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Tätigkeitsmerkmale

PPS ist die Abkürzung für Produktionsplanung und -steuerung. PPS-TechnikerInnen befassen sich in Industriebetrieben mit der Planung, Steuerung und Kontrolle der Produktionsprozesse und Montageaufträge. Da die Abwicklung der Produktion oftmals sehr komplex ist, werden die Produktionsaufgaben in einzelne Teilschritte eingeteilt. Für die Planung, Steuerung und Kontrolle der einzelnen Produktionsschritte verwenden PPS-TechnikerInnen meist spezielle IT-Systeme, die zum Teil spezifisch auf die jeweilige Branche bzw. das Unternehmen abgestimmt sind, z.B. SAP oder Microsoft Dynamics.

PPS-TechnikerInnen sorgen dafür, dass alle benötigten Materialien und Vorprodukte für die Produktion zur Verfügung stehen. Dazu erstellen sie z.B. eine Liste der Bestellanforderungen von Zukaufmaterialien, die für die Fertigung eines Produktes bestellt werden sollen. Im Rahmen der Termin- und Kapazitätsplanung legen sie fest, zu welchem Zeitpunkt bestimmte Produkte erzeugt werden sollen. Dabei berücksichtigen sie sowohl die Kapazität der verfügbaren Maschinen und Anlagen als auch die personellen Ressourcen. Weiters legen sie in der Ablaufplanung die Reihenfolge der einzelnen Produktionsschritte fest.

Anschließend überwachen PPS-TechnikerInnen die Ausführung der erteilten Aufträge und treffen beim Auftreten von Problemen geeignete Gegenmaßnahmen, z.B. wenn eine Maschine ausfällt, Materialien noch nicht geliefert wurden oder zu wenig Personal vorhanden ist.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Produktionsprozesse planen und steuern
  • Fertigungsaufträge erstellen und terminisieren
  • Produktionsschritte festlegen und koordinieren
  • Kapazitätsbedarf berechnen und planen
  • Verfügbarkeit von Materialien sicherstellen
  • Liste der Bestellanforderungen von Materialen erstellen
  • Montage- und Fertigungsprozesse überwachen
  • Lagerbestand überwachen
  • Personal einteilen
Siehe auch:
  • Durchsetzungsvermögen
  • EDV-Anwendungskenntnisse
  • Englischkenntnisse
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Organisationstalent
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Sinn für Zahlen
  • Technisches Verständnis

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten Gewerbe- und Industriebetriebe unterschiedlicher Branchen.

Der Bereich der Produktions- und Fertigungstechnik entwickelte sich in Österreich bis zur COVID-19-Pandemie sehr positiv. Nach einem kurzzeitigen Einbruch zu Beginn der Corona-Krise hat sich die Branche wieder stabilisiert und es werden in den meisten Bereichen Fachkräfte gesucht.

PPS-TechnikerInnen vereinen wirtschaftliche und technische Kompetenzen und können in verschiedenen Branchen tätig sein. Daher sind die Berufsaussichten gut. Gute Kenntnisse über verschiedene Fertigungsverfahren und Montageabläufe sowie in der Materialwirtschaft und in den Bereichen SAP und ERP (Enterprise Resource Planning) sind gefragt und können die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "Mess- und RegeltechnikerIn", dem der Beruf "PPS-TechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

PPS-TechnikerInnen sind in Produktionsunternehmen unterschiedlicher Branchen tätig, sodass je nach Tätigkeitsbereich unterschiedliche Ausbildungen infrage kommen. Eine gute Basis bilden Ausbildungen an höheren technischen Lehranstalten, z.B. in den Bereichen Wirtschaftsingenieurwesen, Elektrotechnik oder Maschinenbau.

Ausbildungen im Bereich Wirtschafsingenieurwesen werden oftmals mit verschiedenen Schwerpunkten angeboten, z.B. Technisches Management, Maschinenbau oder Productmanagement and Future Tecs. Ausbildungen mit diesen Schwerpunkten umfassen meist Fächer wie Unternehmensführung und Wirtschaftsrecht, Betriebstechnik, Informatik und Informationssysteme, Produktionstechnik und Elektrotechnik sowie je nach Schwerpunkt z.B. Fächer wie Konstruktion, Prozessmanagement, Anlagen- und Prüftechnik, Automatisierung, Logistik oder Recycling- und Energietechnik.

Elektrotechnische Ausbildungen umfassen meist Fächer wie Energiesysteme, Automatisierungstechnik, Antriebstechnik, Industrieelektronik, Angewandte Informatik, Produktionstechnik und Computergestützte Projektentwicklung. Im Zuge der Ausbildung werden oftmals Kenntnisse in den Bereichen Robotik, Computer Aided Design (CAD) und SPS-Software (Speicherprogrammierbare Steuerung) vermittelt. Weiters werden praktische Erfahrungen in schuleigenen Werkstätten und Laboratorien sowie im Rahmen von mehrwöchigen betrieblichen Pflichtpraktika erworben.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten bieten beispielsweise Kollegs und Universitäten, z.B. im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive.

Weiterbildungen können bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Produktionsmanagement
  • REFA-Ausbildung
  • Supply Chain Management
  • SAP
  • Prozessautomatisierung
  • Robotik
  • Projektmanagement
  • Technische Qualitätskontrolle

Personen mit technischer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit können den Berufstitel "IngenieurIn" erwerben. Es handelt sich dabei um einen international vergleichbaren Bildungsabschluss, der seit Inkrafttreten des Ingenieurgesetzes 2017 als berufliche Qualifikation, entsprechend dem Bachelor-Niveau (NQR 6), anerkannt ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Verbands Österreichischer Ingenieure sowie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft.

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Aufstiegsmöglichkeiten für PPS-TechnikerInnen bestehen z.B. als LeiterIn der Produktionsplanung und -steuerung.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe "Ingenieurbüros (Beratende IngenieurInnen)", "Unternehmensberatung einschließlich der Unternehmensorganisation" oder "MechatronikerIn für Maschinen- und Fertigungstechnik; MechatronikerIn für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik; MechatronikerIn für Elektromaschinenbau und Automatisierung; MechatronikerIn für Medizingerätetechnik (verbundenes Handwerk)" möglich.

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe.

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