Start | BewährungshelferIn

Tätigkeitsmerkmale

Bewährungshilfe kann anstatt einer Haftstrafe oder bei einer bedingten Entlassung aus einer Haft angeordnet werden.

BewährungshelferInnen unterstützen betroffene Personen bei der Bewältigung von verschiedenen Problemen. Diese ergeben sich etwa durch Kontaktschwierigkeiten oder finanzielle Engpässe. Sie müssen ihren KlientInnen dabei vorurteilsfrei begegnen. Sie tragen dazu bei, wesentliche Lebensbedürfnisse zu decken. Häufig geht es darum, einen Arbeitsplatz zu finden oder eine Wohnmöglichkeit zu schaffen. BewährungshelferInnen vermitteln entsprechende Informationen z.B. über Amtswege und Wohnungssuche. Sie erledigen verschiedene Aufgaben und beraten bei bürokratischen Hürden. Auf Wunsch erledigen sie Behördenwege gemeinsam mit der/den Betroffenen.

Es gibt auch die Möglichkeit, Personen bis zu einem Jahr nach der Entlassung aus einer Haft ohne gerichtliche Anordnung zu betreuen, wenn die/der zu betreuende Betroffene damit einverstanden ist.

BewährungshelferInnen bieten Vertrauen, Halt und Unterstützung an. Durch menschliche Anerkennung geben sie emotionalen und sozialen Rückhalt als festes Fundament, um ein neues Leben zu planen und zu beginnen.

Sie berichten dem zuständigen Gericht regelmäßig schriftlich über die aktuelle Lebenssituation. Über bedeutende Vorkommnisse bei der Betreuung führen sie eine Art Tagebuch. Ansonsten sind BewährungshelferInnen im Interesse der KlientInnen zur Verschwiegenheit verpflichtet.

In der Praxis nehmen administrative Tätigkeiten wie Fachzuweisung, Koordination, Kontakte zu Gerichten usw. einen Großteil der Arbeitszeit ein.

BewährungshelferInnen sind meist SozialarbeiterInnen und aufgrund ihrer Ausbildung und durch ihre Tätigkeit erfahren darin, Menschen in schwierigen Situationen zu unterstützen.

Siehe auch die Berufe SozialarbeiterIn und SozialforscherIn.

Freude am Umgang mit Menschen, die Fähigkeit, auf andere Menschen, deren Persönlichkeit und individuelle Situation eingehen zu können, Strategien und Lösungen für spezifische Probleme finden und diese auch vermitteln zu können.

Weitere persönliche Anforderungen sind z.B.

  • Verschwiegenheit und Diskretion
  • Analytisches Denkvermögen: Analysieren der Problemlage der Ratsuchenden
  • Rasches Aneignen von Informationen zu besonderen Problembereichen
  • Organisationsgeschick: Öffentlichkeitsarbeit, Organisation der Beratungsstelle
  • Teamkompetenz: Teamkonferenzen
  • Psychische Stabilität und Fähigkeit zur Reflexion: Kontakt mit Rat- und Hilfesuchenden

Bewährungshilfe wird im Allgemeinen vom Gericht angeordnet und in Österreich vom Verein NEUSTART angeboten.

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten vor allem einschlägige Beratungsinstitutionen, Informationsstellen und Vereine.

Träger dieser Einrichtungen sind sowohl private als auch öffentliche Körperschaften (z.B. Gemeinden), Religionsgemeinschaften, Initiativen und Dachverbände. SozialarbeiterInnen sind in Erziehungs-, Ehe- und Familienberatungsstellen, in der Bewährungshilfe, in der Jugendgerichtshilfe, in Beratungsstellen für Haftentlassene, in Jugend-, Sozial- und Gesundheitsämtern, geschützten Werkstätten, Heimen, Jugendzentren oder Beratungsstellen für alte Menschen tätig.

Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten Caritas, kirchliche Organisationen und verschiedene private Vereine.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "SozialarbeiterIn", dem der Beruf "BewährungshelferIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Die Tätigkeit und die Ausbildung der BewährungshelferInnen ist im Bewährungshilfegesetz geregelt (österreichisches Rechtsinformationssystem RIS). Aufgrund dieser anspruchsvollen Aufgaben wird meist ein Studium der Sozialen Arbeit oder Sozialpädagogik vorausgesetzt sowie Vorlesungen über Psychologie und Psychotherapie.

Die Universität Klagenfurt bietet den Masterstudiengang Sozial- und Integrationspädagogik. Die Universität Salzburg bietet den Bachelorstudiengang Pädagogik mit Modul Sozialpädagogik. Die Fachhochschule Innsbruck bietet den Studiengang Soziale Arbeit.

Das Studium Soziale Arbeit umfasst neben Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit auch Themen aus den Bereichen Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Medizin, Wirtschaft, Recht und Politik.

Universitätslehrgänge: Z.B. "Beratung, Betreuung und Koordination in psychosozialen Einrichtungen", "Sozialpsychiatrie", "Sorgen und Entscheiden", "Suchtberatung und Prävention".

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Gemäß Bewährungshilfegesetz § 11 hat das Bundesministerium für Justiz für die fachliche Ausbildung und Fortbildung der Bewährungshelfer zu sorgen.

Spezielle Qualifikationen, Fachprüfungen, sonstige Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich bieten z.B. folgende Ausbildungen: Lehrgang für Ehe-, Familien- und LebensberaterInnen, Lehrgang für JugendberaterInnen, Lehrgang für systemische Familientherapie, Speziallehrgang für Leitungsfunktionen in der Sozialarbeit.

Darüber hinaus gibt es in Form von Universitätslehrgängen und Masterstudien eine Anzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten (z.B. für Supervision und Sozialmanagement). Auch Propädeutikum und Psychotherapie sind Ausbildungsmöglichkeiten.

FH-Masterstudien sind z.B: Sozialraumorientierte und Klinische Soziale Arbeit, Sozialwirtschaft und Soziale Arbeit.

Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Bereich bestehen z.B. in Hinsicht auf Aufgaben im Sozialmanagement. Nach dem Propädeutikum und einer Ausbildung in Psychotherapie gibt es auch in dieser Hinsicht berufliche Entwicklungsmöglichkeiten.

Diese Berufe könnten Sie auch interessieren ...

Uber weitere Berufsvorschläge
Weitere Berufe aus dem Bereich "Soziales, Gesundheit, Schönheitspflege" anzeigen
Suche
AMS
Suchportal