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Tätigkeitsmerkmale

KlavierbauerInnen erzeugen, warten und reparieren Klaviere und ähnliche Tasteninstrumente (z.B. Cembali). Es gibt zwei verschiedene Bauweisen von Klavieren: Beim "Flügel" verlaufen die Saiten waagrecht, beim "Piano" dagegen senkrecht. Es gibt folgende Formen von Klavieren: Pianos und Kleinpianos, Flügel, Konzertflügel, Kleinflügel, historische Tasteninstrumente (z.B. Clavichord). In kleinen Gewerbebetrieben des Klaviermacher-Handwerks gehören auch der Handel mit Instrumenten und die fachliche Beratung der KundInnen zu den Aufgaben der KlavierbauerInnen. Für die Betreuung der Instrumente bei Konzerten und Schallplattenaufnahmen werden ebenfalls KlavierbauerInnen gebraucht.

Die Herstellung eines Klaviers umfasst Vorbereitungsarbeiten (Auswählen, Zuschneiden des Holzes), die Anfertigung des "Rastens" (Trägergerüst) und des Resonanzbodens, den Zusammenbau der einzelnen Teile, das Aufziehen der Saiten, den Einbau der technischen Bestandteile (Mechanik, Klaviatur, Dämpfung), die Oberflächenbearbeitung sowie die "Ausarbeitung" bzw. die Endfertigung des Instrumentes.

Um Rasten und Resonanzboden herzustellen, fräsen, sägen und hobeln die KlavierbauerInnen mit Werkzeugen oder mit den entsprechenden Maschinen die vorbereiteten Hölzer und leimen die Einzelteile mit Leimpressen zu einer Flügel- oder Pianoform zusammen. Auf den Rasten montieren sie den Stimmstock, auf den Resonanzboden leimen sie Rippen und den Steg. Schließlich schrauben sie Rasten und Resonanzboden in einen gusseisernen Rahmen ein. Dann schlagen die KlavierbauerInnen die Stimmwirbel (Eisenstifte mit Feingewinden) in vorgebohrte Löcher am Stimmstock und ziehen darauf die Saiten auf (in großen Betrieben gibt es dafür eigene Beziehermaschinen), die sie anschließend mit einem Holzstab "zwicken" (grobes Vorstimmen). Danach bauen sie die technischen Bestandteile (Mechanik, Klaviatur und Dämpfung) ein.

Zur Oberflächenbehandlung tragen sie auf das Klaviergehäuse eine Lackschicht auf (meist spritzen sie eine Lackierung aus Polyester oder Nitrolack auf) und polieren diese anschließend mit der Poliermaschine. Im Rahmen der "Ausarbeitung" führen die KlavierbauerInnen die Feinregulierung der Mechanik, der Klaviatur und der Dämpfung durch, wobei sie zahlreiche Einstellungsarbeiten an Einzelteilen (z.B. Spielgewicht, Hammerköpfe, Bändchendraht, Abfangvorrichtung für die Hammerköpfe) vornehmen.

Durch Auflockern oder Härten der Filze, die gegen die Saiten schlagen, gleichen die KlavierbauerInnen die Härtegrade im Klang einander an (Intonation). Abschließend stimmen sie das Klavier, wobei die einzelnen Saiten durch Drehen des Stimmwirbels auf die entsprechende Tonhöhe gebracht werden.

Bei Wartungsarbeiten reinigen sie das Klavier und zerlegen es (Ausbau der Mechanik usw.). Sie wechseln Verschleißteile (Saiten, Filze, Leder) aus und führen eventuell notwendige Reparaturen durch (z.B. verleimen sie Risse im Resonanzboden mit Holzspänen). Weiters lackieren und polieren sie Tasten sowie die Klavieroberfläche nach. Nach dem Zusammenbau regulieren sie den technischen Teil, stimmen und intonieren das Klavier (beim "Intonieren" werden die unterschiedlichen Härtegrade im Klang ausgeglichen).

Die meisten KlavierbauerInnen arbeitet in den Bereichen Reparatur, Service und Verkauf. Nur ein kleiner Anteil ist mit der Herstellung von Klavieren befasst, da es in Österreich nur einen großen Erzeugerbetrieb gibt (Bösendorfer Klavierfabrik GmbH).

KlavierbauerInnen erzeugen, warten und reparieren Klaviere und ähnliche Tasteninstrumente (z.B. Cembali). Es gibt zwei verschiedene Bauweisen von Klavieren: Beim "Flügel" verlaufen die Saiten waagrecht, beim "Piano" dagegen senkrecht. Es gibt folgende Formen von Klavieren: Pianos und Kleinpianos, Flügel, Konzertflügel, Kleinflügel, historische Tasteninstrumente (z.B. Clavichord). In kleinen Gewerbebetrieben des Klaviermacher-Handwerks gehören auch der Handel mit Instrumenten und die fachliche Beratung der KundInnen zu den Aufgaben der KlavierbauerInnen. Für die Betreuung der Instrumente bei Konzerten und Schallplattenaufnahmen werden ebenfalls KlavierbauerInnen gebraucht.

Die Herstellung eines Klaviers umfasst Vorbereitungsarbeiten (Auswählen, Zuschneiden des Holzes), die Anfertigung des "Rastens" (Trägergerüst) und des Resonanzbodens, den Zusammenbau der einzelnen Teile, das Aufziehen der Saiten, den Einbau der technischen Bestandteile (Mechanik, Klaviatur, Dämpfung), die Oberflächenbearbeitung sowie die "Ausarbeitung" bzw. die Endfertigung des Instrumentes.

Um Rasten und Resonanzboden herzustellen, fräsen, sägen und hobeln die KlavierbauerInnen mit Werkzeugen oder mit den entsprechenden Maschinen die vorbereiteten Hölzer und leimen die Einzelteile mit Leimpressen zu einer Flügel- oder Pianoform zusammen. Auf den Rasten montieren sie den Stimmstock, auf den Resonanzboden leimen sie Rippen und den Steg. Schließlich schrauben sie Rasten und Resonanzboden in einen gusseisernen Rahmen ein. Dann schlagen die KlavierbauerInnen die Stimmwirbel (Eisenstifte mit Feingewinden) in vorgebohrte Löcher am Stimmstock und ziehen darauf die Saiten auf (in großen Betrieben gibt es dafür eigene Beziehermaschinen), die sie anschließend mit einem Holzstab "zwicken" (grobes Vorstimmen). Danach bauen sie die technischen Bestandteile (Mechanik, Klaviatur und Dämpfung) ein.

Zur Oberflächenbehandlung tragen sie auf das Klaviergehäuse eine Lackschicht auf (meist spritzen sie eine Lackierung a…

Kollektivvertragliche Mindest-Sätze (Brutto *), alle Beträge in Euro
* Brutto = Wert VOR Abzug der Abgaben (Versicherungen, Steuern)

Schwerpunkt Tabelle
KlavierbauerIn
Kollektivvertrag (Brutto-Einkommen) gültig ab
Musikinstrumentenerzeugergewerbe (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2024
01.05.2024
  • gute körperliche Verfassung: Zusammenbauen schwerer Einzelteile
  • Handgeschicklichkeit: Zuschneiden der Einzelteile, Regulieren
  • Fingerfertigkeit: Aufziehen von Saiten, Intonieren
  • Auge-Hand-Koordination: Einstellen von technischen Bestandteilen
  • Sehvermögen: Arbeiten an der Mechanik, millimetergenaues Regulieren
  • Hörvermögen: Stimmen, Intonieren
  • Unempfindlichkeit der Haut: Oberflächenbehandeln mit Lacken
  • räumliche Vorstellungsfähigkeit: Bauen des Gehäuses
  • technisches Verständnis: Einbauen der technischen Bestandteile
  • Kontaktfähigkeit: Beraten von Kunden, Betreuen von musikalischen Aufführungen
  • gestalterische Fähigkeit: Restaurieren, Oberflächenbehandeln
  • Selbständigkeit: Reparieren und Restaurieren, Einstellen, Stimmen

Betriebe/Lehrbetriebe:
KlavierbauerInnen arbeiten in Betrieben, die Klaviere herstellen, und teilweise auch in Klavierfachgeschäften. Betriebe der Klaviererzeugung sind vor allem in und um Wien angesiedelt.

Lehrstellensituation:
Dieser Lehrberuf wird nur selten erlernt. Die jährliche Gesamtzahl der KlavierbauerIn-Lehrlinge lag bisher meist zwischen 10 und 20 Personen; zuletzt waren es 17 Lehrlinge. Die meisten Lehrstellen gibt es derzeit in Niederösterreich (8), Steiermark (3) und Wien (3), einzelne auch in Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg.

Unterschiede nach Geschlecht:
Der Lehrberuf wird zwar überwiegend von Männern erlernt, aber der Anteil der weiblichen Lehrlinge ist in den letzten Jahren mit rund einem Viertel bis einem Drittel immer relativ hoch gewesen.

Berufsaussichten:
Der Klavierbau in Österreich schrumpft tendenziell.

Beschäftigungsaussichten:
KlavierbauerInnen arbeiten vor allem im Bereich der Wartung und Reparatur von Klavieren. Die Beschäftigungsmöglichkeiten für KlavierbauerInnen sind eingeschränkt. Zusätzliche Kompetenzen im Bereich Kundenbetreuung und Verkauf können die Beschäftigungsaussichten verbessern.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "MusikinstrumentenerzeugerIn", dem der Beruf "KlavierbauerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

offene Lehrstellen

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:
Lehrlingszahlen Tabelle
KlavierbauerIn (inkl. Doppellehren)
Anz./Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
männlich 8 12 10 9 12 11 11 10 10 11
weiblich 2 2 3 4 7 7 4 3 4 6
gesamt 10 14 13 13 19 18 15 13 14 17
Frauenanteil 20,0% 14,3% 23,1% 30,8% 36,8% 38,9% 26,7% 23,1% 28,6% 35,3%
Quelle: WKÖ - Wirtschaftskammer Österreich
Verwandte Lehrberufe Tabelle
KlavierbauerIn
Verwandte Lehrberufe LAP-Ersatz *
* LAP-Ersatz = Lehrabschlussprüfungs-Ersatz

Kein Eintrag

Zur beruflichen Weiterbildung für KlavierbauerInnen führt die Berufschule für Holzbearbeitung und Musikinstrumentenerzeugung in Wien Stimmkurse durch. Im benachbarten Ausland (z.B. an der Fachschule für Musikinstrumentenbau in Ludwigsburg/Deutschland) werden Stimm- und Intonierseminare sowie Vorbereitungskurse auf die Meisterprüfung angeboten. Auch in einigen Betrieben werden gelegentlich Stimmkurse abgehalten.

Aufstiegsmöglichkeiten:

In diesem Beruf gibt es kaum Aufstiegsmöglichkeiten, da er mit Ausnahme eines größeren Erzeugerbetriebes gegenwärtig vor allem in Kleinbetrieben ausgeübt wird. Im Großbetrieb können KlavierbauerInnen bei entsprechender Qualifikation zu Abteilungs-, Werkstätten- und VerkaufsleiterInnen sowie QualitätskontrollorInnen aufsteigen.

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für KlavierbauerInnen im Handwerk "Klaviermacher" (Voraussetzung: Meisterprüfung).

Selbstständige Berufsausübung:

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für KlavierbauerInnen im reglementierten Gewerbe "KlaviermacherIn" (verbundenes Handwerk, Befähigungsnachweis erforderlich).

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