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Tätigkeitsmerkmale

HolztechnikerInnen sind entweder in der verarbeitenden Produktion tätig oder für die Leitung und technische Weiterentwicklung eines Holzbetriebs zuständig. In der Produktion verarbeiten sie Rundholz zu Schnittholz, führen unterschiedliche Holzschutzmaßnahmen und Oberflächenbehandlungen durch und sorgen für eine fachgerechte Trocknung und Lagerung der Holzprodukte.

HolztechnikerInnen, die in der Produktionsleitung tätig sind, erstellen Arbeitspläne, planen und überwachen den Fertigungsprozess, kalkulieren die Kosten und sind für die Qualitätssicherung verantwortlich. Zudem sind sie für den Einkauf und die Kontrolle des angelieferten Holzes sowie für die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften und von Umwelt- und Qualitätsstandards zuständig.

HolztechnikerInnen können auch in Forschungslabors tätig sein, wo sie verschiedene Holzprodukte auf ihre Eigenschaften und Qualität prüfen. Dabei wenden sie verschiedene chemische und physikalische Mess- und Testverfahren an und werten die Ergebnisse aus.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Holz sägen, hobeln und furnieren
  • CNC- und CAD-Maschinen programmieren, bedienen und warten
  • Fertigungspläne erstellen
  • Konstruktionszeichnungen anfertigen
  • Bauberechnungen durchführen
  • Lieferungen koordinieren und verwalten
  • Lagerbestände dokumentieren
  • Werkproben entnehmen
  • Termine koordinieren
  • KundInnen beraten
Siehe auch:
  • EDV-Anwendungskenntnisse
  • Gutes räumliches Vorstellungsvermögen
  • Handwerkliche Geschicklichkeit
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Organisationstalent
  • Physische Ausdauer
  • Serviceorientierung
  • Technisches Verständnis
  • Unempfindlich gegen Lärm sein
  • Unempfindlich gegenüber Staub sein

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Sägewerke
  • Holzindustrie
  • Rohstoffindustrie
  • Furnierwerke
  • Handwerksbetriebe
  • Holzhandelsgewerbe
  • Bauunternehmen
  • Lack- und Leimindustrie
  • Behörden

In Österreich wird der Rohstoff Holz für viele verschiedene Produkte verwendet und gewinnt als nachhaltiges Rohstoffmittel vermehrt an Bedeutung. Die Holz- und Sägetechnikbranche entwickelte sich bis zur COVID-19-Pandemie positiv. Dieser Trend wurde jedoch durch die Corona-Maßnahmen stark unterbrochen. Insbesondere haben sich die Bedingungen im Bereich Export erschwert, wodurch viele Unternehmen betroffen sind. Aufgrund der Corona-Krise bestehen weiterhin viele Unsicherheiten, sodass Prognosen zum Zeitpunkt des wirtschaftlichen Aufschwungs kaum möglich sind. Jedoch wird in der Weiterverarbeitung von Holz, beispielsweise durch dessen Veredelung, eine konstante Nachfrage erwartet. Die Berufsaussichten für gut ausgebildete HolztechnikerInnen sind daher stabil. Insbesondere in den waldreichen Bundesländern wie der Steiermark, Niederösterreich oder Tirol bestehen gute Beschäftigungsmöglichkeiten.

In der Holz- und Sägetechnik sind der Einsatz von CNC-Maschinen (Computerized Numerical Control) zur Bearbeitung des Holzes sowie das Erstellen von Konstruktionsplänen mit Hilfe der CAD-Software (Computer Aided Design) weit verbreitet. Daher sind fundierte Kenntnisse und Qualifikationen in diesem Bereich, insbesondere auch im Programmieren und in der Wartung von Maschinen, vorteilhaft. Zudem können Kompetenzen in verschiedenen Oberflächenbehandlungs- und Veredelungstechniken sowie im Bereich Logistik, z.B. hinsichtlich der fachgerechten Holzlagerhaltung, oder Logistikmanagement die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "HolztechnikerIn", dem der Beruf "HolztechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden Ausbildungen an Fachschulen sowie an höheren technischen Lehranstalten, insbesondere im Bereich Holztechnik. In der Ausbildung werden praktische Erfahrungen in Werkstätten sowie im Rahmen von mehrwöchigen betrieblichen Pflichtpraktika erworben. Zudem werden oftmals Kenntnisse im Bereich CNC-Technik (Computerized Numerical Control) vermittelt. Manche Schulen bieten den Erwerb von zusätzlichen Qualifikationen, wie z.B. den Staplerführerschein, an.

Ebenso bietet eine Lehre im Bereich Holztechnik eine Zugangsmöglichkeit, siehe den Beruf HolztechnikerIn (mit MODULEN) (Lehre). Zudem kann dieser Beruf auch auf akademischem Niveau erlernt werden, siehe den Beruf HolztechnikerIn (UNI/FH/PH).

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten für AbsolventInnen von Fachschulen bieten beispielsweise Aufbaulehrgänge, die zur Matura führen, sowie eine Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung. Diese ermöglichen den Zugang zu Kollegs und Universitäten, z.B. im Bereich Holztechnologie. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Ablegung einer Werkmeisterprüfung.

Aus- und Weiterbildungsangebote im Holz- und Baubereich bieten die Bauakademien. Zudem können Weiterbildungen auch bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Qualitätssicherung
  • Produktionstechnik
  • Computer Aided Manufacturing (CAM)
  • Holzbautechnik
  • Holzdesign
  • Holzwirtschaft
  • Möbelbau
  • Naturfasertechnologie
  • Prozesstechnik

Personen mit technischer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit können den Berufstitel "IngenieurIn" erwerben. Es handelt sich dabei um einen international vergleichbaren Bildungsabschluss, der seit Inkrafttreten des Ingenieurgesetzes 2017 als berufliche Qualifikation, entsprechend dem Bachelor-Niveau (NQR 6), anerkannt ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Verbands Österreichischer Ingenieure sowie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft.

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Bei entsprechender Qualifikation bestehen Aufstiegsmöglichkeiten in Funktionen wie Werksleitung oder Produktionsleitung sowie in leitende Einkaufs- und Verkaufspositionen. Auch in den Bereichen Betriebsorganisation, Sicherheitstechnik, Qualitätsmanagement oder Vertrieb ist ein Aufstieg in eine leitende Position möglich. Darüber hinaus bestehen im Umfeld der Forstwirtschaft Entwicklungsmöglichkeiten in landwirtschaftlichen Organisationen sowie bei Interessenvertretungen bis hin zum internationalen Lobbying.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe "Handwerk der TischlerIn, ModellbauerIn, BootbauerIn, BinderIn, DrechslerIn und BildhauerIn", "Gewerbe der Holzbau-MeisterIn", "Gewerbe der BaumeisterIn", "Ingenieurbüros (Beratende IngenieurInnen)" und "Chemische Laboratorien" oder der freien Gewerbe "Betrieb eines Sägewerkes", "Erzeugung von Holzpaletten", "Erzeugung von Brennelementen aus Holz und Rinde", "Betrieb eines Hobelwerkes" und "Holzschlägerung, -bringung und -zerkleinerung" möglich.

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich die Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen zur Anmeldung eines Gewerbes.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe und der Liste der freien Gewerbe.

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