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Tätigkeitsmerkmale

Ob Hochgeschwindigkeitszüge in Japan, umweltschonende Elektroautos, Patientenstühle in der Zahnarztpraxis, Dunstabzugshauben im Haushalt oder Sonnenliegen im Wellnesscenter – ohne Antriebstechnik funktionieren diese Dinge nicht. ElektroantriebstechnikerInnen befassen sich mit der Entwicklung, dem Einsatz und der Wartung von unterschiedlichen Arten von Antriebssystemen, wie z.B. Elektromotoren, Transformatoren oder Generatoren.

ElektroantriebstechnikerInnen konzipieren Teile oder ganze Antriebssysteme sowie die dazugehörigen Steuerungen und Peripheriegeräte. Sie übernehmen die Montage, Instandhaltung sowie die Fehleranalyse bei Störungen von Antriebsystemen. Zudem sind sie auch an Prüfständen für die Motorenentwicklung tätig und führen z.B. Messungen zum Kraftstoffverbrauch, zu Abgasen oder zum Geräuschpegel durch. Ihr Tätigkeitsfeld ist sehr breit. So entwickeln und bauen sie beispielsweise elektrische Schwenk- bzw. Stellantriebe für den Anlagenbau, pneumatische Steuerungssysteme für den Maschinenbau, regenerative Energieformen für Biogasanlagen, Asynchronmotoren für die Klima- und Kältetechnik oder Kurzzeit-Energiespeicher für Robotersysteme.

ElektroantriebstechnikerInnen erforschen das Zusammenwirken der verschiedenen Kräfte und Komponenten und versuchen diese optimal miteinander zu verbinden. Sie analysieren die Produktanforderungen, erstellen Prototypen und führen computerbasierte Simulationen sowie Funktions- und Leistungstests durch.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Antriebssysteme, wie z.B. Elektromotoren, entwickeln und optimieren
  • Konzepte und Prototypen erstellen
  • Steuerungs- und Regelungssysteme in Betrieb nehmen und optimieren
  • Wartungsarbeiten und Fehleranalysen an Antrieben durchführen
  • Störungen beheben
  • Messungen durchführen und Ergebnisse analysieren
  • Maschinen und Anlagen bedienen
Siehe auch:
  • Bereitschaft zu Schichtarbeit
  • Englischkenntnisse
  • Gute Kenntnisse in Mathematik
  • Handwerkliche Geschicklichkeit
  • Interesse für Elektrotechnik
  • Interesse für Maschinenbau
  • Logisch-analytisches Denken
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Technisches Verständnis

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Großbetriebe der Elektroindustrie
  • Gewerbebetriebe der Elektrotechnik
  • Unternehmen der Fahrzeugindustrie
  • Österreichische Bundesbahnen (ÖBB)
  • Service- bzw. Reparaturabteilungen von Handelsbetrieben für Elektrogeräte
  • Unternehmen des Maschinen- und Werkzeugbaus

Die österreichischen Unternehmen der Elektrotechnik zeichnen sich durch ein breites Know-how im Bereich der intelligenten und nachhaltigen Fertigungstechnik aus, wodurch sich die Branche positiv entwickelt. In der Fahrzeugindustrie steigt die Nachfrage nach alternativ betriebenen Personenfahrzeugen, z.B. durch Antriebssysteme wie Elektro- und Hybridmotoren. Zudem wird vermehrt in Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Bereich Elektromobilität investiert. 

Für die Elektrotechnik- und Elektronikindustrie bestehen Herausforderungen durch die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise sowie aufgrund von Lieferengpässen von elektronischen Komponenten. Da die Elektrotechnik für praktisch alle Branchen sowie auch im privaten Bereich verschiedene technische Lösungen zur Verfügung stellt, sind die Aussichten für diese Branche gut. Bestimmende Themen sind die Transformation hin zu einer umweltschonenden Energieerzeugung sowie einer ressourcenschonenden Produktionsweise. 

Die Berufsaussichten für ElektroantriebstechnikerInnen sind gut. Technisches Spezialwissen in den Bereichen Elektromotoren, Pneumatik, Hydraulik oder Mess- und Regelungstechnik ist vorteilhaft. Zur Bedienung und Steuerung von Maschinen und Anlagen sind zudem CAM-Kenntnisse (Computer Aided Manufacturing) und CAD-Kenntnisse (Computer Aided Design) sowie spezielle Kenntnisse von Bus- und Diagnose-Systemen gefragt. 

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "ElektroantriebstechnikerIn", dem der Beruf "ElektroantriebstechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden Ausbildungen an Fachschulen und höheren technischen Lehranstalten, z.B. in den Bereichen Elektrotechnik, Mechatronik oder Maschinenbau. Ausbildungen im Bereich Elektrotechnik umfassen meist Fächer wie Energiesysteme, Informationstechnik, Produktionstechnik, Antriebstechnik, Mechatronik, Automatisierungstechnik, Industrieelektronik oder computergestützte Projektentwicklung.

Mechatronische Ausbildungen umfassen meist Fächer wie Mechanik und Elemente des Maschinenbaus, Elektrotechnik und Elektronik, Mechatronische Systeme und Automatisierung, Fertigungs- und Betriebstechnik, Angewandte Informatik und fachspezifische Informationstechnik sowie Konstruktion und Projektmanagement.

Zudem werden an vielen Schulen vertiefende Kenntnisse, z.B. in den Bereichen Robotik, Smart Engineering, Computer Aided Design (CAD), Informationstechnik, Automatisierungstechnik, Softwareentwicklung oder Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik, vermittelt. Weiters werden praktische Erfahrungen in schuleigenen Werkstätten und Laboratorien sowie im Rahmen von mehrwöchigen betrieblichen Pflichtpraktika erworben.

Dieser Beruf kann auch auf akademischem Niveau erlernt werden, siehe den Beruf ElektroantriebstechnikerIn (UNI/FH/PH)

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten für AbsolventInnen von Fachschulen bieten beispielsweise Aufbaulehrgänge, die zur Matura führen, sowie eine Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung. Diese ermöglichen den Zugang zu Kollegs und Universitäten, z.B. im Bereich Elektrotechnik. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Ablegung einer Werkmeisterprüfung.

Weiterbildungen können bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Automatisierungstechnik
  • Elektronik
  • Technische Qualitätskontrolle
  • Softwareentwicklung
  • SPS-Programmierung
  • Robotik
  • Projektmanagement
  • CNC-Technik (Computerized Numerical Control)

Personen mit technischer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit können den Berufstitel "IngenieurIn" erwerben. Es handelt sich dabei um einen international vergleichbaren Bildungsabschluss, der seit Inkrafttreten des Ingenieurgesetzes 2017 als berufliche Qualifikation, entsprechend dem Bachelor-Niveau (NQR 6), anerkannt ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Verbands Österreichischer Ingenieure sowie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft.

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Aufstiegsmöglichkeiten für ElektroantriebstechnikerInnen bestehen z.B. in leitenden Funktionen wie etwa als PrüfstandingenieurIn, im Technischen Einkauf, als leitendeR KonstrukteurIn, als ProjektingenieurIn in der Fahrzeug- und Motorentwicklung, im Qualitätsmanagement, im Bereich Sicherheitstechnik sowie in der Abteilungsleitung von Bereichen wie Technologiemanagement oder Industrial Engineering.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe "Elektrotechnik", "Ingenieurbüros (Beratende IngenieurInnen)" und "MechatronikerIn für Maschinen- und Fertigungstechnik; MechatronikerIn für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik; MechatronikerIn für Elektromaschinenbau und Automatisierung; MechatronikerIn für Medizingerätetechnik (verbundenes Handwerk)" möglich.

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe.

Zudem ist eine selbstständige Berufsausübung nach Abschluss einer Ziviltechnikerprüfung als IngenieurkonsulentIn möglich. Nähere Informationen zur Ziviltechnikerprüfung finden Sie auf der Website der Kammer der ZiviltechnikerInnen, ArchitektInnen und IngenieurInnen.

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