Start | BioverfahrenstechnikerIn

Hinweis

Dieser Beruf ist eine Spezialisierung des Berufs VerfahrenstechnikerIn. Weiterführende Informationen finden Sie in der Beschreibung von VerfahrenstechnikerIn (UNI/FH/PH).

Tätigkeitsmerkmale

BioverfahrenstechnikerInnen beschäftigen sich mit der Übertragung von biotechnologischen Methoden auf technische Anwendungen in industriellen Produktionen. Sie arbeiten mit lebenden Zellen, wie z.B. Mikroorganismen oder Bakterien, die sie für technische Anwendungen nutzen, z.B. zur Herstellung von Medikamenten, zur Säuberung des Abwassers oder auch zur Herstellung von nachhaltigem Verpackungsmaterial.

BioverfahrenstechnikerInnen erproben neue biotechnologische Verfahrensprozesse zunächst in Laboren. Dazu planen sie den Versuchsvorgang, überwachen den Ablauf, wenden verschiedene bioverfahrenstechnische Methoden an und analysieren und interpretieren die Ergebnisse. Hat sich ein Verfahrensprozess als erfolgreich herausgestellt, planen, entwickeln und überwachen BioverfahrenstechnikerInnen die biotechnologische Produktionsprozesse an Industrieanlagen.

Im Rahmen der Verfahrensentwicklung bestücken, bedienen und pflegen sie biotechnologische Produktionsanlagen, wie z.B. Gefriertrocknungsanlagen oder Fermentationsanlagen. Zudem überwachen sie den Produktionsprozess und entnehmen Proben, um zu überprüfen, ob das gewünschte Produkt den Anforderungen und Qualitätskriterien entspricht.

Typische Tätigkeiten sind z.B.:

  • Experimente durchführen
  • Biotechnologische Produkte entwickeln und herstellen
  • Biotechnologische Verfahrensprozesse planen, überwachen und optimieren
  • Produktionsanlagen bedienen
  • Proben entnehmen
  • Qualitätskontrollen durchführen
  • Produktionsabläufe dokumentieren
Siehe auch:
  • Englischkenntnisse
  • Innovationsfähigkeit
  • Interesse für Chemie und Physik
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Logisch-analytisches Denken
  • Problemlösungsfähigkeit
  • Selbstständiges Arbeiten
  • Sinn für Sauberkeit und Hygiene
  • Technisches Verständnis
  • Unempfindlich gegen Gerüche sein

Beschäftigungsmöglichkeiten bieten z.B. folgende Unternehmen und Branchen:

  • Chemische Industrie
  • Pharmazeutische Industrie
  • Betriebe im Bereich Umwelttechnik
  • Industrieunternehmen im Bereich Biotechnologie
  • Betriebe der Lebensmittelindustrie
  • Unternehmen im Bereich Maschinen- und Anlagebau
  • Betriebe der Papier- und Zellstoffindustrie
  • Ingenieurbüros
  • Genehmigungs- und Kontrollbehörden

Die chemische Industrie zählt zu den größten Industriebranchen in Österreich. Sie umfasst auch Bereiche wie Kunststoffherstellung, pharmazeutische Produktion, Lebens- und Futtermittelerzeugung, die Herstellung von Kosmetik, Lack- und Anstrichmitteln sowie den Bereich Bauchemie. Trotz der Corona-Pandemie und Lieferengpässen sowie steigender Energie- und Rohstoffpreise ist die Branche stabil. Die Aussichten für die Chemiebranche werden vorsichtig optimistisch eingeschätzt.

Mit dem "Green Deal" wurde von der EU ein Instrument vorgelegt, durch welches umfangreiche Maßnahmen zur Ökologisierung der Industrie umgesetzt werden sollen. Diese Maßnahmen wirken sich auch auf die chemische Industrie aus. Beispiele sind der Wegfall von klima- und gesundheitsschädlichen Stoffen, die Umstellung auf umweltfreundliche Herstellungsverfahren sowie die Erschließung neuer ökologischer Rohstoffe. Kenntnisse über umweltfreundliche chemische Verfahren und Herstellungsprozesse sind daher zunehmend gefragt. Die Berufsaussichten für BioverfahrenstechnikerInnen sind stabil. Kenntnisse über Richtlinien zur Qualitätssicherung von Produktionsabläufen, z.B. nach GMP (Good Manufacturing Practice), sind gefragt und können die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen.

Stellenangebote im "eJob-Room" (Internet-Stellenvermittlung des AMS):

Der folgende Link führt zum Abfrage-Formular des eJob-Room für das Berufsbündel "Biotechnologe/-technologin", dem der Beruf "BioverfahrenstechnikerIn" zugeordnet ist. Im Formular können Sie dann noch das Bundesland und den Arbeitsort und andere Kriterien auswählen; nach einem Klick auf "Weiter" erhalten Sie die Stellenangebote.

offene Job-Angebote

Eine gute Basis für diesen Beruf bilden z.B. Bachelor- und Masterstudiengänge an Universitäten oder Fachhochschulen in den Bereichen Biotechnologie, Verfahrenstechnik, Lebensmitteltechnologie oder Biochemie. Ebenso besteht die Möglichkeit, ein Doktoratsstudium zu absolvieren, in dem insbesondere vertiefte Kenntnisse des wissenschaftlichen Forschens in einem der genannten Bereiche erlangt werden und auf eine Laufbahn im wissenschaftlichen Bereich vorbereiten.

Die Fachhochschule Wiener Neustadt bietet beispielsweise den Bachelorstudiengang "Biotechnische Verfahren" an. Im Rahmen dieses Studiums werden Kompetenzen in den Bereichen Allgemeine Chemie, Mathematik, Biotechnologie, Maschinenkunde, Organische Chemie, Mikrobiologie, Biochemie, Verfahrenstechnik sowie Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik vermittelt.

Im Rahmen von aufbauenden Masterstudien werden die Kompetenzen im jeweiligen Fachbereich nochmals vertieft und erweitert. Die Fachhochschule Campus Wien bietet den berufsbegleitenden Masterstudiengang "Bioverfahrenstechnik" an, indem vertiefte Kenntnisse über verschiedene Aspekte der Verfahrenstechnik, Biotechnologie und Biopharmazeutischer Technologie vermittelt und im Rahmen von Laborpraktika angewendet werden.

Voraussetzung für ein Studium ist die Hochschulreife, die entweder durch eine erfolgreich abgeschlossene Matura, eine Studienberechtigungsprüfung oder eine Berufsreifeprüfung erlangt werden kann. An Fachhochschulen ist es teilweise auch Personen ohne Hochschulreife möglich, ein Studium zu beginnen, sofern sie über eine einschlägige berufliche Qualifikation verfügen und Zusatzprüfungen in bestimmten Fächern ablegen.

Ergebnisse aus dem Ausbildungskompass:

Diese Berufe könnten Sie auch interessieren ...

Uber weitere Berufsvorschläge
Weitere Berufe aus den Bereichen "Chemie, Biotechnologie, Lebensmittel, Kunststoffe" und "Wissenschaft, Bildung, Forschung und Entwicklung" anzeigen
Suche
AMS
Suchportal