigkeitsmerkmale

Forschungs- und EntwicklungstechnikerInnen beschäftigen sich mit der Erforschung neuer sowie mit der Weiterentwicklung von bestehenden Produkten, Verfahren oder Materialien in verschiedenen technischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen. Sie sind meist in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von großen Betrieben unterschiedlicher Branchen tätig. Je nach Forschungsbereich und Branche sind ihre Untersuchungsgegenstände und Aufgaben daher sehr unterschiedlich.

In der Produktion befassen sich Forschungs- und EntwicklungstechnikerInnen mit der Optimierung und Weiterentwicklung von Produkten, Verfahrensprozessen, Rohstoffen oder Technologien. Beispiele dafür sind die Weiterentwicklung von Akkus für Elektroautos, die Verbesserung eines Produktionsverfahrens, um die Auswirkungen auf die Umwelt oder Kosten zu verringern, oder die Entwicklung von Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen.

Forschungs- und EntwicklungstechnikerInnen führen verschiedene Untersuchungen und Experimente durch, wenden unterschiedliche Analyse- und Testverfahren an und entwickeln und testen Prototypen. Sie nehmen technische Daten auf, führen Berechnungen durch, fertigen Modelle an und fassen die Ergebnisse ihrer Untersuchungen in Berichten zusammen. Bei ihrer Arbeit verwenden sie oftmals branchenspezifische Computerprogramme, z.B. um Simulationen durchzuführen oder Daten zu verarbeiten. Forschungs- und EntwicklungstechnikerInnen arbeiten meist in einem interdisziplinären Team aus verschiedenen Fachbereichen.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Forschungsarbeiten planen und durchführen
  • Produkte oder Verfahren optimieren und weiterentwickeln
  • Budget- und Zeitpläne erstellen
  • Prototypen entwickeln und testen
  • Simulationen und Tests durchführen
  • Ergebnisse auswerten
  • Berichte verfassen
  • Präsentationen halten
Siehe auch:
  • EDV-Anwendungskenntnisse
  • Englischkenntnisse
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Technisches Verständnis
  • Überzeugungsfähigkeit

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Industrieunternehmen mit eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung
  • Gewerbliche Betriebe unterschiedlicher Branchen
  • Ingenieurbüros
  • Forschungsinstitute

Sowohl Unternehmen als auch der Bund investieren jährlich in Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Der Forschungsschwerpunkt während der Corona-Krise lag vor allem auf biologischen und medizinischen Forschungsprojekten zur Bekämpfung von COVID-19. Im Rahmen der "FTI-Strategie 2030" (Forschung, Technologie und Entwicklung) hat die österreichische Bundesregierung unter anderem beschlossen, die Forschungs- und Technologieinfrastruktur auszubauen sowie die angewandte Forschung zu unterstützen. Neben technologischer Forschung werden Forschungsschwerpunkte z.B. in den Bereichen Klimawandel, Mobilität und Pharmazie gesetzt. Weiters nimmt auch der Anteil der österreichischen Unternehmen zu, die im eigenen Betrieb Produktinnovationen vorantreiben.

Die Berufsaussichten für Forschungs- und EntwicklungstechnikerInnen hängen von der wirtschaftlichen Lage der entsprechenden Branche ab, sind im allgemeinen aber gut. Erweiterte Kenntnisse in der Anwendung von branchenspezifischer Software, z.B. mit dem computergestützten Zeichen- und Konstruktionsprogramm CAD (Computer Aided Design), können vorteilhaft sein.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "Forschungs- und EntwicklungstechnikerIn", dem der Beruf "Forschungs- und EntwicklungstechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Da Forschungs- und EntwicklungstechnikerInnen in unterschiedlichen Fachbereichen und Branchen tätig sein können, kommen für diesen Beruf insbesondere technische Ausbildungen an höheren technischen Lehranstalten (HTL) in Betracht, z.B. in den Bereichen Maschineningenieurwesen, Mechatronik, Elektrotechnik, Chemie oder Wirtschaftsingenieurwesen.

Im Bereich Maschinenbau besteht z.B. an einigen Schulen die Möglichkeit, den Schwerpunkt "Robotik und Smart Engineering" zu wählen. Diese Ausbildung umfasst Fächer wie Konstruktion, Prototyping und Projektmanagement, Mechanik und Simulation, Neue Technologie, Fertigungs- und Produktionstechnik, Maschinen und Anlagen, Elektro- und Automatisierungstechnik, Informationstechnologie, Virtual und Augmented Reality, Smart Engineering sowie Robotik, Aktorik und Sensorik. Zudem werden im Zuge der Ausbildung unter anderem Kenntnisse im Bereich CAD-Technik (Computer Aided Design) vermittelt. Weiters werden praktische Erfahrungen in schuleigenen Werkstätten und Laboratorien sowie im Rahmen von mehrwöchigen betrieblichen Pflichtpraktika erworben.

Dieser Beruf kann auch auf akademischen Niveau erlernt werden, siehe dazu den Beruf Forschungs- und EntwicklungsingenieurIn (UNI/FH/PH).

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten bieten Kollegs und Universitäten, z.B. in den Bereichen Mechatronik oder Maschinenbau. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive.

Die TÜV Akademie bietet verschiedene Kurse z.B. in den Bereichen Industrie 4.0, Risikomanagement, Bautechnik oder Qualitätsmanagement an.

Zudem können Weiterbildungen bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Simulationstechnik
  • Künstliche Intelligenz
  • Innovationsmanagement
  • Automatisierungstechnik
  • Industriedesign
  • Robotik
  • Technisches Qualitätsmanagement
  • Projektmanagement

Personen mit technischer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit können den Berufstitel "IngenieurIn" erwerben. Es handelt sich dabei um einen international vergleichbaren Bildungsabschluss, der seit Inkrafttreten des Ingenieurgesetzes 2017 als berufliche Qualifikation, entsprechend dem Bachelor-Niveau (NQR 6), anerkannt ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Verbands Österreichischer Ingenieure sowie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft.

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Aufstiegsmöglichkeiten bieten vor allem leitende Positionen, z.B. LeiterIn der Forschungs- und Entwicklungsabteilung oder ChefingenieurIn.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe "Ingenieurbüros (Beratende IngenieurInnen)" und "Unternehmensberatung einschließlich Unternehmensorganisation" möglich.

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe.

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