Start | Community Interpreter (m/w)

Tätigkeitsmerkmale

DolmetscherInnen für Community Interpreting übersetzen und dolmetschen im Dienst der Gemeinschaft für Einzelpersonen, Kleingruppen und Familien.

Ihre KlientInnen sind häufig Minderheiten im Gastland. Dazu zählen meist MigrantInnen, AsylwerberInnen, GastarbeiterInnern und Flüchtlinge. DolmetscherInnen für Community Interpretingdolmetschen bei Gesprächen mit Behörden und Sozialämtern oder im Rahmen von Verwaltungsverfahren oder medizinischen Behandlungen. Sie arbeiten auch für Non-Profit-Organisationen und Hilfsorganisationen. Sprachliche und kulturelle Barrieren bestehen in unterschiedlichen Settings:

  • Ämter und Behörden
  • Asylverfahren
  • Einrichtungen und Institutionen des Gesundheitswesens 
  • Soziale und karitative Einrichtungen
  • Bildungseinrichtungen und Schulen
  • psychiatrische Einrichtungen
  • Wirtschaftliche und rechtliche Settings
  • u.v.a.

 

Community Interpreters verfügen über ein Repertoire an fachlichen Kompetenzen. Dazu zählen Sprach- und Kulturkompetenz in der Ausgangs- und Zielsprache und die terminologische Vertrautheit mit dem Fachgebiet (Medizin, Recht etc). Besonders gefragt sind hier DolmetscherInnen mit seltenen Sprachkombinationen.

Siehe auch:

Für ÜbersetzerInnen ist es wichtig, sich in fremde (unterschiedliche) Themengebiete einarbeiten zu können.

  • Kenntnisse kultureller und ethischer Aspekte
  • Gute Allgemeinbildung
  • Konzentrationsfähigkeit
  • Gutes Auftreten
  • Empathievermögen
  • Transferkompetenz: Ein Anliegen oder Problem verstehen und durch sprachlich präzises, gut strukturiertes und informatives Reden übermitteln

Aufgaben bestehen bei oder für nationale und internationale Organisationen,

  • Vermittlungsstellen
  • AusländerInnen-Integrationsbüros
  • Vereine für Menschenrechte
  • Vereine für Opfer von Gewalt und Menschenrechtsverletzungen
  • Kinderspitäler
  • Sozialmedizinische Zentren
  • Institutionen der EU
  • Übersetzungsagenturen
  • Medien und Verlage 
  • universitäre Institute für theoretische und angewandte Translationswissenschaft

 

Aufgaben bestehen im Rahmen der Mitwirkung bei behördlichen, gerichtlichen, notariellen Beurkundungen, dem Dolmetschen von Gesprächen und Verhandlungen oder bei der telefonischen Übermittlung von Auskünften.

Die Sprachmittlungsbranche äußerst vielfältig: Auch neue Technologien und gemeinschaftliche Übersetzungsprojekte (Crowdsourcing), die Lokalisierung von Videospielen und Online-Barrierefreiheit können wichtige Themen sein.

Professionelles Dolmetschen zur Verhinderung von Sprachbarrieren: Ob zur Klärung der politischen Zuständigkeiten (Bund, Länder), zur Vermeidung von Zusatzkosten durch Missverständnisse in der Krankenbehandlung, zur Klärung und Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen (Aufklärungspflicht, Haftungsfrage) oder zur Verhinderung von Sprachbarrieren bei KindergartenpädagogInnen und LehrerInnen - in vielen Bereichen kann Community Interpreting dienlich sein!

Ein Positivbeispiel ist die „Interkulturelle Ambulanz der Landesnervenklinik (Psychiatrie)“, die im Jahr 2005 den Gesundheitspreis der Stadt Linz erhielt.

Ein Negativbeispiel aus der Vergangenheit: Ein Sozialarbeiter, der beauftragt war, einer Migrantin das Kind abzunehmen, konnte sich aufgrund der Sprachbarriere nicht entsprechend ausdrücken. Die Mutter rief die Polizei, weil sie an eine Entführung glaubte.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "TranslatorIn", dem der Beruf "Community Interpreter (m/w)" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Die Studiengänge sind in verschiedenen Fachbereichen angesiedelt und teilweise nicht standardisiert. Besser ist es, vorab nachzufragen, welche Schwerpunkte (technische, kulturelle, linguistische) angeboten werden.

Bereits während des Studiums sollte praxisbezogene Erfahrung gesammelt werden. Branchenkenntnisse, Praktika im Innland oder Ausland sowie einschlägige Tätigkeiten erweisen sich beim Berufseinstieg als Vorteil.

Die UNI Innsbruck bietet den Lehrgang "Community Interpreting" zur Professionalisierung von LaiendolmetscherInnen im sozialen, medizinischen, psychotherapeutischen und kommunalen Bereich. Die UNI Graz bietet ebenso Lehrgänge und Kurse.

Fort- und Weiterbildung ist für alle sprachorientierten Berufe wichtig: Nicht zuletzt aufgrund der ständigen Expansion von „Fachsprachen“ und der Aufsplitterung der Sprachen in eine Vielzahl von Sprachmilieus. Von den Verbänden werden Kurse und Workshops angeboten. Für das Community Interpreting können weitere Kultur- und Sprachwissenschaftliche Ausbildungen von Nutzen sein:

  • Sprach- und Kulturmittlung
  • Kommunaldolmetschen im Gesundheitsbereich oder im Rahmen rechtlicher Angelegenheiten
  • Wirtschaftliche Kenntnisse

Berufsverbände und -Organisationen wie die International Association of Conference Interpreters AIIC und der Verband der Dolmetscher - ÖVGD informiert über aktuelle Forschungsprojekte wie z.B. "Schnittstellen. Die Website Translationsplattform bietet Informationen zu Verbänden, Veranstaltungshinweisen und aktuellen Meldungen. Die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis zur Verbesserung der Kommunikation in Asyl- und Strafverfahren mit Verfahrensbeteiligten aus afrikanischen Herkunftsländern".

Community Interpreters sind häufig selbständig bzw. freiberuflich tätig. Zur besseren Akquisition von Aufträgen kann die Registrierung bei einem Übersetzungsbüro oder entsprechenden Online-Plattformen getätigt werden. Für selbständig erwerbstätige ÜbersetzerInnen und DolmetscherInnen besteht die Pflichtmitgliedschaft bei der Kammer der gewerblichen Wirtschaft.

 

Der Österreichische Verband Deutsch als Fremdsprache/Zweitsprache (ÖdaF) vertritt die Interessen derjenigen, die in Forschung und Lehre im Bereich "Deutsch als Fremdsprache und Zweitsprache" in Österreich und im Ausland tätig sind und unterstützt sie in fachlichen und didaktischen Angelegenheiten, URL: oedaf.at.

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