Start | Finanz- und AnlageberaterIn

Tätigkeitsmerkmale

Finanz- und AnlageberaterInnen informieren und beraten ihre KundInnen in erster Linie über Geldanlage- und Finanzierungsmöglichkeiten und entwickeln entsprechende Konzepte zur Vermögensanlage, Vorsorge und Finanzierung. Teilweise beraten sie auch in steuerrechtlichen und wirtschaftlichen Belangen. Sie verkaufen Finanzprodukte, wie z.B. Wertpapiere, Fonds, Versicherungen, Leasingprodukte oder Kredite. Dabei beraten sie sowohl Einzelpersonen als auch Betriebe.

Zunächst erfassen Finanz- und AnlageberaterInnen die finanzielle Situation ihrer KundInnen. Dazu ermitteln sie ihre Vermögens- und Einkommenssituation, ihre Risikobereitschaft und Steuersituation. Darauf aufbauend erstellen sie ein passendes Veranlagungskonzept und legen Vertragsbedingungen wie Laufzeit und Verzinsung fest.

Sie beraten PrivatkundInnen z.B. bei Kaufvorhaben oder über Versicherungsformen und Unternehmen über betriebliche Maßnahmen wie Erweiterungen oder Investitionen. Bei der Einschätzung von Risiken sowie bei der Erstellung von Marktanalysen verwenden Finanz- und AnlagenberaterInnen teilweise KI-gestützte Software, die die Analyse und Auswertung der Daten unterstützt.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Finanzbedarf ermitteln
  • Finanzangebote erstellen
  • Internationale und nationale Märkte beobachten
  • Über Entwicklung von Veranlagungen informieren
  • NeukundInnen gewinnen
  • Risiko beurteilen
  • Gewinnaussichten von Veranlagungen beurteilen
  • Finanzierungen kontrollieren
  • Kundenbeziehungen pflegen
Siehe auch:
  • Bereitschaft, an unterschiedlichen Orten zu arbeiten
  • EDV-Anwendungskenntnisse
  • Freude am Beraten
  • Interesse für wirtschaftliche Themen
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Organisationstalent
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Sinn für Zahlen
  • Überzeugungsfähigkeit

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Banken
  • Kreditinstitute
  • Investmenthäuser
  • Private Finanzberatungsbetriebe
  • Unternehmensberatungen
  • Versicherungen
  • Immobilienbranche

Durch die zunehmende Digitalisierung im Banken- und Finanzbereich werden Finanzdienstleistungen nicht mehr nur von traditionellen Bankinstituten angeboten, sondern auch von finanztechnologischen Unternehmen, sogenannten FinTech. Dadurch ist ein deutlicher Rückgang der Beschäftigtenzahlen im Bankbereich zu verzeichnen. Zusätzlich ergeben sich durch neue technische Möglichkeiten neue Arbeitsformen, die zeit- und ortsunabhängig sind, wodurch der Servicebereich in Banken zunehmend eingeschränkt wird. Dieser Wandel trägt auch zu Veränderungen der Geschäftsmodelle und Anforderungen an MitarbeiterInnen bei.

In der Finanz- und Versicherungsbranche werden zunehmend computergestützte Big-Data-Analysen eingesetzt. So können z.B. Risikoprüfungen durch die Erhebung umfangreicher Profil- und Verhaltensdaten von KundInnen mithilfe von Algorithmen durchgeführt sowie Künstlicher Intelligenz durchgeführt und analysiert werden. 

Die Nachfrage nach Finanz- und AnlageberaterInnen ist tendenziell gering. Fundierte Kenntnisse über die verschiedenen Anlageprodukte sowie sehr gute Kommunikationsfähigkeiten können die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen. Zusätzlich sind Fähigkeiten im Bereich Kundenakquisition sowie der Datenanalyse vorteilhaft.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "Finanz- und AnlageberaterIn", dem der Beruf "Finanz- und AnlageberaterIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Als Ausbildung für Berufe in diesem Bereich kommen vor allem kaufmännische und wirtschaftliche Ausbildungen an berufsbildenden Schulen in Betracht. Eine weitere Zugangsmöglichkeit ist eine Lehre zum/zur Finanzdienstleistungskaufmann/-frau. Die spezifischen Kenntnisse werden in der Regel durch betriebsinterne Schulungen und Trainings vermittelt. Finanz- und AnlageberaterInnen müssen gut kommunizieren und beraten können sowie über ein entsprechendes Know-how im Bereich Finanzierung verfügen. Daher ist eine Qualifikation in den Bereichen Kommunikation, Betriebswirtschaftslehre, Finanzwesen, Bankmanagement, Wertpapier- und Leasingrecht oder Kreditwesen vorteilhaft.
 

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten für AbsolventInnen von Fachschulen und Handelsschulen bieten beispielsweise Aufbaulehrgänge, die zur Matura führen, sowie eine Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung. Diese ermöglichen den Zugang zu Kollegs und Universitäten, z.B. im Bereich Betriebswirtschaft oder Handel. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive.

Private Bildungseinrichtungen, wie z.B. die Fachakademie für Finanzdienstleister (FAF) bieten Weiterbildungen im Finanzbereich an.

Zudem können Weiterbildungen bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Rechnungswesen
  • Finanzmanagement
  • Bank- und Kapitalrecht
  • Wirtschaftswissenschaften
  • Versicherungswesen
  • Wertpapierwesen
  • Leasing
  • Controlling
  • Künstliche Intelligenz 

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Aufstiegsmöglichkeiten bestehen in leitenden Funktionen, wie z.B. Team- und Abteilungsleitung oder als Senior Consultant. Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen des reglementieren Rechtskraftewerbes "Gewerbliche Vermögensberatung" möglich.

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Bei Rechtskraftgewerben benötigt man zusätzlich die Genehmigung durch die Gewerbebehörde.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe.

Diese Berufe könnten Sie auch interessieren ...

Uber weitere Berufsvorschläge
Weitere Berufe aus dem Bereich "Büro, Marketing, Finanz, Recht, Sicherheit" anzeigen
Suche
AMS
Suchportal