Start | TischlereitechnikerIn - Schwerpunkt Modell- und Formenbau

Hinweis

Ältere Berufsbezeichnung(en): ModellschlosserIn, ModelltischlerIn (FormentischlerIn).

 

ACHTUNG: Dieser Lehrberuf wurde am 1.September 2022 eingerichtet. Er ersetzt den Vorläufer-Lehrberuf "ModellbauerIn". Lehrlinge, die am 31. August 2022 im Lehrberuf "ModellbauerIn" ausgebildet werden und die Lehrzeit noch nicht beendet haben, können nach der alten Ausbildungsordnung bis zum Ende der vereinbarten Lehrzeit (ohne Lehrzeitunterbrechung) weiter ausgebildet werden und bis ein Jahr nach Ablauf der vereinbarten Lehrzeit zur Lehrabschlussprüfung nach der alten Prüfungsordnung antreten; die alte ModellbauerIn-Prüfungsordnung gilt weiters auch noch für Tischlereitechnik-Lehrlinge mit Schwerpunkt "Modell- und Formenbau", deren vereinbarte Lehrzeit vor dem 1.1.2024 endet. ModellbauerIn-Lehrlinge können aber auch auf einen der drei Schwerpunkte des neu geregelten Lehrberufs "Tischlereitechnik" umsteigen ("Planung", "Produktion" oder "Modell- und Formenbau"), wobei die im Lehrberuf "ModellbauerIn" zurückgelegte Lehrzeit voll angerechnet wird.

 

Der Lehrberuf "Tischlereitechnik" kann mit folgenden drei Ausbildungsschwerpunkten erlernt werden:

  1. Planung - siehe TischlereitechnikerIn - Schwerpunkt Planung (Lehre)
  2. Produktion - siehe TischlereitechnikerIn - Schwerpunkt Produktion (Lehre)
  3. Modell- und Formenbau

Ausgebildet wird ein allgemeiner Teil, der für alle Lehrlinge verbindlich ist, und EINER der genannten Schwerpunkte. Eine Kombination mit anderen Schwerpunkten ist nicht möglich, aber es können einzelne Inhalte anderer Schwerpunkte zusätzlich ausgebildet werden.

In der Lehrabschlussprüfungsordnung für diesen Lehrberuf ist die Möglichkeit vorgesehen, im Rahmen der Lehrabschlussprüfung einen Teil der Berufsreifeprüfung abzulegen. Dazu muss der in der Prüfungsordnung für die praktische Prüfung festgelegte "Teil B - Fachlich schriftliche Prüfung" absolviert werden (freiwillig). Wenn Teil A und Teil B erfolgreich abgelegt werden, gilt die praktische Prüfung als Teilprüfung für die Berufsreifeprüfung ("Teilprüfung über den Fachbereich"). Die Berufsreifeprüfung besteht insgesamt aus vier Teilprüfungen (Deutsch, Mathematik, lebende Fremdsprache, berufsbezogener Fachbereich); Vorbereitungslehrgänge werden von Erwachsenenbildungsinstitutionen (z.B. BFI, WIFI, Volkshochschulen) und einigen berufsbildenden Schulen angeboten. Die Berufsreifeprüfung bietet die gleichen Berechtigungen wie die Matura (allgemeiner Hochschulzugang).


Tätigkeitsmerkmale

Der Lehrberuf "TischlereitechnikerIn" (4-jährige Ausbildung) ist eine Erweiterung des Lehrberufs "TischlerIn" (3-jährige Ausbildung). Das zusätzliche Ausbildungsjahr dient dazu, bestimmte Ausbildungsbereiche noch stärker zu betonen und zu vertiefen, vor allem die Bereiche "Werkstoffe", "Verarbeitungsmethoden", "Gestaltung und Design", aber auch "Organisation und Planung". Das Ziel ist es, gut ausgebildete FacharbeiterInnen heranzubilden, die auch als Führungskräfte mit hoher Selbständigkeit und Verantwortung im technischen, organisatorischen und planerischen Bereich eingesetzt werden können.

Die Lehrlinge werden zunächst mit den Materialien und Hilfsstoffen der Tischlerei vertraut gemacht und erlernen die verschiedenen Bearbeitungstechniken. In der Tischlerei werden nicht nur zahlreiche Holzarten mit ganz verschiedenen Eigenschaften und Bearbeitungserfordernissen verwendet, sondern auch eine Reihe von sonstigen Materialien wie Kunststoffe, Metall, Glas, Textilien, Papier, Keramik usw. Die wichtigsten Bearbeitungstechniken sind das Messen, Anreißen, Aufreißen, Hobeln, Sägen, Stemmen, Bohren, Putzen, Schleifen, Schweifen, Fügen, Schlitzen, Zinken, Dübeln, Fräsen, Graten, Lamellieren, Leimen und Kleben. Dazu kommen spezielle Methoden der Furnier-Behandlung und -Verarbeitung (Lagern, Fügen, Zusammensetzen, Pressen) und das Furnieren selbst, das Montieren ("Einlassen") von Beschlägen sowie die Oberflächenbehandlung zur Konservierung und Verschönerung der Produkte. Ein wichtiger Teil der Ausbildung behandelt das Einstellen und Bedienen der Tischlereimaschinen und Produktionsanlagen. Die Lehrlinge erlernen das Rüsten der Maschinen (Ausstatten mit den benötigten Bearbeitungswerkzeugen), das Einstellen der Maße und Bearbeitungsabläufe und das Bedienen und das Überwachen der Maschinen/Anlagen; besonders wichtig ist hierbei die genaue Kenntnis und Verwendung aller Schutzvorrichtungen und die Beachtung aller Schutzbestimmungen. Ein weiterer Hauptteil der Ausbildung befasst sich mit den gängigen Konstruktionen in den verschiedenen Tischlerei-Bereichen (Möbel- und Innenausbau, Türen, Tore, Portale, Fenster, Fensterbalken, Rollläden, Jalousien, Wand- und Deckenverkleidungen, Holzfußböden sowie Trockenausbau).

Ausbildungsschwerpunkt "Modell- und Formenbau":

TischlereitechnikerInnen mit Schwerpunkt "Modell- und Formenbau" stellen Werkstückmodelle nach Vorgabe von Werks- und Konstruktionszeichnungen aus Holz, Kunststoff oder Metall her. Werkstückmodelle sind für die Anfertigung von Gussformen erforderlich (vor allem Gussformen für den Metall- und Kunststoffguss), z.B. für die Herstellung von Maschinen- und Motorenteilen, Turbinenteilen oder Kunststoffprodukten. Dabei wenden sie alle gängigen Bearbeitungsverfahren wie Sägen, Feilen, Schleifen, Bohren, Drehen und Fräsen an oder verwenden computergesteuerte Maschinen. Mit speziellen Messgeräten kontrollieren die Modell- und FormenbauerInnen die Maße und überprüfen die Gießereimodelle auf ihre Funktionsfähigkeit. Je nach Verwendungszweck des Modells müssen die Oberflächen der Modelle auch noch poliert oder mit Schutzschichten überzogen werden. Da Modelle meist nicht in einem Stück gefertigt werden können, stellen die Modell- und FormenbauerInnen einzelne Modellteile her und montieren sie dann zusammen. Weiters warten und reparieren sie Modelle, die durch häufigen Gebrauch in der Formerei abgenützt wurden.

Bei der Auftragsübernahme erhalten die Modell- und FormenbauerInnen eine Werkstückzeichnung mit den technischen Angaben und den genauen Maßen des zu bauenden Modells. Anhand dieser Zeichnung planen sie den Aufbau und die bestmögliche Aufteilung des Modells. Sie wählen aus dem Lager die nötigen Rohmaterialteile aus (verschiedene Holzarten, Metalle oder Kunststoffe) und zeichnen mit Anreißwerkzeugen die Bearbeitungsmaße an. Dabei berücksichtigen sie das sogenannte Schwindmaß, da sich das später in die Form eingegossene flüssige Metall beim Erkalten zusammenzieht. Hierauf bearbeiten sie die Rohteile mit verschiedenen Bearbeitungsmaschinen (z.B. Drehmaschine, Bohr-, Hobel-, Fräs-, Schleifmaschine, computergesteuerte CNC-Maschinen - computer numeric control) und bringen sie auf das erforderliche Maß. Mit Fräs- und Bohrmaschinen arbeiten sie die vorgesehenen Vertiefungen heraus. Schließlich glätten sie die Oberfläche mit einer Schleifmaschine, überprüfen die Maße der Modellteile und korrigieren diese nötigenfalls, indem sie sie mit speziellen Feilen nachbearbeiten oder mit speziellen Kitten Kanten und Rundungen auftragen. Sind in den Guss-Stücken Hohlräume vorgesehen, fertigen die Modell- und FormenbauerInnen "Kerne" an, die den Hohlraum darstellen (der verbleibende Zwischenraum zwischen Kern und Form bildet später die Wandstärke des Guss-Stückes). Sie versehen die Modellteile mit den erforderlichen Einguss- und Entlüftungstrichtern und passen diese sodann mit Stiften und Schrauben genau zusammen. Anschließend schrauben sie das fertige Modelle auf einer Formplatte fest, schleifen und polieren es nochmals und lackieren es abschließend mit verschiedenen Speziallacken, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen und die Oberfläche zu glätten. Sie kennzeichnen die Modelle auch mit Kennfarben, die den Gusswerkstoff anzeigen. Neben Holz- und Metallmodellen fertigen ModellbauerInnen auch Kunststoffmodelle an. Dabei machen sie vom Urmodell aus Holz einen Kunststoffabguss (Negativ), aus dem dann durch nochmaliges Abgießen Modelle (Positive) entstehen. Weiters stellen sie Modelle aus Kunstschaumstoff durch Abgießen vom Negativ her. Diese verbleiben später als "verlorene Modelle" in der Gussform, da beim Eingießen des flüssigen Metalls der Schaumstoff verdampft. Daneben fertigen die ModellbauerInnen mitunter Modelle aus Gips für Probeabgüsse bzw. für geringe Auflagen eines Werkstückes an.


Berufsprofil des Tischlereitechnik-Ausbildungsschwerpunktes "Modell- und Formenbau" gemäß Ausbildungsordnung 2022:

Die Fachkraft im Beruf Tischlereitechnik mit dem Schwerpunkt Modell- und Formenbau plant auf der Grundlage des jeweiligen Auftrages Werkstücke. Dabei beachtet sie dabei gängige Konstruktionen, z.B. von Modellen oder Kernkästen.

Die Fachkraft setzt Ideen, Skizzen, 2D-Zeichnungen bzw. 3D-Datensätze in Produktionsdatensätze um. Sie konstruiert Formen für unterschiedliche Materialien und Modelle, legt Teilungen, Schnitte und Trennebenen fest und definiert Formschrägen und Wanddicken. Die Fachkraft prüft Konstruktionen auf ihre Umsetzbarkeit und erkennt Hinterschnitte. Sie erzeugt für die Produktion notwendige Darstellungen durch das fachgerechte Plotten oder Konvertieren von Zeichnungen und Plänen. Zur Überleitung in Produktionsdatensätze definiert sie Vorgaben, wie z.B. Skalierungsfaktoren, und nutzt sie, um z.B. Schwindmaße bei der Produktion auszugleichen. Außerdem arbeitet die Fachkraft beim Entwickeln bzw. Weiterentwickeln von Modellen in Abstimmung mit dem Auftraggeber mit. Sie leitet fertigungsgerechte Konstruktionszeichnungen zur maschinellen Bearbeitung ab (CAD/CAM), erstellt Programme und bedient Maschinen bzw. Anlagen unter Berücksichtigung zugehöriger Sicherheitsvorschriften.

Die Fachkraft wählt eine Möglichkeit zur Modell-, Werkzeug- oder Prototypenherstellung aus wie z.B. Gießen, Tiefziehen oder Rapid-Prototyping wie 3D-Druck oder Lasersintern und schlägt sie vor. Sie stellt Modelle aus unterschiedlichen Werkstoffen (Holz, Metall oder Kunststoff) her, z.B. durch Gießen und Laminieren, fertigt sie aus und bearbeitet sie nach.

Die Fachkraft bearbeitet Materialien, Werkstücke und deren Oberflächen und stellt fachbezogene Verbindungen, wie Verklebungen, her. Dabei führt sie unterschiedliche Verfahren durch, wie Sägen, Schleifen, Fräsen, Drehen, Strahlen, Polieren oder Aufbringen von Lackierungen, Trennmitteln und Wachsen. Damit fertigt sie z.B. Kernkästen, Schablonen, Werkzeuge, Gießerei-, Nachform-, Kopier- und Urformmodelle, Formen, Architektur- und Funktionsmodelle, Design- und Urmodelle, Mockups, Modell- und Aufspannvorrichtungen sowie Konfektionierungswerkzeuge an. Sie überprüft die Qualität hergestellter Modelle und vergleicht ermittelte Daten mit dem ursprünglichen Datensatz.

Die Fachkraft baut Werkstücke auf bzw. zusammen, positioniert, montiert und sichert sie. Dabei beachtet sie bezugnehmende Normen und Rechtsvorschriften und unterschiedliche Montagetechniken. Außerdem revitalisiert sie abgenützte Modelle. Bei der Übergabe von Werkstücken und insbesondere beim Kontakt mit Auftraggebern tritt die Fachkraft professionell auf.

Siehe auch:

Der Lehrberuf "TischlereitechnikerIn" (4-jährige Ausbildung) ist eine Erweiterung des Lehrberufs "TischlerIn" (3-jährige Ausbildung). Das zusätzliche Ausbildungsjahr dient dazu, bestimmte Ausbildungsbereiche noch stärker zu betonen und zu vertiefen, vor allem die Bereiche "Werkstoffe", "Verarbeitungsmethoden", "Gestaltung und Design", aber auch "Organisation und Planung". Das Ziel ist es, gut ausgebildete FacharbeiterInnen heranzubilden, die auch als Führungskräfte mit hoher Selbständigkeit und Verantwortung im technischen, organisatorischen und planerischen Bereich eingesetzt werden können.

Die Lehrlinge werden zunächst mit den Materialien und Hilfsstoffen der Tischlerei vertraut gemacht und erlernen die verschiedenen Bearbeitungstechniken. In der Tischlerei werden nicht nur zahlreiche Holzarten mit ganz verschiedenen Eigenschaften und Bearbeitungserfordernissen verwendet, sondern auch eine Reihe von sonstigen Materialien wie Kunststoffe, Metall, Glas, Textilien, Papier, Keramik usw. Die wichtigsten Bearbeitungstechniken sind das Messen, Anreißen, Aufreißen, Hobeln, Sägen, Stemmen, Bohren, Putzen, Schleifen, Schweifen, Fügen, Schlitzen, Zinken, Dübeln, Fräsen, Graten, Lamellieren, Leimen und Kleben. Dazu kommen spezielle Methoden der Furnier-Behandlung und -Verarbeitung (Lagern, Fügen, Zusammensetzen, Pressen) und das Furnieren selbst, das Montieren ("Einlassen") von Beschlägen sowie die Oberflächenbehandlung zur Konservierung und Verschönerung der Produkte. Ein wichtiger Teil der Ausbildung behandelt das Einstellen und Bedienen der Tischlereimaschinen und Produktionsanlagen. Die Lehrlinge erlernen das Rüsten der Maschinen (Ausstatten mit den benötigten Bearbeitungswerkzeugen), das Einstellen der Maße und Bearbeitungsabläufe und das Bedienen und das Überwachen der Maschinen/Anlagen; besonders wichtig ist hierbei die genaue Kenntnis und Verwendung aller Schutzvorrichtungen und die Beachtung aller Schutzbestimmungen. Ein weiterer Hauptteil der Ausbild…

Kollektivvertragliche Mindest-Sätze (Brutto *), alle Beträge in Euro
* Brutto = Wert VOR Abzug der Abgaben (Versicherungen, Steuern)

Schwerpunkt Tabelle
TischlereitechnikerIn - Schwerpunkt Modell- und Formenbau
Kollektivvertrag (Brutto-Einkommen) gültig ab
Metallgewerbe und Elektrogewerbe (Arbeiter)
gültig ab 01.01.2024
01.01.2024
Metallindustrie: Metalltechnische Industrie (Maschinen- und Metallwarenindustrie, Gießerei-Industrie), Fahrzeugindustrie, Nichteisen-Metallindustrie, Stahlindustrie und Bergbau, Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (Arbeiter)
gültig ab 01.11.2024
01.11.2024
Holz und Kunststoff verarbeitendes Gewerbe, Lohnschema für das Tischlergewerbe (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2024
01.05.2024
Holz verarbeitende Industrie - Möbelindustrie (berechnete Monats-Richtwerte nach den Stundensätzen des Kollektivvertrags) (Arbeiter)
gültig ab 01.05.2024
01.05.2024
  • gute körperliche Verfassung: Heben/Tragen schwerer Modellteile und Materialien; Montagearbeiten;
  • Gleichgewichtsgefühl: Arbeiten auf Baustellen bei der Montage von Türen und Fenstern;
  • Handgeschicklichkeit: Bearbeiten von Modellteilen mit handwerklichen Techniken (Hobeln, Schleifen); Zusammenbauen von Modellen;
  • Fingerfertigkeit: Programmieren der automatischen Maschinen/Anlagen;
  • Auge-Hand-Koordination: Zeichnen von Plänen, Arbeiten mit CAD-Programmen; handwerkliche Tätigkeiten (Hobeln, Bohren, Fräsen); Zusammenbauen von Modellteilen; Montagearbeiten;
  • Reaktionsfähigkeit: Vermeiden von Unfällen beim Arbeiten mit Maschinen (Kreissägen/Bandsägen, Schleif- und Bohrmaschinen); Vermeiden von Produktionsausfällen;
  • Sehvermögen: exaktes Übertragen von Maßen auf das Holz beim Zuschneiden; Qualitätskontrolle; Bildschirmarbeit;
  • Unempfindlichkeit der Haut: Arbeiten mit Metallen, Kunststoffen, Lacken, Beizmitteln, Polituren, Kühlmitteln usw.; Belastung durch Staub (Holz, Kunststoff, Metall);
  • räumliche Vorstellungsfähigkeit: Erstellen und Lesen von Skizzen, Werkzeichnungen und Plänen; Arbeiten nach Konstruktionsplänen; Umsetzen der Werkzeichnung in räumliche Formen; Festlegen der Modellteilung; Montagearbeiten;
  • technisches Verständnis: Einstellen/Bedienen computergesteuerter Maschinen; Aufbauen komplizierter Modelle; Berücksichtigen der gießtechnischen Erfordernisse;
  • mathematisch-rechnerische Fähigkeit: Berechnen der Maße der Werkstücke; Berechnen des Materialbedarfs;
  • Organisationstalent: Arbeitsvorbereitung, Arbeitsplanung, Auftragsabwicklung;
  • Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Arbeiten im Team; Zusammenarbeiten mit Fachkräften anderer Berufe;
  • Sprachfertigkeit mündlich: Beraten der KundInnen;
  • gestalterische Fähigkeit: Produkt-Design;
  • Innovationsfähigkeit: Entwicklung neuer Ideen für Produkte;

Betriebe/Lehrbetriebe:
TischlereitechnikerInnen mit den Schwerpunkten "Planung" und "Produktion" arbeiten in den Klein- und Mittelbetrieben des Tischlergewerbes und in den Betrieben der holzverarbeitenden Industrie (Möbelindustrie). TischlereitechnikerInnen mit dem Schwerpunkt "Modell- und Formenbau" üben ihren Beruf in Gießereibetrieben und Betrieben der Metallverarbeitenden Industrie (z.B. Maschinenbauindustrie) aus.

Lehrstellensituation:
Die jährliche Gesamtzahl der TischlereitechnikerIn-Lehrlinge ist seit Einführung dieses Lehrberufs ständig gestiegen und liegt derzeit schon bei über 900 Personen. Am häufigsten wird heute der Schwerpunkt "Produktion" erlernt (mehr als 600 Lehrlinge); der Schwerpunkt "Planung" hat nicht ganz 300 Lehrlinge, der Schwerpunkt "Modell- und Formenbau" nur etwas weniger als 10 Lehrlinge. In den meisten Bundesländern gibt es zahlreiche Tischlereitechnik-Lehrstellen; lediglich in Wien und im Burgenland sind es vergleichsweise eher wenige.

Unterschiede nach Geschlecht:
Dieser Lehrberuf wird großteils von Männern erlernt (rund 80 bis 85 Prozent). Aber der Anteil der weiblichen Lehrlinge steigt, wenn auch langsam, und liegt derzeit bereits über 20 Prozent (das sind über 190 Lehrlinge von insgesamt ca. 900 Lehrlingen).

Berufsaussichten:

In den Tischlereitechnik-Schwerpunkten "Planung" und "Produktion" ist die Lehrstellensituation gut, ebenso die Arbeitsmarktlage, da die Ausbildung sehr breit und umfassend angelegt ist und dem aktuellen Qualifikationsbedarf der Unternehmen entspricht. Im Schwerpunkt "Modell- und Formenbau" bzw. im Vorläufer-Lehrberuf "ModellbauerIn" ist die Zahl der Lehrlinge und der Beschäftigten insgesamt sehr gering; Lehrlinge werden meist nur nach Bedarf ausgebildet und dann aber nach Lehrabschluss üblicherweise im Ausbildungsbetrieb weiterbeschäftigt.

Beschäftigungsaussichten:

Um die guten Beschäftigungsaussichten erhalten und noch verbessern zu können, ist eine ständige Erweiterung und Aktualisierung der Fachkenntnisse erforderlich. Im Schwerpunkt "Planung" sind das vor allem Kenntnisse in der Maßanfertigungen und der Montage sowie in der entsprechenden Kundenbetreuung und -beratung. Im Schwerpunkt "Produktion" werden vor allem gute Kenntnisse in der Bedienung von CNC-gesteuerten Maschinen sowie Mechatronik-Kenntnisse zur Steuerung elektronischer Anlagen gebraucht. Im "Modell- und Formenbau" sind gute Kenntnisse in der Herstellung und Verarbeitung von Kunststoff, Kunstharz oder Kunstschaumstoff gefragt.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "ModellbauerIn", dem der Beruf "TischlereitechnikerIn - Schwerpunkt Modell- und Formenbau" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

offene Lehrstellen

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:
Lehrlingszahlen Tabelle
TischlereitechnikerIn - Schwerpunkt Modell- und Formenbau (inkl. Doppellehren)
Dieser Lehrberuf kann seit 1.8.2022 erlernt werden! Die angeführten Werte der Vorjahre stammen vom Vorläufer-Lehrberuf "ModellbauerIn" (auslaufend seit 1.8.2022)!
Anz./Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
männlich 13 8 7 6 5 4 5 7 8 5
weiblich 1 2 3 3 2 5 4 4 4 3
gesamt 14 10 10 9 7 9 9 11 12 8
Frauenanteil 7,1% 20,0% 30,0% 33,3% 28,6% 55,6% 44,4% 36,4% 33,3% 37,5%
Quelle: WKÖ - Wirtschaftskammer Österreich

Folgende berufsbildende Schulen bieten eine ähnliche Ausbildung wie der Lehrberuf:

  • Fachschule für Tischlerei
  • Fachschule für Holzwirtschaft
  • Fachschule für Maschinenbau
  • Fachschule für Maschinen- und Fertigungstechnik
  • Werkschulheim - Tischlerei/Tischlereitechnik (Gymnasium/Realgymnasium mit integrierter Lehre)
  • Höhere Lehranstalt für Innenarchitektur und Holztechnologie
  • Höhere Lehranstalt für Wirtschaftsingenieure - Holztechnik
  • Höhere Lehranstalt für Maschinenbau

Das Berufsförderungsinstitut (BFI) und das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) bieten zahlreiche Kurse an, die als Weiterbildungsmöglichkeiten für TischlereitechnikerInnen in Frage kommen, z.B. Kurse für CAD ("Computer Aided Design"), CNC ("Computer Numeric Control" - programmierbare Maschinensteuerung), Holzstiegenbau, Möbel- und Innenausbau, Oberflächenbehandlung, Restaurieren und Handwerkstechniken usw.

Weiterführende Bildungsmöglichkeiten zur Erreichung höherer Bildungsabschlüsse bzw. zur Höherqualifizierung für AbsolventInnen dieses Lehrberufs sind vor allem folgende Schulen:

  • Meisterschule für Tischlereitechnik und Raumgestaltung (2 Jahre) in Graz
  • Meisterschule für Tischler (2 Jahre) in Pöchlarn/NÖ und Hallstatt/OÖ
  • Meisterschule für Drechsler/innen (1 Jahr) in Hallstatt/OÖ
  • Werkmeisterschule für Berufstätige für Holztechnik (2 Jahre) in Kuchl/Sbg. und Übelbach/Stmk.
  • Werkmeisterschule für Berufstätige für Maschinenbau (2 Jahre)

Zur Reife- und Diplomprüfung führen folgende Schulen:

  • Aufbaulehrgang und Kolleg für Holztechnik (2 Jahre, Voraussetzung: Reifeprüfung) in Mödling/NÖ
  • Aufbaulehrgang und Kolleg für Innenarchitektur und Holztechnik (2 Jahre, Voraussetzung: Reifeprüfung) in Villach/Kärnten, Mödling/NÖ und Linz/OÖ
  • Aufbaulehrgang und Kolleg für Maschinenbau (3 bis 4 Jahre, Voraussetzung: Reifeprüfung)

Weiters ist in der Lehrabschlussprüfungsordnung für diesen Lehrberuf die Möglichkeit vorgesehen, im Rahmen der Lehrabschlussprüfung einen Teil der Berufsreifeprüfung abzulegen. Dazu muss der in der Prüfungsordnung für die praktische Prüfung festgelegte "Teil B - Fachlich schriftliche Prüfung" absolviert werden (freiwillig). Wenn Teil A und Teil B erfolgreich abgelegt werden, gilt die praktische Prüfung als Teilprüfung für die Berufsreifeprüfung ("Teilprüfung Fachbereich"). Die Berufsreifeprüfung besteht insgesamt aus vier Teilprüfungen (Deutsch, Mathematik, lebende Fremdsprache, berufsbezogener Fachbereich); Vorbereitungslehrgänge werden von Erwachsenenbildungsinstitutionen (z.B. BFI, WIFI, Volkshochschulen) und einigen berufsbildenden Schulen angeboten. Die Berufsreifeprüfung bietet die gleichen Berechtigungen wie die Matura (allgemeiner Hochschulzugang).

Aufstiegsmöglichkeiten:

TischlereitechnikerInnen können zu ArbeitsvorbereiterInnen, VorarbeiterInnen, WerkstättenleiterInnen, AbteilungsleiterInnen (Modellbau), LeiterInnen des Konstruktionsbüros, WerkmeisterInnen und ProduktionsleiterInnen aufsteigen.

Selbstständige Berufsausübung:

Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung (als GewerbeinhaberIn, PächterIn oder GeschäftsführerIn) besteht für TischlereitechnikerInnen in folgenden reglementierten Gewerben (Befähigungsnachweis erforderlich):

  • TischlerIn, ModellbauerIn, BootbauerIn, BinderIn, DrechslerIn (verbundenes Handwerk)
  • Holzbau-MeisterIn

Weiters können TischlereitechnikerInnen folgende freie Gewerbe ausüben:

  • Erzeugung von Spielzeug
  • WagnerIn
  • Zusammenbau von Möbelbausätzen

Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich eine Anmeldung bei der Gewerbebehörde.

Weitere freie Gewerbe finden Sie hier: www.bmaw.gv.at/Services/Publikationen/Bundeseinheitliche-Liste-der-freien-Gewerbe.html

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