Start | Kinder- und JugendberaterIn

Tätigkeitsmerkmale

Kinder- und JugendberaterInnen bieten Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern bzw. Angehörigen die Möglichkeit zu Gesprächen und Beratung in unterschiedlichen Lebenssituationen, z.B. bei persönlichen Problemen, familiären Krisen oder Konflikten.

Ihr Aufgabenfeld reicht von Familienberatung, Rechtsberatung, Krisenintervention bis hin zur Lernberatung oder Beratung zur Freizeitgestaltung. Kinder- und JugendberaterInnen stehen Jugendlichen bei jeglichen Fragen zur Seite, unterstützen sie bei der Bewältigung von Krisen, wie z.B. Scheidungen oder Konflikten in der Schule, sowie bei der Wahl einer geeigneten Ausbildung.

Kinder- und JugendberaterInnen unterstützen Jugendliche zudem bei psychischen und emotionalen Problemen, z.B. bei Depressionen, Essstörungen, emotionaler oder physischer Gewalt, sexuellen Übergriffen, Stress oder bei Suchtproblemen. Dabei beziehen sie oftmals das soziale Umfeld der Jugendlichen mit ein, z.B. die Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen, und stellen den Kontakt zu PsychologInnen sowie auf bestimmte Bereiche spezialisierte Beratungsstellen her.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Erstgespräche führen
  • Individuelle Lösungsstrategien entwickeln
  • Beratung und Coaching in Bildungs- und Berufsfragen anbieten
  • Jugendliche telefonisch beraten
  • Stärken- und Schwächenanalyse durchführen
  • Informationsveranstaltungen organisieren und abhalten
  • Auskünfte und Informationen per E-Mail erteilen
  • Sich mit PsychologInnen, SozialarbeiterInnen und LehrerInnen austauschen
  • Informationsmaterial zusammenstellen
Siehe auch:
  • Didaktische Fähigkeiten
  • EDV-Anwendungskenntnisse
  • Freude am Beraten
  • Interesse für Soziales
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Psychische Belastbarkeit
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Verantwortungsbewusstsein

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Institutionen:

  • Beratungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche
  • Jugendzentren
  • Freizeitzentren
  • Tagesheime und Horte
  • Jugendämter
  • Private und öffentliche Vereine
  • Kirchliche Organisationen, wie z.B. Caritas

Die Nachfrage nach Kinder- und JugendberaterInnen steigt, da die Bereitschaft zunimmt, bei Problemen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Berufsaussichten für Kinder- und JugendberaterInnen sind daher stabil. Zusätzliche Kenntnisse in Coaching, Pädagogik, Kinder- und Jugendrecht sowie in den Bereichen Kommunikation und Gesprächsführung können die Arbeitsmarktchancen für Kinder- und JugendberaterInnen erhöhen.

Der Sozialbereich ist allgemein stark durch Einsparungen geprägt. Hinzu kommt, dass die Löhne in diesem Sektor vergleichsweise gering sind und die fachlichen Herausforderungen steigen. In manchen Sozialberufen sind unregelmäßige Arbeitszeiten üblich.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "SozialberaterIn", dem der Beruf "Kinder- und JugendberaterIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Die Ausbildung zum/zur Kinder- und JugendberaterIn ist nicht gesetzlich geregelt. Eine gute Basis für diesen Beruf bilden Ausbildungen an berufsbildenden höheren Schulen, z.B. im Bereich Sozialpädagogik. Ausbildungen an Schulen mit einem sozialpädagogischen Schwerpunkt beinhalten Lehrinhalte wie Werkerziehung, rhythmisch-musikalische Erziehung, Sozialpädagogik, inklusive Pädagogik, Sozialmanagement oder supervisorische Begleitung. Zudem sind im Rahmen der Ausbildung ein 8-wöchiges Pflichtpraktikum sowie je 3 Wochen Ferialpraktikum in der 3. und 4. Klasse zu absolvieren.

Ebenso können die nötigen Kenntnisse und spezifischen Fertigkeiten im Bereich Jugendberatung über Kurzausbildungen bei privaten und öffentlichen Vereinen sowie bei Erwachsenenbildungseinrichtungen erworben werden, siehe auch den Beruf Kinder- und JugendberaterIn (Kurz-/Spezialausbildung).

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten bieten beispielsweise Kollegs und Universitäten, z.B. im Bereich Sozialpädagogik. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive.

Weiterbildungen können bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Soziale Arbeit
  • Pädagogik
  • Psychologie
  • Case-Management
  • Mediation
  • Sozialmanagement
  • Supervision
  • Bildungs- und Berufsberatung
  • Kinder- und Jugendrecht
  • Konfliktmanagement

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Aufstiegsmöglichkeiten in diesem Bereich bestehen z.B. im Sozialmanagement.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen des reglementierten Gewerbes "Lebens- und Sozialberatung" möglich. Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe.

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