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Tätigkeitsmerkmale

HolzbautechnikerInnen befassen sich mit der Errichtung von Holzbauwerken. Beispiele dafür sind Einfamilienhäuser und andere Gebäude, Dachgeschoßausbauten, Dachstühle, Holzbalkone, Holzstiegen oder Holzbrücken. Sie entwerfen und konstruieren Holzobjekte nach den Wünschen ihrer KundInnen und begleiten das Projekt bis zur Übergabe des Bauwerks. Dabei müssen sie stets die bauphysikalischen und statischen Anforderungen und Normen sowie behördliche Auflagen beachten. Bei der Erstellung von Entwürfen und Konstruktionsplänen arbeiten sie meist mit der CAD-Software (Computer Aided Design).

Zu ihren Aufgaben zählen auch die Leitung der Bauabwicklung sowie die Korrespondenz mit Sägewerken, Holzhandelsbetrieben, LieferantInnen und Bauunternehmen. HolzbautechnikerInnen kontrollieren laufend die Qualität der Arbeiten und achten auf die Einhaltung des Budgets. Weitere Tätigkeitsbereiche sind der Innenausbau sowie Tätigkeiten in der Produktion und im Verkauf von Halbfertig- und Fertigholzwaren, z.B. von Brettern, Platten oder Möbeln.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Bautechnische Daten und Kennzahlen berechnen
  • Bauprojekte planen und überwachen
  • CNC-Maschinen bedienen und warten (Computerized Numerical Control)
  • Verhandlungen führen
  • Baustellenbetrieb organisieren und koordinieren
  • Fachkräfte einteilen
  • Baumaterial bestellen
  • Bauvolumen berechnen
  • KundInnen beraten
Siehe auch:
  • Bereitschaft, an unterschiedlichen Orten zu arbeiten
  • Gutes räumliches Vorstellungsvermögen
  • Handwerkliche Geschicklichkeit
  • Interesse für Bau
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Physische Ausdauer
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Technisches Verständnis
  • Unempfindlich gegenüber Staub sein
  • Verantwortungsbewusstsein

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Holzindustrie
  • Bauunternehmen
  • Architekturbüros
  • Konstruktionsbüros
  • Platten- und Furnierwerke
  • Möbelbaubetriebe
  • Sägewerke
  • Holzhandelsgewerbe

Die österreichische Baubranche entwickelte sich bis zur COVID-19-Pandemie sehr positiv. Dieser Trend wurde jedoch durch die Corona-Maßnahmen stark unterbrochen. Viele Bauprojekte konnten nicht oder nur sehr eingeschränkt weitergeführt werden, sodass viele Bauunternehmen Kurzarbeit beantragten sowie Personal kündigen mussten. Auch wenn viele Unternehmen wieder mit einer positiven Entwicklung für das laufende Jahr rechnen, bestehen aufgrund der Corona-Krise weiterhin viele Unsicherheiten, sodass Prognosen zum Zeitpunkt des bauwirtschaftlichen Aufschwungs kaum möglich sind. Es wird erwartet, dass Bauprojekte im Bereich Infrastruktur, wie z.B. Straßenbau, weniger stark von der Krise betroffen sein werden als Bauvorhaben im privaten Bereich.

Ökologisches und nachhaltiges Bauen liegt stark im Trend, sodass die erneuerbare Ressource Holz in der Bautechnik immer wichtiger wird. Darüber hinaus erlebt der Holzbau im Hausbau aufgrund der bauphysikalischen und bauökologischen Besonderheiten von Holz aktuell einen Aufschwung. Daher sind die Berufsaussichten für HolzbautechnikerInnen gut. In der Holz- und Sägetechnik sind das Arbeiten mit CNC-Maschinen (Computerized Numerical Control) zur Bearbeitung des Holzes sowie das Erstellen von Konstruktionsplänen mit Hilfe der CAD-Software (Computer Aided Design) weit verbreitet. Daher sind fundierte Kenntnisse und Qualifikationen in diesem Bereich, insbesondere auch in der Programmierung und Wartung von Maschinen, vorteilhaft.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "BautechnikerIn", dem der Beruf "HolzbautechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden Ausbildungen an Fachschulen sowie an höheren technischen Lehranstalten, insbesondere im Bereich Holzbau und -technik. In der Ausbildung werden praktische Erfahrungen in Werkstätten sowie im Rahmen von mehrwöchigen betrieblichen Pflichtpraktika erworben. Zudem werden oftmals Kenntnisse in den Bereichen CNC-Technik (Computerized Numerical Control) und dem Konstruktionsprogramm CAD (Computer Aided Design) vermittelt. Manche Schulen bieten den Erwerb von zusätzlichen Qualifikationen, wie z.B. den Staplerführerschein, an. Eine weitere Zugangsmöglichkeit sind Lehrausbildungen im Bereich Holz- und Tischlereitechnik.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Weiterbildungsmöglichkeiten für AbsolventInnen von Fachschulen bieten beispielsweise Aufbaulehrgänge, die zur Matura führen, sowie eine Studienberechtigungsprüfung oder die Berufsreifeprüfung. Diese ermöglichen den Zugang zu Kollegs und Universitäten, z.B. im Bereich Holztechnologie. Auch einschlägige Fachhochschul-Studiengänge bieten für berufserfahrene FachschulabsolventInnen sowie für BHS-AbsolventInnen eine Weiterbildungsperspektive. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zur Ablegung einer Werkmeisterprüfung.

Aus- und Weiterbildungsangebote im Holz- und Baubereich bieten die Bauakademien. Zudem können Weiterbildungen auch bei Erwachsenenbildungseinrichtungen wie BFI und WIFI sowie bei privaten Aus- und Weiterbildungsinstituten absolviert werden, z.B. für folgende Bereiche:

  • Bauingenieurwesen
  • Holzbau
  • Hochbau
  • Projektmanagement
  • Smart Building
  • Baumanagement
  • Innenarchitektur
  • Möbelbau
  • Holzwirtschaft
  • Betriebswirtschaft

Personen mit technischer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit können den Berufstitel "IngenieurIn" erwerben. Es handelt sich dabei um einen international vergleichbaren Bildungsabschluss, der seit Inkrafttreten des Ingenieurgesetzes 2017 als berufliche Qualifikation, entsprechend dem Bachelor-Niveau (NQR 6), anerkannt ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Verbands Österreichischer Ingenieure sowie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft.

Seit Herbst 2023 können an Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen sowie Privatuniversitäten zusätzlich zum bisherigen Studienangebot auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudien absolviert werden. Diese bieten auch Personen, die keine Hochschulreife (Matura, Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung) besitzen, die Möglichkeit den akademischen Titel „Bachelor Professional (BPr)" oder „Master Professional (MPr)" zu erwerben.

Für die Zulassung zu einem Bachelor Professional-Studium ist ein einschlägiger beruflicher Ausbildungsabschluss (z.B. Lehre, BMS-Abschluss) oder eine mehrjährige Berufserfahrung im Studienbereich erforderlich.

Personen, die einen Master Professional abgeschlossen haben, können in der Folge dann auch ein Doktoratsstudium absolvieren.

Aufstiegsmöglichkeiten bestehen in Funktionen, wie z.B. Werksleitung, Projektleitung oder Bauleitung, sowie in leitenden Positionen im Einkauf oder Verkauf oder in der Leitung von Konstruktionsbüros.

Eine selbstständige Berufsausübung ist z.B. im Rahmen der reglementierten Gewerbe "Handwerk der TischlerIn, ModellbauerIn, BootbauerIn, BinderIn, DrechslerIn und BildhauerIn", "Gewerbe der Holzbau-MeisterInnen" und "Ingenieurbüros (Beratende IngenieurInnen)" oder der freien Gewerbe "Betrieb eines Sägewerkes", "Erzeugung von Holzpaletten" und "Betrieb eines Hobelwerkes" sowie des Rechtskraftgewerbes "BaumeisterIn" möglich.

Für reglementierte Gewerbe muss bei der Gewerbeanmeldung der jeweils vorgeschriebene Befähigungsnachweis, z.B. in Form einer Befähigungsprüfung, eines bestimmten Schul- oder Studienabschlusses oder einer fachlichen Tätigkeit, erbracht werden. Ein freies Gewerbe erfordert keinen Befähigungsnachweis, sondern lediglich die Erfüllung der allgemeinen Voraussetzungen zur Anmeldung eines Gewerbes. Bei Rechtskraftgewerben benötigt man zusätzlich die Genehmigung durch die Gewerbebehörde.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Wirtschaftskammer Österreich sowie in der Liste der reglementierten Gewerbe und der Liste der freien Gewerbe.

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