Start | Archäologe/Archäologin

Tätigkeitsmerkmale

Archäologen und Archäologinnen befassen sich mit der Freilegung von archäologischen Fundstätten, führen also Ausgrabungen durch und wenden chemische und analytische Verfahren an.

Vor allem wenden sie spezielle Untersuchungsmethoden an wie zum Beispiel die Luftbildarchäologie: Auf Luftbildern prüfen ArchäologInnen den Boden auf Verfärbungen, die ein Hinweis auf alte Festungen oder Friedhöfe sein können. Sie führen auch geophysikalische Untersuchungsmethoden durch: Bodenwiderstandsmessungen, geomagnetische Messungen und Bodenradarmessungen. Dadurch können sie unterirdisch versteckte Hohlräume, ganze Siedlungen und sogar Schatzkisten entdecken.

ArchäologInnen analysieren gefundene Ausgrabungsobjekte und kategorisieren diese nach Material, Fundort, Inhalt, Funktion und Form. Durch Einordnung und Zuordnung der Objekte in bestimmte Zeitepochen und Kulturgruppen versuchen ArchäologInnen das tägliche Leben und die gesellschaftlichen, politischen sowie kulturellen Rahmenbedingungen einer Epoche bzw. einer gesellschaftlichen Gruppe zu rekonstruieren.

ArchäologInnen bereiten die Fundgegenstände – oft in Zusammenarbeit mit RestauratorInnen und KonservatorInnen – für den Transport, für weitere wissenschaftliche Analysen und allfällig geplante Ausstellungen vor.

ArchäologInnen nehmen auch die umfassende Dokumentationsarbeit (Vermessungspläne, Fotomaterial, Beschreibung, Katalogisierung) vor. Darüber hinaus sind ArchäologInnen mit zeichnerischen sowie geländetechnischen Aufnahmen befasst.

Spezialisierungen sind z.B: Unterwasserarchäologie, Historische oder Prähistorische Archäologie, Mittelalterarchäologie, Frühgeschichtliche Archäologie, Neuzeitarchäologie, Archäologie der römischen Provinzen, Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte.

Siehe auch:

Je nach Spezialisierung auf bestimmte Kulturkreise (z.B. Afrika, Asien, Europa) sind entsprechende Fremdsprachenkenntnisse vorteilhaft, auch zum Lesen der Fachliteratur, z.B. in Griechisch, Italienisch oder Französisch.

  • Analytisches Denkvermögen
  • Forschergeist
  • Feinmotorisches Geschick, Fingerspitzengefühl
  • Gute Beobachtungsgabe
  • Geduld und körperliche Ausdauer: Tätigkeiten in Freien - auch bei Kälte und Hitze
  • Genauigkeit und Sorgfalt

Die meisten ArchäologInnen arbeiten im öffentlichen Dienst, etwa in Museen, der Überprüfung von Kunstgegenständen, Archiven, bei Bodendenkmalpflegeämtern oder Forschungsinstituten, in Forschung und Lehre an Universitäten. Auch private Grabungsfirmen suchen hin und wieder nach ArchäologInnen, ebenso wie internationale Organisationen.

Neben Tätigkeiten im eigentlichen Berufsbereich sind ArchäologInnen auch in anderen, verwandten Bereichen tätig: Z.B. im Bereich der Museumsdidaktik sowie im Kulturmanagement sowie im Verlagswesen und Medienbereich.

Gemeinden, Länder, Ministerien und diplomatische Einrichtungen sind oft auf die Arbeit von ArchäologInnen angewiesen. ArchäologInnen vertreten die öffentlichen Interessen als Stadt- oder LandesarchäologIn gegenüber Bauträgern.

Zusätzlich ist die Archäologie ein wichtiger Impulsgeber für die Entwicklung des regionalen Tourismus. ArchäologInnen sind hier in Zusammenarbeit mit Gemeinden und Regionen für die Förderung des Kulturtourismus zuständig. Aufgabenfelder bieten sich daher im Kulturtourismus und bei außeruniversitären Bildungseinrichtungen, etwa an Volkshochschulen bzw. in der Erwachsenenbildung.

Im Trend liegt der 3D-Druck, ArchäologInnen rekonstruierten bereits per 3D-Druck den Schädel des Wikingerkönigs Gorm. Zudem stellten sie ein Ötzi-Replikat aus dem 3D-Drucker her sowie eine Replik von zerstörten Triumphbögen und anderen Bauwerken.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "KulturwissenschafterIn", dem der Beruf "Archäologe/Archäologin" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Das Studiengang "Klassische Archäologie" der Uni Wien ist als Bachelor/Masterstudium ausgerichtet. Der Bachelorstudiengang befasst sich mit dem griechisch-römischen Kulturraum von der Bronzezeit bis in die Spätantike. Studierende erwerben grundlegende Kenntnisse der Erschließung, Rekonstruktion und Interpretation materieller und bildlicher Quellen sowie deren kritische Analyse.

Das Masterstudium bietet den Schwerpunkt in einem Fachgebiet: Griechisch-römische Archäologie, minoisch-mykenische Archäologie, provinzialrömische Archäologie oder frühchristliche Archäologie.

Das Studium "Urgeschichte und Historische Archäologie" umfasst Frühgeschichte, Mittelalterarchäologie und Neuzeitarchäologie. (Urgeschichte wird auch als Historische Archäologie beszeichnet). Dieses Studium vermittelt im Sinne einer anthropologischen und (kultur)historischen Disziplin fachspezifische Kenntnisse und fördert das Verständnis für gesellschafts-, wirtschafts- und kulturpolitische Prozesse (vgl. Website der Uni Wien, September 2019).

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Auslandsaufenthalte sollten bereits während des Studiums stattfinden! Feldstudien sowie die Teilnahme an Fachkongressen bieten ebenso die Möglichkeit, Kenntnisse zu erweitern und sich über neueste Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten.

Eine Spezialisierung kann z.B. im Bereich Experimentalarchäologie angestrebt werden. Die Experimentelle Archäologie befasst sich vor allem mit der Erforschung technologischer Fragestellungen und untersucht praxisbezogene Aspekte antiker Lebensweisen. Infos und relevante Links bietet auch die europäische Vereinigung zur Förderung der Experimentellen Archäologie EXAR, URL: http://www.exar.org

Die MedUni Wien bietet das Masterprogramm Forensische Wissenschaften (Master of Forensic Science). Zielgruppe sind ArchäologInnen, NaturwissenschafterInnen, MedizinerInnen, Sachverständige in Gesundheitsberufen.

Zudem gibt es Kurse, Masterprogramme und Lehrgänge, z.B. Kulturmanagement oder Lehrgang Kultur und Organisation. Für Tätigkeiten bei Forschungsprojekten sind z.B. Zusatzkenntnisse im Projektmanagement notwendig. Zunehmend spielt die 3D-Drucktechnik eine Rolle.

Berufliche Entwicklungschancen bestehen zum Teil in der automatischen Aufbereitung und Erschließung großer Datenmengen sprachlich vorliegender Informationen, z.B. Data Science. Hier geht es häufig darum, in einer „Masse" (Big Data) „wertvolle Inhalte" (Smart Data) und statistische Zusammenhänge herauszufinden. Ein Anwendungsbeispiel ist die Stadtarchäologie im Bereich Kulturgüterkataster oder Kulturatlas für Burgen und Fundstätten.

Eine Spezialisierung kann auch im Bereich Experimentalarchäologie angestrebt werden. Die Experimentelle Archäologie befasst sich vor allem mit der Erforschung technologischer Fragestellungen und untersucht praxisbezogene Aspekte antiker Lebensweisen. Infos und relevante Links bietet auch die europäische Vereinigung zur Förderung der Experimentellen Archäologie EXAR, URL: http://www.exar.org

Es besteht die Möglichkeit zur selbstständigen Berufsausübung im Rahmen eines Gewerbes (z.B. Grabungstechnik) oder in der Unternehmensberatung. Nähere Infos bietet z.B. Wirtschaftskammer Österreich WKO.

Diese Berufe könnten Sie auch interessieren ...

Uber weitere Berufsvorschläge
Weitere Berufe aus dem Bereich "Wissenschaft, Bildung, Forschung und Entwicklung" anzeigen
Suche
AMS
Suchportal