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Tätigkeitsmerkmale

Baustoffe sind Materialien, die für den Bau von Gebäuden verwendet werden, z.B. Beton, Zement, Gips, Kalk, Stahl, Aluminium, Silikon, Marmor oder Ton. BaustofftechnikerInnen beschäftigen sich mit der Entwicklung, Produktion sowie der Optimierung von Bauwerkstoffen bzw. Baumaterialien jeglicher Art. Sie entwickeln auch Glasfasern, Dämm- und Isoliermaterial sowie keramische Baustoffe. Ökologische bzw. nachhaltige Materialien, z.B. aus Holz, Stroh, Bambus oder anderen Naturfasern, gewinnen zunehmend an Bedeutung.

BaustofftechnikerInnen untersuchen die Baustoffe hinsichtlich ihrer Eigenschaften, wie Härte oder Zähigkeit, und ermitteln ihr Verhalten bei verschiedenen Belastungen. Beispiele dafür sind Hitze, Kälte oder Gewichtseinwirkung. Weiters zählen die Qualitätskontrolle und die Prüfung der Baumaterialien auf ihre Umweltverträglichkeit zu ihren Aufgaben. Teilweise beraten sie auch KundInnen über die Auswahl der geeigneten Materialien.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Chemische und physikalische Prüfverfahren anwenden
  • Wärmebehandlungen durchführen
  • Mikroskope bedienen
  • Ultraschallgeräte bedienen
  • Neue Baustoffe herstellen
  • Messungen vornehmen
  • Laborversuche durchführen
  • Protokolle erstellen
Siehe auch:
  • Handwerkliche Geschicklichkeit
  • Interesse für Chemie und Physik
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Reaktionsfähigkeit
  • Technisches Verständnis
  • Unempfindlich gegenüber Hitze sein
  • Unempfindlich gegenüber Staub sein

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Baustoffindustrie und -handel
  • Baustofflabors und -prüfstellen
  • Fertighaushersteller
  • Kunststoffindustrie
  • Betriebe des Maschinen-, Apparate- und Fahrzeugbaus

Die österreichische Baubranche entwickelte sich bis zur COVID-19-Pandemie sehr positiv. Dieser Trend wurde jedoch durch die Corona-Maßnahmen stark unterbrochen. Viele Bauprojekte konnten nicht oder nur sehr eingeschränkt weitergeführt werden, sodass viele Bauunternehmen Kurzarbeit beantragten sowie Personal kündigen mussten. Auch wenn viele Unternehmen wieder mit einer positiven Entwicklung für das laufende Jahr rechnen, bestehen aufgrund der Corona-Krise weiterhin viele Unsicherheiten, sodass Prognosen zum Zeitpunkt des bauwirtschaftlichen Aufschwungs kaum möglich sind. Es wird erwartet, dass Bauprojekte im Bereich Infrastruktur, wie z.B. Straßenbau, weniger stark von der Krise betroffen sein werden als Bauvorhaben im privaten Bereich.

Die Berufsaussichten für BaustofftechnikerInnen sind stabil, da spezifische Kenntnisse über die verschiedenen Baustoffe auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind. Im Hochbau kommen beispielsweise immer häufiger umweltfreundliche Materialien zum Einsatz, insbesondere nimmt die Nachfrage nach organischen Baumaterialien zu. Neben umweltfreundlichen und schadstoffarmen Baustoffen sind vor allem Lösungen, die die Energieeffizienz erhöhen, z.B. durch Isolierungs- und Dämmungsmaterialien, von großer Bedeutung. Qualifikationen und Kenntnisse in diesen Bereichen können die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "WerkstofftechnikerIn", dem der Beruf "BaustofftechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden technische Ausbildungen an Fachschulen sowie an höheren technischen Lehranstalten, z.B. in den Bereichen Werkstofftechnik, Chemie oder Bautechnik. Beispiele für Ausbildungsinhalte an Schulen für Werkstofftechnik oder Chemie sind Werkstoffkunde, Konstruktion, Produktionstechnik, Chemie, Umweltanalytik oder angewandte Technologien. An Schulen für Bautechnik wird oftmals der Umgang mit speziellen Computerprogrammen, wie z.B. Computer Aided Design (CAD) oder Building Information Modeling (BIM), erlernt. Zudem werden praktische Erfahrungen an schuleigenen Werkstätten oder Laboratorien sowie im Rahmen von mehrwöchigen betrieblichen Pflichtpraktika erworben.

Dieser Beruf kann auch auf akademischem Niveau erlernt werden, siehe den Beruf BaustofftechnikerIn (UNI/FH/PH).

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten für AbsolventInnen von Fachschulen bieten beispielsweise Aufbaulehrgänge, die zur Matura führen, sowie eine Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung. Diese ermöglichen den Zugang zu Kollegs und Universitäten, z.B. im Bereich Chemie oder Werkstoffwissenschaften. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive.

Für spezifische Aufgaben im Umfeld der Bautechnik sind auch Aus- oder Weiterbildungen in Bereichen wie nachhaltige Baustoffe, wärmedämmende und energiesparende Materialien, Holztechnik, Glastechnik oder EDV-Konstruktionsprogramme möglich.

Die Bauakademien bieten Kurse und Seminare in diesen Bereichen an.

Zudem können Weiterbildungen bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Werkstofftechnik
  • Hochbau
  • Tiefbau
  • Verbundstofftechnik
  • Verfahrenstechnik
  • Technische Chemie
  • Bauökologie
  • Messtechnik
  • CAD-Technik

Personen mit technischer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit können den Berufstitel "IngenieurIn" erwerben. Es handelt sich dabei um einen international vergleichbaren Bildungsabschluss, der seit Inkrafttreten des Ingenieurgesetzes 2017 als berufliche Qualifikation, entsprechend dem Bachelor-Niveau (NQR 6), anerkannt ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Verbands Österreichischer Ingenieure sowie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft.

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Aufstiegsmöglichkeiten bestehen in leitenden Funktionen sowie im Qualitätsmanagement, in der Betriebstechnik oder in der Produktionsorganisation.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe "Chemische Laboratorien", "Ingenieurbüros (Beratende IngenieurInnen)", "Kunststoffverarbeitung (Handwerk)", "Metalltechnik (verbundenes Handwerk)" und "Oberflächentechnik, Metalldesign (verbundenes Handwerk)" möglich. Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe.

Weiters ist eine selbstständige Berufsausübung nach Abschluss einer Ziviltechnikerprüfung als IngenieurkonsulentIn möglich. Nähere Informationen zur Ziviltechnikerprüfung finden Sie auf der Website der Kammer der ZiviltechnikerInnen, ArchitektInnen und IngenieurInnen.

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