Start | Wirtschaftspädagoge/-pädagogin

Tätigkeitsmerkmale

WirtschaftspädagogInnen unterrichten kaufmännische und wirtschaftliche Fächer an berufsbildenden Schulen (BMHS) oder im Rahmen von Studiengängen oder Kursen an Hochschulen sowie auch in Einrichtungen der Berufs- und Erwachsenenbildung, wie z.B. bei BFI oder WIFI. Sie unterrichten Fächer wie Betriebswirtschaft, Rechnungswesen und Controlling, Wirtschaftsinformatik und Informationstechnologie,Volkswirtschaft oder Human Resource Management.

WirtschaftspädagogInnen bereiten wirtschaftliches Fachwissen zielgruppengerecht auf und vermitteln dieses mit Hilfe von verschiedenen didaktischen Methoden und Unterrichtsmaterialien. An Schulen gestalten sie den Unterricht entsprechend der Lehrpläne und wenden verschiedene pädagogische Methoden an, um z.B. das kritische Denken der SchülerInnen anzuregen. Weiters kontrollieren sie Hausübungen, bereiten Schularbeiten vor und planen teilweise Exkursionen.

In der Privatwirtschaft können WirtschaftspädagogInnen aufgrund ihres betriebs- und volkswirtschaftlichen Wissens in verschiedenen Bereichen tätig sein, z.B. im Rechnungswesen, Controlling oder Marketing. Zudem können sie an der Konzeption und Durchführung von betrieblichen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen in Unternehmen verschiedener Branchen beteiligt sein. Weiters können sie in Bereichen arbeiten, in denen die Kombination von pädagogischem und wirtschaftlichem Wissen von besonderer Bedeutung ist, wie z.B. im Bildungsmanagement, in der betrieblichen Personalentwicklung oder in der Berufs- und Unternehmensberatung. Im Rahmen der universitären Forschung untersuchen sie Entwicklungen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Wirtschaftliches Fachwissen aufbereiten und vermitteln
  • Unterrichtsmaterialien vorbereiten
  • Anforderungen des Lehrplans umsetzen
  • Pädagogische und didaktische Methoden anwenden
  • Workshops, Seminare und Weiterbildungen organisieren
  • Tests und Prüfungen erstellen und durchführen
Siehe auch:
  • Didaktische Fähigkeiten
  • EDV-Anwendungskenntnisse
  • Freude am Kontakt mit Menschen
  • Interesse an wirtschaftlichen Themen
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Konfliktfähigkeit
  • Organisationstalent
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Sinn für Zahlen
  • Verantwortungsbewusstsein

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Institutionen und Unternehmen:

  • Berufsbildende mittlere und höhere Schulen (BMHS)
  • Universitäten
  • Fachhochschulen
  • Erwachsenenbildungseinrichtungen
  • Banken
  • Betriebe aller wirtschaftlichen Bereiche
  • Öffentliche Verwaltung
  • Non-Profit-Unternehmen
  • Verbände

Die wirtschaftliche Lage ist in den verschiedenen Branchen aufgrund der Corona-Pandemie sowie der Energie- und Rohstoffkrise teils sehr unterschiedlich. Fachkräfte mit wirtschaftlichem Know-how, z.B. in den Bereichen Management, Rechnungswesen, Unternehmensberatung oder Controlling, sind in allen Branchen und Unternehmen gefragt.

In ganz Österreich, insbesondere in Wien und in Oberösterreich, besteht ein teils akuter Mangel an LehrerInnen in den verschiedenen Schultypen sowie für unterschiedliche Fächer. Auch in Berufsschulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen besteht eine konstante Nachfrage nach TrainerInnen im wirtschaftlichen oder kaufmännischen Bereich.

Durch die vielfältigen Einsatzfelder, die WirtschaftspädagogInnen offenstehen, sind die Berufsaussichten gut.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "LehrerIn für die Sekundarstufe Berufsbildung", dem der Beruf "Wirtschaftspädagoge/-pädagogin" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Wirtschaftspädagogik kann als Masterstudium an den Universitäten in Graz, Innsbruck und Wien sowie als Diplomstudium an der Universität in Linz absolviert werden. Voraussetzung für das Masterstudium ist ein wirtschaftswissenschaftliches Bachelorstudium, z.B. in den Bereichen Betriebswirtschaft, Wirtschaftswissenschaften oder Volkswirtschaft. Weiters besteht die Möglichkeit, ein Doktoratsstudium zu absolvieren, in dem insbesondere vertiefte Kenntnisse des wissenschaftlichen Forschens in einem der genannten Bereiche erlangt werden und auf eine Laufbahn im wissenschaftlichen Bereich vorbereiten.

Masterstudien im Bereich Wirtschaftspädagogik bauen auf wirtschaftswissenschaftlichem Wissen auf Bachelorniveau auf und vermitteln z.B. Ausbildungsinhalte in den Bereichen Wirtschaft, Management, Statistik, Didaktik, Erziehungswissenschaft, Betriebspädagogik, Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik.

Voraussetzung für ein Bachelorstudium ist die Hochschulreife, die entweder durch eine erfolgreich abgeschlossene Matura, eine Studienberechtigungsprüfung oder eine Berufsreifeprüfung erlangt werden kann.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen an Universitäten, z.B. in Form von Lehrgängen sowie Seminaren in Bereichen wie Marketing, Public Auditing, Management, Human Resource, Business Administration, Wirtschaftsrecht oder Personal- und Organisationsentwicklung.

Die Pädagogischen Hochschulen bieten für den Bereich der berufsbildenden Schulen fachspezifische Fortbildungen im Bereich Wirtschaft und Recht an. Neben den fachspezifischen Fortbildungen werden auch verschiedene Weiterbildungen im allgemeinen pädagogischen Bereich angeboten, z.B. zu Freizeitpädagogik, Medienpädagogik, Didaktik, Gesundheitspädagogik oder Berufsorientierung.

Weiterbildungsmöglichkeiten können auch bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI oder WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. in den Bereichen Qualitätsmanagement, Sozialmanagement, Projektmanagement, Public Relations oder Risikomanagement.

Aufstiegsmöglichkeiten für WirtschaftspädagogInnen bestehen z.B. in leitenden und selbstständigen Tätigkeiten als BeraterIn im Personal-, Organisations-, Management- oder Unternehmensconsulting. Zudem können sie auch Leitungspositionen im Schulbereich anstreben.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe "Unternehmensberatung einschließlich Unternehmensorganisation" oder "Versicherungsvermittlung (Versicherungsagent (m/w), VersicherungsmaklerIn und Beratung in Versicherungsangelegenheiten", dem Rechtskraftgewerbe "Gewerbliche Vermögensberatung" sowie im Rahmen des freien Gewerbes "HandelsagentIn" möglich.

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Bei Rechtskraftgewerben benötigt man zusätzlich die Genehmigung durch die Gewerbebehörde. Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich die Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen zur Anmeldung eines Gewerbes.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe (BMDW) und der Liste der freien Gewerbe (BMDW).

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