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Tätigkeitsmerkmale

Compliance-ManagerInnen stellen sicher, dass ein Unternehmen gesetzliche und interne Richtlinien einhält, beispielsweise hinsichtlich des Wettbewerbsrechts, Anti-Korruptionsgesetzes oder Datenschutzes. Weitere wichtige Themen betreffen Arbeitsrecht, Arbeitssicherheit, Gleichbehandlung sowie auch Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Compliance-ManagerInnen übernehmen damit eine wichtige Rolle, um die Integrität und den guten Ruf eines Unternehmens zu bewahren und um ethisches Verhalten sowie gesetzes- und regelkonformes Agieren in der Unternehmenskultur zu verankern. 

Dafür erstellen Compliance-ManagerInnen Verhaltenskodizes und Ethikrichtlinien, die sich an nationalen und internationalen gesetzlichen Vorgaben sowie an freiwilligen internen Standards orientieren. Sie achten darauf, dass diese eingehalten werden und sind weiters dafür verantwortlich, diese regelmäßig auf ihre Aktualität zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Zudem identifizieren sie potenzielle Compliance-Risiken und entwickeln Kontroll- und Steuerungsinstrumente zur Risikominderung.

Compliance-ManagerInnen untersuchen und dokumentieren mögliche Verstöße gegen die geltenden Vorschriften sowie internen Richtlinien und informieren die Geschäftsführung darüber. Um ein Bewusstsein für Compliance-Themen zu schaffen, führen sie regelmäßige Mitarbeiterschulungen durch. Außerdem stellen sie innerhalb des Unternehmens Informationsmaterial zur Erkennung und Vermeidung von Compliance-Verstößen zur Verfügung. Compliance-ManagerInnen arbeiten eng mit der Rechtsabteilung eines Unternehmens sowie mit KollegInnen, die für interne Audits und Risikomanagement zuständig sind, zusammen.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Compliance-Richtlinien erstellen
  • Neue Vorschriften und Standards berücksichtigen
  • Compliance-Risiken identifizieren
  • Steuerungs- und Kontrollinstrumente entwickeln
  • Einhaltung von Compliance-Regeln prüfen und Verstöße dokumentieren 
  • Mitarbeiterschulungen durchführen
  • Informationsmaterial vorbereiten
Siehe auch:
  • EDV-Anwendungskenntnisse
  • Englischkenntnisse
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Konfliktfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Unternehmerisches Denken
  • Verantwortungsbewusstsein

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten Institutionen, Organisationen und Unternehmen aller Branchen, z.B.:

  • Finanzdienstleistungsunternehmen wie Banken und Investmentgesellschaften
  • Versicherungen
  • Pharmaunternehmen
  • Gesundheitseinrichtungen
  • Unternehmen der Energiewirtschaft
  • Technologieunternehmen
  • Produktionsunternehmen
  • Beratungsunternehmen
  • Öffentliche Institutionen
  • Non-Profit-Organisationen

Ob Datenschutz oder Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien – die gesetzlichen Anforderungen an Unternehmen, Institutionen und Organisationen sowie das Bewusstsein für ethisches und rechtlich einwandfreies Handeln steigen zunehmend. Unternehmen, die international tätig sind, müssen zusätzlich die länderspezifischen Richtlinien und Gesetze der Handelspartner berücksichtigen. Compliance-ManagerInnen spielen dabei eine zentrale Rolle.

In stark regulierten Sektoren wie dem Finanzwesen, der Pharmaindustrie oder dem Energiesektor ist der Bedarf an Compliance-ManagerInnen besonders hoch. Auch in der Technologiebranche steigen die Anforderungen aufgrund von zunehmenden Datenschutzanforderungen und ethischen Fragestellungen, z.B. hinsichtlich des Einsatzes Künstlicher Intelligenz. Compliance-ManagerInnen können daher auch in Zukunft mit einer stabilen Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt rechnen.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "Compliance-ManagerIn", dem der Beruf "Compliance-ManagerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden Bachelor- und Masterstudiengänge an Universitäten oder Fachhochschulen in den Bereichen Betriebswirtschaft, Rechtswissenschaften und Wirtschaftsrecht. Ebenso besteht die Möglichkeit, ein Doktoratsstudium zu absolvieren.

Bachelorstudien im Bereich Rechtswissenschaften umfassen meist Ausbildungsinhalte wie Straf- und Strafprozessrecht, Bürgerliches Recht, Unternehmensrecht, Zivilverfahrensrecht, Arbeitsrecht und Sozialrecht, Öffentliches Recht, Europarecht, Völkerrecht und Steuerrecht. Im Rahmen von aufbauenden Masterstudien werden die Kompetenzen im jeweiligen Fachgebiet nochmals vertieft, spezialisiert und erweitert. 

Voraussetzung für ein Bachelorstudium ist die Hochschulreife, die entweder durch eine erfolgreich abgeschlossene Matura, eine Studienberechtigungsprüfung oder eine Berufsreifeprüfung erlangt werden kann. An Fachhochschulen ist es teilweise auch Personen ohne Hochschulreife möglich, ein Studium zu beginnen, sofern sie über eine einschlägige berufliche Qualifikation verfügen und Zusatzprüfungen in bestimmten Fächern ablegen. 

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen insbesondere an Universitäten und Fachhochschulen, z.B. in Form von Lehrgängen sowie Seminaren in Bereichen wie Umweltrecht, Wirtschaftsrecht, Governance, Nachhaltigkeitsmanagement oder Risikomanagement. 

Weiterbildungsmöglichkeiten können auch bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI oder WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. in den Bereichen Projektmanagement oder Qualitätsmanagement. 

Compliance-ManagerInnen können zu Team-, Projekt-, Bereichs- oder AbteilungsleiterInnen aufsteigen. Zudem bestehen unter anderem Entwicklungsmöglichkeiten in den Bereichen Nachhaltigkeitsmanagement, Organisationsentwicklung und Unternehmensberatung. 

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen des reglementierten Gewerbes "Unternehmensberatung einschließlich der Unternehmensorganisation" möglich.

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. 

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe

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