Start | InnenausbauerIn

Tätigkeitsmerkmale

InnenausbauerInnen planen, organisieren und überwachen den Innenausbau von Wohnungen sowie Büro- und Geschäftsräumen im Rahmen von Neubau- und Umbauprojekten. Sie sind für die komplette Raumgestaltung und -sanierung zuständig und müssen dabei die Wünsche und finanziellen Rahmenbedingungen ihrer KundInnen berücksichtigen.

Mit Hilfe von computergestützten Konstruktionsprogrammen planen sie z.B. Dachgeschossausbauten, Raumaufteilungen, Wand- und Bodensysteme sowie Deckenverkleidungen. Neben dem Trockenausbau sind InnenausbauerInnen mit der Planung und Realisierung von Elektroinstallationen, Sanitärinstallationen sowie Glas-, Fliesen-, Tischler- und Malerarbeiten befasst. Zudem sind sie für die gesamte Möblierung der Innenräume zuständig. Bei der Planung müssen sie stets auf die bauphysikalischen und statischen Erfordernisse achten.

Weiters sind InnenausbauerInnen für die Auswahl und Bestellung der Materialien sowie für die Überwachung und Koordination aller baulichen und handwerklichen Arbeiten zuständig. InnenausbauerInnen sind meist auf einen bestimmten Bereich spezialisiert, wie z.B. auf die Gestaltung von Küchen, Bädern, Wohn- oder Büroeinrichtungen.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Besichtigungen durchführen
  • Angebote einholen
  • Aufträge vergeben
  • KundInnen beraten
  • Skizzen und Konstruktionspläne anfertigen
  • Werkpläne aufstellen
  • Materiallisten erstellen
  • Kosten kalkulieren
  • Bauwerke bzw. Räumlichkeiten abmessen
  • Altbausanierungen planen und durchführen
Siehe auch:
  • Bereitschaft, an unterschiedlichen Orten zu arbeiten
  • Freude am Beraten
  • Gutes räumliches Vorstellungsvermögen
  • Gerne kreativ arbeiten
  • Interesse für Bau
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Organisationstalent
  • Sinn für Zahlen
  • Technisches Verständnis
  • Überzeugungsfähigkeit

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Industriebetriebe, z.B. Möbelfabriken
  • Bauunternehmen, z.B. im Trockenausbau
  • Innenarchitekturbüros
  • Konstruktions- und Planungsbüros
  • Einrichtungshäuser

Die österreichische Baubranche entwickelte sich bis zur COVID-19-Pandemie sehr positiv. Dieser Trend wurde jedoch durch die Corona-Maßnahmen stark unterbrochen. Viele Bauprojekte konnten nicht oder nur sehr eingeschränkt weitergeführt werden, sodass viele Bauunternehmen Kurzarbeit beantragten sowie Personal kündigen mussten. Auch wenn viele Unternehmen wieder mit einer positiven Entwicklung für das laufende Jahr rechnen, bestehen aufgrund der Corona-Krise weiterhin viele Unsicherheiten, sodass Prognosen zum Zeitpunkt des bauwirtschaftlichen Aufschwungs kaum möglich sind. Es wird erwartet, dass Bauprojekte im Bereich Infrastruktur, wie z.B. Straßenbau, weniger stark von der Krise betroffen sein werden als Bauvorhaben im privaten Bereich.

Die Entwicklungen der allgemeinen Baubranche wirken sich meist mit Verzögerung auch auf die Baunebengewerbe aus, zu denen auch der Innenausbau zählt. Insbesondere Renovierungsarbeiten von Bauwerken mussten durch die Corona-Maßnahmen stark eingeschränkt werden. Mit der Lockerung der Maßnahmen wird jedoch auch in den Bereichen Althaussanierung und Renovierung sowie im Ausbau von Dachböden ein leichter Anstieg der Nachfrage prognostiziert. Allerdings besteht auch der Trend, den eigenen Wohnraum bzw. Möbelstücke selbst zu gestalten und zu sanieren (DIY - Do it yourself). Bei Neubauprojekten wird aufgrund der wachsenden Bevölkerung langfristig mit einem leichten Anstieg der Nachfrage gerechnet, wovon auch der Innenausbau profitiert.

Die Berufsaussichten für qualifizierte InnenausbauerInnen sind insgesamt stabil. In vielen Berufen des Innenausbaus herrscht ein zunehmender Fachkräftemangel. Neben umfassenden Fachkenntnissen sind vor allem kommunikative Fähigkeiten für eine professionelle fachliche Beratung und Umsetzung der Kundenwünsche wichtig. Zudem können zusätzliche Kompetenzen in den Bereichen Farb- und Stilberatung oder Einrichtungsberatung sowie Kenntnisse über umweltschonende und nachhaltige Materialien die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "StuckateurIn und TrockenausbauerIn", dem der Beruf "InnenausbauerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden technische Ausbildungen an Fachschulen sowie an höheren technischen Lehranstalten, z.B. in den Bereichen Bautechnik oder Innenraumgestaltung. Ausbildungen in den Bereichen Bautechnik oder Holztechnik vermitteln meist den Umgang mit der CAD-Software (Computer Aided Design), die für die Planung und Konstruktion von Objekten und Bauwerken genutzt wird.

Eine weitere Zugangsmöglichkeit sind Lehrausbildungen in den Bereichen Trockenausbau oder Tischlerei.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten für AbsolventInnen von Fachschulen bieten beispielsweise Aufbaulehrgänge, die zur Matura führen, sowie eine Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung. Diese ermöglichen den Zugang zu Kollegs und Universitäten, z.B. im Bereich Innenarchitektur. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Ablegung einer Werkmeisterprüfung.

Weiterbildungen können bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Trockenbaumanagement
  • Holztechnik
  • Raumdesign
  • Einrichtungsberatung
  • Gebäudetechnik
  • Smart Building
  • Bauökologie
  • Projektmanagement

Personen mit technischer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit können den Berufstitel "IngenieurIn" erwerben. Es handelt sich dabei um einen international vergleichbaren Bildungsabschluss, der seit Inkrafttreten des Ingenieurgesetzes 2017 als berufliche Qualifikation, entsprechend dem Bachelor-Niveau (NQR 6), anerkannt ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Verbands Österreichischer Ingenieure sowie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft.

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Berufliche Aufstiegsmöglichkeiten bestehen z.B. als VertriebsleiterIn, ProjektmanagerIn, ProduktmanagerIn, AbnahmetechnikerIn oder BauleiterIn im Bereich Innenausbau. Entwicklungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten können sich auch in den Bereichen Innenarchitektur, Badsanierung oder Brandschutz sowie in der Einrichtungs- oder Beleuchtungsberatung ergeben.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe "StuckateurInnen und TrockenausbauerInnen (Handwerk)" und "TapeziererInnen und DekorateurInnen (Handwerk)" oder der freien Gewerbe "Erstellung von Einrichtungsvorschlägen nach rein optischen und geschmacklichen Gesichtspunkten" und "Geomantische Beratung (Feng-Shui)" möglich.

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich die Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen zur Anmeldung eines Gewerbes.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe und der Liste der freien Gewerbe.

Diese Berufe könnten Sie auch interessieren ...

Uber weitere Berufsvorschläge
Weitere Berufe aus dem Bereich "Bau, Baunebengewerbe, Holz, Gebäudetechnik" anzeigen
Suche
AMS
Suchportal