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Tätigkeitsmerkmale

AnlagenbautechnikerInnen befassen sich mit dem Aufbau, der Inbetriebnahme, Wartung, Reparatur und Instandhaltung verschiedener technischer Großanlagen und Systeme. Je nach Branche umfasst dies industrielle Betriebs- und Produktionsanlagen, verfahrenstechnische Anlagen, Förderanlagen wie z.B. Seilbahnen oder versorgungstechnische Anlagen und Systeme wie etwa Windkraftanlagen, Kraftwerke, Heizungs-, Lüftungs- oder Kälteanlagen.

Die Tätigkeiten von AnlagenbautechnikerInnen gliedern sich in mechanische, elektrische und steuertechnische Aspekte. Im Bereich Mechanik befassen sie sich mit der Montage, dem Zusammenbau und der Installation von Anlagen nach vorgegebenen Konstruktionszeichnungen. Der elektrische Aspekt umfasst Tätigkeiten wie das Verlegen von Leitungen und das Anschließen von Anlagen. Steuerungstechnische Aufgaben sind z.B. das Verlegen von hydraulischen und pneumatischen Leitungen nach Schaltplänen sowie das Programmieren von speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS).

AnlagenbautechnikerInnen können auch für konzeptionelle, planerische und leitende Aufgaben sowie für Aufgaben im Bereich der Modifikation und Optimierung von bestehenden Anlagen verantwortlich sein. Zudem übernehmen sie die Fehler- und Störungssuche von Anlagen sowie deren Behebung und sind auch für die Überwachung und Optimierung der Produktionsabläufe und -prozesse zuständig. Ein wesentlicher Unterschied zum Maschinenbau besteht darin, dass Projekte im Bereich des Anlagenbaus oftmals langfristiger geplant werden und sich dadurch längere Projektlaufzeiten, zumeist über mehrere Jahre, ergeben.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Anlagen planen und konstruieren
  • Anlagenteile einstellen und untereinander abstimmen
  • Großanlagen montieren, warten und reparieren
  • Funktionen und Fertigungsabläufe von Anlagen programmieren
  • Probeläufe durchführen
  • Technische Pläne lesen
  • Elektrische, hydraulische und pneumatische Kabel und Leitungen verlegen
  • Wartungs- und Servicearbeiten durchführen
Siehe auch:
  • Bereitschaft zu Schichtarbeit
  • Handwerkliche Geschicklichkeit
  • Interesse für Maschinenbau
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Serviceorientierung
  • Sinn für genaues Arbeiten
  • Technisches Verständnis

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Unternehmen des Anlagenbaus
  • Industrielle und gewerbliche Betriebe mit Fertigungs- und Produktionsabteilungen
  • Technische Büros und Ingenieurbüros
  • Unternehmen des Stahlbaus, des Maschinenbaus und der metallverarbeitenden Industrie
  • Umwelttechnikbetriebe
  • Reparatur- und Servicebetriebe für Anlagenbau
  • Energieversorgungsbetriebe, wie z.B. Kraftwerke

Der Maschinen- und Anlagenbau zählt in Österreich zu den produktivsten und wachstumsstärksten Industriebereichen. Viele Unternehmen haben sich auf Nischenbereiche und die Herstellung von Einzelstücken spezialisiert, sodass sie auch auf dem globalen Markt konkurrenzfähig sind. Zudem werden vermehrt Dienstleistungen angeboten, angefangen von Standardservicearbeiten an Maschinen und Geräten bis hin zum laufenden Betrieb und der Instandhaltung von Anlagen. Nach einem kurzzeitigen Einbruch zu Beginn der Corona-Krise hat sich die Branche wieder stabilisiert und es werden in den meisten Bereichen Fachkräfte gesucht.

Die Berufsaussichten für AnlagenbautechnikerInnen sind insgesamt stabil. Kenntnisse in den Bereichen Projektmanagement, Kommunikation und in der elektronischen Verfahrenstechnik können die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zusätzlich erhöhen. In Betrieben mit Auslandsaufträgen sind zudem die Bereitschaft zu Reisetätigkeiten sowie Englischkenntnisse gefragt.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "AnlagentechnikerIn", dem der Beruf "AnlagenbautechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden Ausbildungen an Fachschulen sowie an höheren technischen Lehranstalten, insbesondere in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau sowie Mechatronik. Ausbildungen im Maschinenbau sind breit gefächert und werden oftmals mit verschiedenen Schwerpunkten angeboten. Für AnlagenbautechnikerInnen sind insbesondere die Schwerpunkte Anlagentechnik, Fertigungstechnik, Umwelttechnik und Automatisierungstechnik empfehlenswert.

Die Ausbildungen umfassen meist Fächer wie Konstruktion und Projektmanagement, Mechanik und Maschinenelemente, Fertigungs- und Produktionstechnik, Maschinen und Anlagen, Mechatronik und Angewandte Information sowie Elektrotechnik und Automatisierungstechnik. Im Zuge der Ausbildungen werden unter anderem Kenntnisse in den Bereichen CAM-Technik (Computer Aided Manufacturing), CAD-Technik (Computer Aided Design), CNC-Technik (Computerized Numerical Control), Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) und Schweißtechnik vermittelt. Weiters werden praktische Erfahrungen an schuleigenen Werkstätten und Laboratorien sowie im Rahmen von mehrwöchigen betrieblichen Pflichtpraktika erworben.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten für AbsolventInnen von Fachschulen bieten beispielsweise Aufbaulehrgänge, die zur Matura führen, sowie eine Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung. Diese ermöglichen den Zugang zu Kollegs und Universitäten, z.B. im Bereich Maschinenbau. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Ablegung einer Werkmeisterprüfung.

Weiterbildungen können bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Automatisierungstechnik
  • Kälteanlagentechnik
  • Elektrotechnik
  • Hydraulik
  • Technisches Qualitätsmanagement
  • Schweißtechnik
  • CAD-Technik

Personen mit technischer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit können den Berufstitel "IngenieurIn" erwerben. Es handelt sich dabei um einen international vergleichbaren Bildungsabschluss, der seit Inkrafttreten des Ingenieurgesetzes 2017 als berufliche Qualifikation, entsprechend dem Bachelor-Niveau (NQR 6), anerkannt ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Verbands Österreichischer Ingenieure sowie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft.

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Aufstiegsmöglichkeiten bestehen in Funktionen wie leitendeR KonstrukteurIn, ProjektleiterIn bzw. ProjektmanagerIn, kaufmännischeR LeiterIn oder AbteilungsleiterIn, z.B. für Produktionslogistik.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe "Ingenieurbüros (Beratende IngenieurInnen)", "MechatronikerIn für Maschinen- und Fertigungstechnik; MechatronikerIn für Elektronik, Büro- und EDV-Systemtechnik; MechatronikerIn für Elektromaschinenbau und Automatisierung; MechatronikerIn für Medizingerätetechnik (verbundenes Handwerk)", "Metalltechnik für Metall- und Maschinenbau; Metalltechnik für Schmiede und Fahrzeugbau; Metalltechnik für Land- und Baumaschinen (verbundenes Handwerk)" möglich.

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe.

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